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von gar so eifrigen Nachforschungen auf bezeichneten: Gebiete wenig zu
vermelden. Der Verfasser wird doch trockene, katalogmäßige Verzeichnisse
von Gobelins mit spärlichen Erklärungen der Marken, ohne alle histo-
rische Untersuchungen über Provenienzen etc., nicht in die Kategorie der
eifrigen Studien rechnen wollen? Was den Werth der Gobelins für die
Kunstgeschichte betrifft, so ist es auch nicht richtig, dass sich win ihnen
allein Compositionen alter Meister in treuer Nachbildung erhalten haben,
deren Cartons längst verschwunden sindu, denn ganz dasselbe ist ja
auch bei jedem Glasgemälde und jedem Fresco der Fall. Endlich klingt
die Einleitung in den Satz aus, dass eine archivalische Veröffentlichung
über die Trienter Tapeten von den Forschern in diesem Zweige gewiss
freudig begrüßt werden dürfte, worauf Männiglich vermeint, der Autor
werde sie im Verlaufe seiner Arbeit bringen, aber es ist davon nichts
wahrzunehmen.
Er liefert nur eine sehr knappe, gegenständliche Beschreibung der Tep-
piche, bezeichnet sie als Haute-lisse-Tapeten eines flandrischen, hochbegabten
Meisters aus den ersten Decennien des XVI. Jahrhunderts, constatirt den
ausgesprochenen Renaissancetypus (dem übrigens, in manchen Figuren
noch ein starkes lngrediens van Eyck'schei' Stylweise beigemengt erscheint!)
und bringt dann einige historische Notizen. Letzteren zufolge werden die
sieben Teppiche: l. Maria, vor dem Kinde knieend; 2. die Fußwaschung;
3. Christus vor Kaiphas; 4. vor Pilatus; 5. Kreuztragung; 6. Kreuz-
abnahme; 7. Auferstehung, zuerst 1536 als im Castell von Trient, del Buon
Consiglio, vorhanden in dem Gedichte des Arztes Pier Andrea Mattioli
erwähnt, welches drei Jahre später in Venedig erschien. Sie sind da
genannt setti gran pezzi di tappezzeria - di seta - e d'oro puro. Tessuti
in fiandra con gran maestria. Ihre Sujets sind die Ereignisse aus der
Passion des Herrn. Weiters tauchen sie 1673 in der Capelle des heil.
Sebastian im Schlosse auf. Das sind sämmtliche historische Nachrichten
über die Sache, denen ferner nur noch werthlose Notizen aus Büchern des
laufenden Jahrhunderts, z. B. Reiseführern u. dergL, beigefügt werden.
Indem wir somit der uarchivalischcn Veröffentlichunga des Weiteren
entgegensehen, wollen wir nur einer Beobachtung gedenken, die wir bei
der Besichtigung der wunderbaren Arazzi im Jahre 1885 machten.
Auf dem siebenten (also letzten) Stücke in der Reihe, der Dar-
stellung der Auferstehung Christi, steht eine Legende, von der Gegen-
seite geschrieben, also mit nach links gekehrten Buchstaben (q statt P),
wie bei Geweben sehr häufig, die ich hier aber in gewöhnlicher Schrei-
bung gebe:
PEETER DE ARSETTL
WOE BRVESEL
Indem wir versuchen, dieser lnscription nachzuforschen, müssen wir
vor Allem berücksichtigen, dass, wie genügend bekannt, in den ein-
gewobenen Schriftrollen, -Bändern, Sprüchen auf älteren Gobelins in der