1.
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NEUEFOLGE.ELETERQJAHRGANQ.laHEVRTViV Vj31y1
m4,
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND "INDUSTRIE.
Monatschriykicnkfiuikr;Lkilnstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gerolzfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 1721 364 WIEN, ÄJanuar 1896.
Inhalt
N. F. XI. Jahrg.
Zur Charakteristik des böhmischen geschliffenen Glases des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit
Illustrationen. Von Dr. Karl Chytil. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute. Lineraturbericht. Bibliographie des Kunstgewerbes.
Notizen.
Zur Charakteristik des böhmischen geschliffenen
Glases des 17. und 18. Jahrhunderts.
Von Dr. Kerl Chytil.
Die Scheidung des ganzen, auf uns gekommenen Nachlasses der alten
Glasindustrie in chronologische und locale Gruppen hat gewiss nicht
mindere Wichtigkeit wie auf dem Gebiete der Keramik, nur stößt man
in dieser Beziehung bei älteren Glaserzeugnissen auf weit größere Schwierig-
keiten als bei keramischen Productetl, wo schon an und für sich das
Material,'die Glasuren und Farben gewisse Aufschlüsse bieten, die dann
durch Marken und Monogramme bestärkt zu werden pflegen.
Die auf den Fabriksort oder den Producenten hinweisenden Merk-
zeichen fehlen beim Glase nahezu vollständig und man muss sich somit
nur an das Material, die Formen, die Verzierungsweise und das technische
Verfahren halten, um zu gewissen Resultaten zu gelangen. Auf dieser
Grundlage ergeben sich nun gewisse Gruppen, aber man kommt alsdann
in Verlegenheit, wie dieselben zu localisiren. Anstatt von Fabriksorten
sprechen zu können, muss man oft mit weitem Gebiete vorlieb nehmen.
Bei geschliffenenlGläsern kommt noch eins hinzu die Beschaffenheit des
Productes bringt es mit sich, dass die Verzierung an einem anderen Orte
entstanden sein konnte, als das Object selbst.
Im Großen und Ganzen lassen sich bereits, von venezianischem und
emaillirtem Glase abgesehen, holländische und rheinische Producte von
Jahrg. 1896.
anderen leicht unterscheiden, und es ist in neuester Zeit gelungen, in der
weitverzweigten Familie der geschliffenen Arbeiten eine besondere, ziem-
lich scharf abgegrenzte Gruppe der Potsdamer Glasfabrication zuzuweisen.
Besondere Schwierigkeiten bereitet jedoch das weite Gebiet, welches
Böhmen zum Ausgangs- und Mittelpunkte hat und sich nördlich auf
Preußisch-Schlesien, südlich auf Ober- und Niederösterreich erstreckt.
Durch die grundlegenden Studien Schebek's und CzihalCs, zu welchen
sich neuerdings das inhaltreiche Werk von Mareä hinzugesellt hat, sind
wir in der Lage, die Glasfabrication dieses Gebietes nach der historischen
und commerciellen Seite hin kennen zu lernen
Zahlreiche, künstlerisch hervorragende Producte dieses Gebietes haben
sich bis auf unsere Tage erhalten und finden Zuflucht in Museen und
Privatsammlungen, wo sie nun vor dem Untergange gesichert sind. Als
reichhaltigste Sammlungen dieser Art sind die betreffenden Abtheilungen
des k. k. Oesterreichischen Museums in Wien, des Kunstgewerbemuseums
in Berlin, des Museums schlesischer Alterthümer in Breslau, der Samm-
lung Lanna und des Kunstgewerbemuseums in Prag in erster Reihe zu
nennen g.
Soviel wir nach dem vorhandenen Material urtheilen können, steht
in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in welche die Anfänge des
künstlerischen Aufschwunges auf dem Gebiete des Glasschleifens fallen,
die Verzierung mit der Form der Gefäße in keinem engen Zusammen-
hange, vielmehr ziehen es die Glasschneider, wie Kaspar Lehmann, die
Schwanhardfs vor, sich bei ihrer Kunstübung solcher Gefäße zu bedienen,
welche einfache Formen besitzen und große Flächen zur ungestörten
Entfaltung des Decors bieten. Etwas Aehnliches ist ja auch mit emaillirten
und Schaper-Gläsern, und auf dem Gebiete der Keramik mit Arbeiten
B0ttengruber's der Fall. Aus dieser Kunstübung ist das eigentliche ge-
schliffene böhmische Glas nicht hervorgegangen.
