gestempelt wird. Vom einfachen Vorzimmer bis zu den reicher ausgestatteten Zimmern der beiden Bürgermeister und dem prächtigen Sitzungssaale der Gemeindebevollrnachtigten (mit dem Colossal-Gemalde Pilotyk) durchwandern wir eine ganze Stufenleiter moderner, gothischer Decoration, welche sich nicht blos auf Wand, Decke und Mobiliar erstreckt, sondern auch die kleinsten Gebrauchsgegenstände in ein dem Ganzen angepasstes künst- lerisches Gewand kleidet. H-C- a:- Gravstenene i Roskilde Kiebstod (Die Grabsteine in Rosltilde). Von J. B. Löffler. Mit 23 lithogr. Tafeln. Kopenhagen (Reitzel), 1886. 114. S. Fol. Kr. 35. (In dänischer Sprache.) Dieses mit Unterstützung des dänischen Cultus- und Unterrichtsministeriums publicirte Prachtwerk wird von allen Freunden der dänischen Cultur- und Kunstgeschichte mit Freude begrüßt werden. Der Verf. sammelt sorgfältig Alles, was wir von Grab- steinen in dem Hauptdome Dänemarks und den anderen Kirchen der alten Stadt Roskilde besitzen, und bespricht sowohl die heute noch dort befindlichen als auch die bereits zerstörten Denkmale. Die verschiedenen Typen sind mit großer Sorgfalt abgebildet. Das Werk ist eine würdige Fortsetzung jener vielen literarischen Arbeiten, welche der verdiente Verfasser bereits der Geschichte der danischen Kirchen gewidmet hat. Von seinen früheren Schriften, sammtliche in danischer Sprache, seien hier genannt: Die seelandischen Stiftsdorfkirchen (Kopenhagen, 1880); Die Reliefs über den Chorstühlen in dem Dome zu Roskilde, mit Text von Jul. Lange (Kopenhagen. 1880); Vestervig Kloster und das Grab der nkleinen Kirstenu (Kopenhagen, 1876), und die Klosterkirche in Bergen auf der Insel Rügen, ein dänisches Denkmal von der Zeit der Waldemaren (Kopenhagen, 1874-. Kopenhagen. , C. N. at- Japansk Malerkunst (Japanische Malerkunst). Von Karl Madsen. Mit zahlreichen lllustrat. in Holzschnitt. Kopenhagen, Philipsen, 1885. 8". 155 S. Kr. 3. (In dänischer Sprache) Der Autor dieses Buches, ein junger, begabter Kunstkriuker, hat durch mehrere Jahre die japanische Kunst emsig studirt, und sein lehrreiches Buch orientirt geistvoll auf einem Gebiete, das bis in die neueste Zeit nahezu unbekannt war. Der Verf. urtheilt einigemale gewiss zu enthusiastisch, legt aber mit Recht den Accent darauf, dass die japanische Kunst eine decorative Kunst ist und hebt hervor, dass die europäische De- corationskunst von der japanischen Leichtigkeit und Feinheit in dieser Richtung nicht wenig lernen könne. Die europäischen Decorateure sind in ihren Compositionen oft zu strenge und schwer. Der Verf. behandelte weiters ausführlich das liebevoll eingehende Studium der Natur durch die Japaner und bespricht zuletzt umständlich verschiedene japanische Maler, besonders Hokusai, Yosai und Kiosai. Kopenhagen. C. N. 41 Anton Moellefs Danziger Frauentrachtenbuch aus dem Jahre 1601, in Facsimile-Reproductionen neu herausgeg. von A. Bertling. Danzig, R. Bertling, 1886. 12". Anton Moller, ein geborener Konigsberger, war am Ende des 16. Jahrhunderts und im Anfange des 17. der eigentliche Stadtmaler von Danzig, der Hauptreprasentant der Malerei in jenem deutschen Nordosten. Von den Bildern, mit denen er Danzig in den Jahren von 1597 bis 1615 geschmückt hat. ist noch Manches erhalten, vor Allem sein Jüngstes Gericht im Artushofe. Für das vorliegende Costümwerk, welches im J. 1601 her- auskam, fertigte er die Zeichnungen im vorausgegangenen Jahre. Es sind zwanzig Blätter mit bildlichen Darstellungen, durchgängig zwei oder mehrere Figuren auf einem Blatte, in Art der Costumbücher von Jost Animan, jedes Blatt oben mit einem lateinischen Distichon, unten mit deutschen Versen begleitet. Die Trachten, im Allgemeinen sich der damals herrschenden Mode anschließend, haben doch manches Eigenthümliche, zumal in dem Gebrauche des Pelzes und in der Form der Mantel. Auch 1st die Neigung zur Aus- bildung besonderer Standes- und Volkstrachtcn, wie sie damals in den deutschen Städten vielfach entstand, bereits erkennbar. Die Wiederherausgabe dieses kleinen Werkes ist darum für ein genaueres Studium der Costomgeschichte recht dankenswerth, umsomehr als die Originalausgabe von äußerster Seltenheit ist. Erhalten sind überhaupt nur zwei Exemplare mit der ganzen Reihenfolge von 20 Blättern, und nur eines derselben besitzt