b"! Alsdann, was immer auch der Wechsel der Zeiten und der Moden bringen mag, wird dem Museum unansgesetzt eine schöne und große Aufgabe gewahrt bleiben. Es kann freilich keine blühende Industrie schaffen, wo die Bedingungen zu einer solchen nicht vorhanden sind; es kann die Geschäftsstockung, wie sie leider uns heute wieder bedroht, nicht in Schwung und Leben verwandeln: aber es kann und soll auch unter diesen Umständen das Interesse am Schönen aufrecht erhalten, es kann und soll unter allen Urnständen die Lehren des Schönen verbreiten und die Hände und Geister bilden, die dasselbe erfinden und erschalfen. Immerhin eine Aufgabe, werth aller Mühen und Anstrengungen. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute. (Ernennungen) Der Minister für Cultus und Unterricht hat die am Oesterr. Museum für Kunst und Industrie in Wien in Verwendung stehenden Candidaten Dr. Alois Riegl und Dr. Karl Masner zu Custos- Adiuncten an dieser Anstalt ernannt. (Guratoriumg Am 13. Februar fand unter dem Vorsitze des Grafen Edmund Zichy eine Sitzung des Curatoriums statt. Hofrath v. Falke erstattete vorerst Bericht über die erfolgten Ernennungen am Oesterr. Museum und über die neue Diensteintheilung, Regierungsrath Bucher über die Schenkung bosnischer Gegenstände von Seite des Reichs- Finanzministeriums und eines großen zwölfbändigen Prachtwerkes über Indien von Seite des indischen Gouvernements. Hofrath v. Falke macht ferner Mittheilung von der durchgeführten Umänderung der wMit- theilungenn und der Uebersiedelung des Papyrus Rainer in die ehemalige Wohnung des Hofrathes Eitelberger. Es wird ferner beschlossen, auch im kommenden I-Ierbste eine Weihnachtsausstellung in den Räumen des Oesterr. Museums abhalten zu lassen, unter der Voraussetzung, dass nur solche Gegenstände zugelassen werden, welche der künstlerischen Richtung des Institutes entsprechen. Eine längere Debatte entspann sich bezüglich der vom n. ü. Gewerbe-Vereine geplanten Ausstellung für das Jahr 1888. Man einigte sich dahin, im Falle der Aufforderung das Unternehmen zu unterstützen, wenn anders die Bedingungen, unter denen die Mitwirkung des Museums angesprochen wird, den künstlerischen Bestrebungen desv selben nicht zuwiderlaufen. Schließlich hielt Dombaumeister Freiherr v. Schmidt einen kurzen Vortrag über die kirchliche Kunst in Tirol und die Ueberschwemmung Oesterreichs mit unsolider Münchener Waare auf diesem Gebiete. Die gegebenen Anregungen wurden mit Dank zur Kenntniss genommen und das Curatorium beschloss in Erwägung zu ziehen, wie dem gerügten Uebelstande abgeholfen werden könne (Ausstellung weiblicher Handarbeiten.) Die Anmeldungen zu dieser Ausstellung sind so zahlreich eingelaufen, dass die verfügbaren Räume völlig gefüllt erscheinen. Sehr gut wird die Hausindustrie ver- treten sein, von welcher bereits ganze, der Ausstellung zur Verfügung gestellte Sammlungen existiren. So kamen größere Collectionen aus