In weit innigerem Zusammephange steht anfänglich das Kunstglas
mit der Krystallschneiderei, welche noch lange nach der Rudolphinischen
Periode bis tief in das 17. Jahrhundert hinein in Prag geübt wurde; auch
der schlesische Adel fand an Bergkrystallarbeiten großen Gefallen; so
dürfte ein Theil der an Krystallarbeiten reichen Sammlung Nostic in Prag
aus dem Stammlande der gräflichen Familie, Schlesien, herrühren und
Schebek, Böhmen's Glasindustrie u. Glashandel, Prag 1878. Madl, öeskäm skle
Ueber böhmisches Glas, Prag 1890. Czihak, Schlesische Glaser, Breslau 1891. Mareä,
Öeske sklo Böhmisches Glas, Abhandlungen der böhm. Kaiser Franz Joseph-Akademie,
Prag 1393. In diesem Werke wird insbesondere Südböhmen berücksichtigt und zahl-
reiches Quellenmaterial veröffentlicht.
Bucher, Die Glassammlung des k. k. Oesterr. Museums. Czihak, Katalog der
Gläsersammlung des Museums schles. Alterthümer zu Breslau in dem Werke Schlesische
Gläser. Vergl. auch den inhaltvollen Abschnitnüber Glas in Brinckmands Das ham-
burgische Museum für Kunst und Gewerbe.
die gräflich Schaaffgotschische Bibliothek in Warmbrunn enthält in ihren
Sammlungen zwei ganz hervorragende Arbeiten dieser Art.
Die Krystallschneider bemühten sich, das kostbare Material derart
zu bearbeiten, dass womöglich davon wenig wegfalle, und um ein voll-
ständiges Gefäß, mit Kelch und Fuß, zu erlangen, musste der Künstler
manchmal verschiedene Stücke zusammensetzen, welche alsdann der
Goldschmied durch ein ebenfalls kostbares Material, durch emaillirtes
Gold, zusammenfasste. Hiedurch ergaben sich reiche, reizende und manch-
mal ganz abenteuerliche Formen.
Der Gedanke, das kostbare Bergkrystall durch das zur krystallischen
Reinheit gediehene Glas zu ersetzen, lag nahe. Die Montirung fällt hiebei
weg, da das Ganze aus einem Stücke besteht; doch erinnern die Nodus-
ringe der Ständer an das frühere Vorhandensein derselben. Eben die
Ringe der böhmischen geschliffenen Gläser, welche naturgemäß und zierlich
den Schaft gliedern, scheinen nur diesen Ursprung zu haben, während
die Kugeln und Hohlpuifen der Schäfte anderer Gruppen von Glas-
erzeugnissen auf anderen Voraussetzungen basiren. Der hohe plastische
Schmuck vieler Arbeiten aus der Mitte und der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts beruht gleichfalls auf der Technik der Krystallschneider
und hat mit der Kunst Lehrnann's, wie wir sie aus seinem vollbezeich-
neten Becher vom Jahre 1605 kennen, nichts zu schaffen.
Die Mitte und die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts ist eben jene
Zeit, in welcher die meisten Glashütten des Riesengebirges und Nord-
böhmens, sowie auch des Böhmerwaldes begründet oder ausgestaltet
worden sind. In vielen Fällen handelte es sich nur um Hebung oder Or-
ganisirung eines von altersher geübten Industriezweiges, welcher in Folge
des Dreißigjährigen Krieges und der Wandlungen des Geschmackes sich
in ganz neue Verhältnisse versetzt sah. Der Adel griff hier durch Er-
theilung von Freiheiten an unternehmende Hüttenmeister fördernd ein;
im Riesengebirge waren es die Harrach's und SchaaffgotscNs, in Süd-
böhmen das Haus Eggenberg und die ihm nachfolgenden Schwarzenberg's,
die Grafen Bouqu0y's u. A.
