La Frangaise du siecle. Modes, moeurs, usages. lPar Octave Uzanne. Paris, 1886. 8". 273 S. L'Angleterre, l'Ecosse et Plrlande. Par P.Villars. Paris, 1886. 4". 676 S. Beide Bücher, aus Quantin's Verlag und Druckerei hervorgegangen, Prachtwerlte allermodernster Art, interessiren uns an dieser Stelle zunachst um ihrer Illustrirung willen. Das erstere Werk begleitet die Geschichte der Französin durch das neunzehnte Jahrhundert vom Beginn der französischen Revolution an bis auf die Gegenwart mit einer Reihe farbiger Bilder, die zum Theil selbstständige oder Vollbilder sind, zum Theil - und dies ist vorzugsweise das Neue - als Kopfleisten, Vignetten, Initialen mit Metallplatten farbig in den Text eingedrückt sind. Sie tragen alle den Charakter fein und sorgfältig ausgeführter Aquarelle, nicht den von Chromolithographien. Gcgenstandlich repräsentiren sie in interessanten, charakteristisch nach den verschiedenen Epochen gewählten und dargestellten Bildern die Geschichte der weiblichen Moden in unserem Jahrhundert. Die Geschichte der Moden oder des Costürns bildet auch einen Haupttheil des Textes; sie ist genau und eingehend, nach unserm Geschmack aber ein wenig zu schneider- mäßig oder in Art eines Modejournals behandelt. Auch die anderen Seiten des Inhaltes, zumal die seelischen Umwandlungen in der Französin, die doch seit 179a viel erlebt hat, sind nicht gerade geistreich behandelt, so lesenswerth auch das Buch ist um des Interesses willen, welches sein Inhalt darbietet. Das zweite Buch, eine Schilderung der drei britischen Lander, ist mit colorirten Karten und einer großen Anzahl auf das feinste ausgeführter Holzschnitte ausgestattet. Es ist ein belehrendes Reisewerk durch das ganze Großbritannien. Man wird es gerne durchblättern und mit Vergnügen betrachten, wie viel Malerisches, Romantisches in Natur und Kunst, wie viel Alterthümliches in Schloss, Palast und Wohnhaus noch das eigentliche Land der modernen Industrie besitzt. Zur Geschichte der Bauart bietet es überall Interesse. Wenn wir die Ausstattung in ihrer französischen Art, die Kraft und die Freiheit sowie das den Gegenständen so entsprechende Duftige der Holzschnitte zu rühmen haben, so müssen wir doch einer abscheulichen Art der Illustrirung, welche in diesem Werke sich besonders breit macht, tadelnd gedenken. Wir meinen das Inein- anderschieben und Aufeinanderlegen der verschiedenartigsten, verschieden und launenhaft geformten Bilder, die eines das andere überschneiden, zerreissen und zerstüclteln. Die Manier, die wir auch mit anderen Bizarrerien von Japan überkommen haben, lasst weder das Einzelne noch das Ganze zu ästhetischem Genuss kommen und zwingt auch den Typensatz des Textes zu willkürlichen, unschönen und ungeschickten Formen. Leider hat die Manier auch in Deutschland Nachahmer und Verbreitung gefunden, wozu nicht am wenigsten die Zeitschrift nVom Fels zum Meer: beiträgt, die sonst so vortrefflich redigirt ist und gerade auf ihre Holzschnitte so viel Sorgfalt verwendet. Im Interesse des guten Geschmacks mochten wir vor dieser Unsitte gewarnt haben. J. v. F. i! Die Kerochromatographie. Aquarellmalerei, Colorir- und Aquarellirver- fahren an ihrer Unterart, der Photokerochromatographie, gezeigt. Von H. Schedlich. Leipzig, Carl Garte, 1885. 8". 30 S. Der Verfasser lehrt ein Verfahren des Colorirens von Photographien in der Art, dass sowohl die Bildfläche als auch die Kehrseite bemalt werden. Durch eine Manipu- lation, wobei das Papier, auf welchem sich die Photographie befindet, transparent wird, kommen dann die Farben der Rückseite vorne ebenfalls zur Erscheinung. Das Verfahren ist in technischer und in künstlerischer Beziehung werthlos. F-s. si- Die Geschichte des Eisens in technischer und culturgeschichtlicher Be- ziehung von Dr. Ludwig Bec k. l. Abth. Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Mit 315 in den Text eingedruckten Holz- schnitten. Braunschweig, Fr. Vieweg 81 Sohn, 1884. gr. 8". 1050 S. John Percy in London hat vor zwanzig Jahren gegen einen seiner Schüler aus Deutschland die Aeußerung gethan, eine ausführliche Geschichte des Eisens zu schreiben, das müsse einmal eine Aufgabe für diesen sein. Die Aeußerung ist auf guten Boden gefallen, als Frucht einer mehr als zehnjährigen Arbeit bietet iener einstige Schüler Percy's uns ein Werk, welches nicht nur für den richtigen Blick des Lehrers spricht, sondern noch rnehr leistet, als der Titel verheisst. Fast konnte man es eine Geschichte der Metalle Oberhaupt nennen. Denn der Verf. hat reine Aufgabe weit gefasst, sowohl in technischer wie in culturhistorischer Beziehung und musste daher überall auf den