In der Umgegend von-Winterberg findet man bereits im Jahre 1652
neugegründete Glashütten, und als im Jahre 1687 die dortigen Hütten-
meister um Bestätigung ihrer Freiheiten ansuchen, wird bereits von dem
hohen Aufschwunge der Glasindustrie und auch vom Reichthume der
Hüttenmeister gesprochen 4. Gleichzeitig mehren sich die Glashütten auf
der Herrschaft Krumau, und da Streitigkeiten entstehen, findet sich die
Reproductionen von J. Koula, Denkmäler des Kunstgewerbes in Böhmen, I.
Heft VII, Bl. I2. Kunstgewerbl. Museum Prag, Auswahl von kunsxgewerbl. Ge-
genständen aus der retrospecliven Ausstellung, Prag 1891, Bl. 73, 74, 75. Apllg,
Minheilungen des k. k. Oesterr. Museums, N. F. II.
Belege im angeführten Werke von Mareä.
Obrigkeit im Jahre 1655 veranlasst, jeder Hütte einen bestimmten Bezirk
anzuweisen. Eine hohe Bedeutung erlangte auch die Hütte in Oberplan.
Rasche Fortschritte machte auch die laut eines den französischen wGlas-
polirernn Jean Olivier Decore aus Poitiers und Claud Barot aus Melun
im Jahre 1673 ertheilten Freibriefes auf der Eggenbergschen Herrschaft
Fig. 1. Sammlung Lanna, Prag.
zu Mistelholz Borovä gegründete Hütte. Auf alten Gründungen beruhten
die Glashütten auf der Bouquoy'schen Herrschaft Gratzen, von welchen
besonders die Glashütte am Wilhelmsberge Bedeutendes leistete. Im innigen
Verkehre mit den südböhmischen Glashütten standen jene von Ober-
österreich, insbesondere die Hütte des Stiftes Schlögl.
Durch die neu herangezogenen Quellen findet der vom Historiker
Balbin im Jahre 1675 kurze, aber inhaltreiche Abschnitt über den Stand der
böhmischen Glasindustrie seine volle Bestätigung. Dagegen erhellt, dass
einem oft citirten Ausspruche des Glashändlers Kreibich5 nicht jenes Gewicht
Fig. z. Kunstgew. Museum, Prag.
beizulegen ist, wie es geschieht. Kreibich bemerkt in seinen Vermerkungen
zum Jahre x686, dass er in wwHünderhüttenu auf dem "Schreiberhauu in
Schlesien vgutesn Glas auflud, vdenn zur selben Zeit ward bei uns noch
Schebek,
C. XXllI.
kein gutes Glas gemacht, als nur Schockglas, und waren noch keine Kogler,
auch noch keine Eckigreiber, auch noch wenig Glasschneideru. Schebek
XIII erklärt wohl richtig die Worte wbei unsu, d. i. win der Gegend
von Steinschönautt, während Czihak S. 132 einfach anstatt nbei unsu
vin Böhmerm setzt und daraus weitere Schlüsse zieht. Es ist nur zu be-
greiflich, dass sich Kreibich zunächst an die Glashütten des naheliegenden
Riesengebirges wendete; erst später kommt er auf seinen Handelswegen
nach Winterberg. Ueberdies war bereits der commercielle Verkehr der
südböhmischen Glashütten in der Richtung nach Deutschland, Holland
und Spanien hin vollständig organisirt.
Dass zwischen böhmischen und schlesischen Glashütten Beziehungen
stattfanden, welche auch die künstlerische Entwicklung beeinflusst haben,
ist selbstverständlich. Eine politische Trennung gab es damals noch nicht,
und überdies gab es verwandtschaftliche Verhältnisse zwischen den
Familien der Hüttenmeister.
Außer dem alten Stamme der Schürer von Waldheim, welche in
Böhmen schon im 16. Jahrhundert als Hüttenmeister vorkommen, tritt
im 17. Jahrhundert die Familie Preußler in den Vordergrund.
Der aus Witkowic in Böhmen stammende Wolf Preußler erwirbt
1617 vom Grafen Johann Ulrich von Schaaffgotsch eine Waldung bei
Schreiberhau und gründet dort eine Glashütte. Seine Nachkommen sind
theils auf der schlesischen, theils auf der böhmischen Seite des Riesen-
gebirges thätig. Sein Sohn Johanns bringt, vom Cardinal Harrach gefördert,
die mittlerweile eingegangene Glashütte von Witkowic wieder zur Blüthe
seit 1654. Ein Donat Preyßler, Hüttenmeister in Deschney Deätnj bei
Solnic, wo schon 1602 eine Glashütte bestand, steht 1637 wegen Gründung
einer Glashütte in Glatz mit der dortigen Regierung in Unterhandlung 7.
Als Besitzer der vielgerühmten Glashütte von Rejdic werden ein
Preyßler 1618-1649, späterhin 1666 Daniel Preyßler erwähnt. Ein
aus Bayern hergekommener Nicolaus Preyßler hat Anfangs des 17. Jahr-
hunderts, wohl zur Zeit Rudolf II., die Glashütte von Oberplan gegründet;
sein Sohn Christoph folgte ihm nach und des letzteren Witwe sah sich
genöthigt, die Glashütte zu verkaufen 8.
Zu gleicher Zeit besaß der nkunstreiche Andreas Preyßleru die
Hütte von Seewiesen in Böhmen, wie wir aus einer öfter angeführten
Grabinschrift seines in Nürnberg 1621 verschiedenen Sohnes Georg er-
Stammtafel bei Czihak, S. 48.
Mareä, Beilage XLV-XLV.
Mareä, Beilage XLIV. Die,Worte der Urkunde nza drZeni Jeho Milosti cisaiskä
panstvi Krumlovskähol als die Herrschaft Krumau im Besitze Sr. kaiserl. Gnaden war,
deute ich auf Rudolph ll., welcher im Jahre 160i Krumau in Besitz genommen. Im
kaiserlichen Besitze verblieb die Herrschaft bis 1622.
fahren. Auch die Vorfahren des Nürnberger Malers Daniel Preyßler, dessen
Vater Georg als Schlossermeister in Prag lebte, waren Glasbläser 9.
In der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert werden die
Preyßlefs in Böhmen gleichfalls häufig genannt. Wir haben hier also
eine weitverzweigte Familie vor uns, deren Mitglieder fast gleichzeitig
auf verschiedenen Stellen des böhmischen Grenzgebirges schon vor dem
Dreißigjährigen Kriege auftreten und alsdann sowohl die Continuität der
ganzen Entwicklung ihres Faches als auch, wie wir vermuthen können,
die gemeinschaftlichen Beziehungen aufrecht erhalten.
Der Preyßlerlschen Glashütte zu Schreiberhau gehört das Verdienst,
durch Jahrhunderte den Ruhm der schlesischen Glasindustrie gemeinsam
mit dem Stamme der Grafen Schaaffgotsch getragen zu haben. In der
Sammlung Lanna in Prag befindet sich ein Pocal Fig. von welchem
man annehmen darf, dass er zu den ältesten Erzeugnissen dieser Glas-
hütte gehört, indem er durch das Wappen der Schaaifgotsche als solches
gekennzeichnet ist. Derselbelträgt den ausgeprägten Bergkrystallstil; die
volle, schwere Masse, die Bildung des Fußes, der hohe, kräftige Schnitt,
dies Alles zeugt von den Traditionen der Krystallschneiderei. Dies Beispiel
steht nicht vereinzelt da. Hieher gehören einige im germanischen Museum
befindliche, aus der Sammlung des H. Wolf in Altenburg stammende Gefäße
Nr. 4845, 4846 und 484.7. Das Kunstgewerbliche Museum in Prag besitzt
in seinen Sammlungen mehrere Pocale, welche auch dem Stilcharakter
nach dem erwähnten sehr nahe stehen. Einer derselben Fig. welcher
vom Custos Borovsky in einem südböhmischen Orte gefunden worden ist,
weist eine eigenthümliche Bildung des Untertheiles der Cuppa auf die-
selbe ist durch weit abstehende Acanthusblätter verziert und das Ganze
macht den Eindruck, als ob ein trichterförmiger Körper in einen Blatt-
kelch eingesteckt wäre. Diese Gliederung der Cuppa kommt nun in ver-
schiedenen Variationen auch bei anderen Gefäßen vor; zunächst wird
der Untertheil als solcher besonders markirt, später scheint man auf die
Entstehungsweise vergessen zu haben und es bleiben nur Profilirungen
übrig, die, durch Facetten hervorgehoben, der Form des Kelches einen
eigenartigen Reiz verleihen.
Dergleichen Formen, mit plastischem Decor gepaart, findet man an
zahlreichen Gefäßen der zweiten Hälfte des 17. und vom Beginne des
18. Jahrhunderts, an Pocalen mit hohen Ständern, an Bechern mit ge-
drungenem Fuße Czihak, Tafel III, an Flaschen und Flacons. Dieser
Art sind zwei im Besitze der gräflichen Familie Kolowrat-Krakowsky
auf Schloss Reichenau befindliche, in der retrospectiven Ausstellung
zu Prag 1891 ausgestellt gewesene Flacons welche nebst einer Reihe
Leitschuh, Die Familie Preisler. Beiträge zur Kunstgesch, N. F. llI.
Abgebildet in nAuswahl von kunsagewerbl. Gegenständen etcm, Taf. 79; auf
Taf. 78 zwei andere Gefäße aus der Sammlung Kolowrat.
verwandter und späterer Arbeiten einer recht ansehnlichen Sammlung
von Glaserzeugnissen angehören; dieselben stammen der Familientradition
Fig. 3. K. k. Oesterr. Museum, Wien.
gemäß aus einer Kolowrafschen Glashütte, und mit Recht dürfen wir
hier an die Glashütte von Deschney denken, einem ehemals Trökefschen
Besitze, welcher an die Familie Kolowrat überging und zur Domäne
Cernikovic gehört.
Ocsterr. Museum, Wien.
Der Gruppe der Kolowrafschen Glasgefäße nahe verwandt ist ein
Pocal des Oesterr. Museums Fig. welcher eine ähnliche Bildung des
Untertheiles der Cuppa aufweist; er trägt den Namen des Grafen Rudolf
von Colloredo-Wallsee, welcher 1726 nach dem Tode seines Vaters die
Herrschaft Opocno und andere an Kolowrafschen Besitz anstoßende Güter
übernahm 11.
Aehnliche, wenn auch einfachere Form besitzen auch die beiden
schönen, ganz gewiss noch der Periode Karl VI. angehörenden Pocale
des Breslauer Museums, deren Verzierung Stadtansichten von Breslau
den schlesischen Ursprung bekundet m.
Der hohe plastische Schnitt kommt auch sonst noch der Verzierungs-
weise der Cuppa zu Gute. Diese wird entweder in verticaler Richtung
durch plastische Streifen getheilt, oder es wird auf einer Seite des Kelches
seiner ganzen Breite nach eine plastisch ausladende Muschel angebracht,
deren Schuppen sich fächerförmig ausbreiten. Diese fächerförmige Muschel
gehört bereits dem Beginne des 18. Jahrhunderts an und erscheint wohl
zuerst zur Zeit Karl VI. k. u. k. Hofmuseum, Wien, S. XX, Vitr. XI,
Nr. 69 und 73.
Kleinere Muscheln werden sonst auch häufig angewendet an den
Ansätzen der Cuppa, an den Seitenflächen der Flacons und der schilfchen-
artigen Schalen.
Die eingeschlilfenen Ornamente der dem 17.Jahrhundert angehörenden
Gefäße bestehen aus ähnlichen Motiven, welche in den gleichzeitigen
Stuccoarbeiten und dem architektonischen Beiwerk vorkommen. Vor 1700
und ab und zu noch in den ersten Decennien des 18. Jahrhunderts walten
die geschwungenen Linien mit Blattwerk und Blüthen vor, späterhin ge-
brochene Linien, allerlei kalligraphisches Geriemsel, darunter Baldachine,
Vögel, Fratzen, welche manchmal an französische Ornamentisten ge-
mahnen. Bildnisse, Wappen und Inschriften, Schloss- und Stadtansichten
kommen nicht selten vor.
Eine eigenartige Gruppe von Ornamenten bilden die Blumenvasen,
Blatt-, Blumen- und Fruchtkränze und Festons. Schon in der Rudolphi-
nischen Epoche werden die zu jener Zeit so beliebten Blumen theils in
ihrer natürlichen Erscheinung, theils in stilistischer Behandlung als Decor
verwendet. Im Verlaufe des i7..lahrhunderts hat insbesondere die holländische
Gartenkunst der ornamentalen Flora neue, üppige Motive zugeführt und
diese fanden durch Originale, auch durch Bildwerke, dem Gedächtnisse
eingeprägt, alsbald rasche Verbreitung; hiezu mögen in Böhmen selbst
auch die Kupferstiche Wenzel I-Io1lar's beigetragen haben. In der Glas-
Abgebildet in Bucher, Glassammlung des Oesterr. Museums, I. 2301. Die
Inschrift uRudol. D. H. R. R. Graf von und zu Colloredo zu Walzsee, Herr 'zu Opo-
tschna, Frimburg und Daubrawiczu lässt darauf schließen, dass das Glas bald nach seinem
Antritte erzeugt worden ist; später hat Graf Rudolph wichtige Aemter versehen 1735
Geheimrath, 1737 Vicekanzler des Reiches, welche in der Inschrift gewiss nicht über-
gangen worden wären.
Czihak, Taf. II, Nr. 652 und 5639, Seite 246.
industrie spielt die Flora im Verlaufe des 17. Jahrhunderts eine ganz
wichtige Rolle, wozu auch der Umstand beitrug, dass sich vermögende
Gärtner ab und zu reich ausgestattete Gefäße, Becher oder Pocale
offerirten.
Besonders beliebt erscheinen Nelken und Tulpen, verschiedenes Obst,
Kürbisse und Gurken, welche bald einzelweise vorkommen, bald Bouquets
bilden, bald zu Kränzen verflochten werden. Sie bilden auch die kranz-
artigen, ovalen Umrahmungen, welche Porträte und Wappen umgeben
und zur Zeit Leopold I. und Karl VI. besonders beliebt waren. Siehe
die Glassammlung des Oesterreichischen Museums, Nr. 9492, Pocal mit
Harrachlschem Wappen, und Nr. 94, Becher mit dem Monogramme
Karl VI.
Späterhin gehen solche Motive in die volksthümliche Ornamentik
über und verkümmern zu gewissen Gebilden. Aus der voll entfalteten
Rose wird bei billiger und oberflächlicher Herstellung ein simples Rädchen,
in welchem die Blätter durch einige Striche nur ungefähr angedeutet
werden, und auch die Tulpen und Nelken erhalten stereotype Formen.
Von den mit Porträts gezierten Gefäßen scheint eine Gruppe der-
selben keinesfalls Böhmen angehören. Ich meine solche, an welchen die
cammeenartig behandelten Porträts angesetzt sind. Ein hoher Pocal der
k. u. k. Hofmuseen S. XX, V. XI, 84., mit aufgeschmelzten Brustbildern
verziert, gilt als eine Arbeit von Johann Rost von Augsburg 15.
Wo sonst Portraits, Wappen und Inschriften in Tief- oder Hoch-
Schliff erscheinen, ist es nicht so leicht, wenn nicht andere gewichtige
Gründe hinzutreten, nach denselben auf die Provenienz des Gefäßes zu
schließen. Selbst in solchen Fällen, wo fremdsprachige, holländische,
spanische Inschriften vorkommen, ist der Ursprung des Objectes in Böhmen
nicht ausgeschlossen, ja im Gegentheile als sicher anzunehmen, wenn
sonst der Charakter des Glases mit dem böhmischen übereinstimmt.
Behufs Exportes und auf Bestellung hat man in böhmischen Glashütten
Gefäße mit fremdartigen Darstellungen und fremdsprachigen Inschriften
erzeugt. Einen äußerst interessanten Beleg bietet das Schreiben des
Jesuiten Michael Sabel an den Krumauer Oberhauptmann vom rr. März
170414; Sabel, im Begriffe, sich mach Spanisch-Indienu als Missionär
zu begeben, ersucht um Schenkung einiger schön geschnittenen Gläser
und einer Quantität Glaskorallen für seine Inder und zeigt an, dass sich
der Großhändler Johann van der Meulen zu Rotterdam anbietet, das
Commissionsgeschäft mit den Erzeugnissen der Glashütte von Winterberg
für Spanien und Spanisch-Indien zu übernehmen; van der Meulen hat
zu diesem Zwecke eine Liste von Darstellungen und Inschriften zusammen-
Ilg, Führer durch die Sammlung kunstindustrieller Gegenstände. Kunslhistor.
Sammlungen des Allerh. Kaiserhauses.
Mareä LXVII. Schebek XXIX.
gestellt, welche in Spanien besonders beliebt sind; in derselben figuriren
Madonnen, Apostel und Heilige in erster Reihe, dann Cardinaltugenden,
Elemente, Jahreszeiten und Monate, die spanischen und amerikanischen
Königreiche, welchen man verschiedene Thiere Tiger, Leoparde, Kroko-
dile, Schildkröten, Affen u. dgl. beifügen könne. Die Wappen der spa-
nischen Königreiche wären in dem neuen Atlas zu finden.
Wie in diesem mussten gewiss auch in anderen Fällen die böhmischen
Glashütten dem Geschmacke und den Forderungen anderer Länder Rech-
nung tragen.
Die Scheidung des Materials wird auch besonders dadurch erschwert,
dass böhmische Erzeugnisse auch auf solche Plätze exportirt wurden, wo
eine verwandte Production bestand.
Dies gilt besonders von Bayern, speciell Nürnberg. Die Nürnberger
Schleifer haben jedoch immer nur den glatten Körper vorgezogen; der-
selbe ist niemals abgekantet zahlreiche Beispiele im Gewerbemuseum zu
Nürnberg und Nationalmuseum in München und auch an dem aus
hohlen Kugeln und Puffen gebildeten Ständer kommt selbstverständlich
keine Facettirung u. dgl. vor. Falls der Charakter des Objectes dafür
spricht, so stehe ich nicht an, dasselbe für böhmisches Fabricat zu halten,
wenn es auch auf weit entfernte Persönlichkeiten Bezug haben sollte.
Manches mit Wappen gezierte Gefäß ist auch nicht von dem Be-
treffenden, dessen Namen es führt, selbst bestellt worden, sondern es
wurde ihm von anderer Seite verehrt, und öfters hat man die Wappen
und Inschriften erst nachträglich eingravirt, wie es die vielen Objecte
beweisen, an welchen bis heute das zur Aufnahme des Wappens u. dgl.
bestimmte Feld leer steht.
Der kleineren und größeren Unterschiede beim geschliffenen Glase,
was Masse, Form und Decor betrifft, gibt es viele, denn es gab ja im
17. und t8. Jahrhundert eine Unzahl von Glashütten, welche selbstver-
ständlich nicht alle über gleiches Material und gleichartige künstlerische
Kräfte verfügten.
Was die Masse betrifft, so bringt dem Gefäße aus Krystallglas eine
farbige Abwechslung, von der Vergoldung abgesehen, nur der rubinrothe,
mitunter blaue, oder mit Aventuringold versehene Glasfluss, aus welchem
die spiral- und zapfenförmigen Verzierungen des Fußstengels und des
Deckelknaufes gebildet sind. Da mir nun weder auf älteren Arbeiten,
welche auf Schlesien hinweisen, noch an späteren, die specifisch schlesisch
zu nennen sind, Glasfiuss-Spiralen vorgekommen sind, so glaube ich
dafür halten zu können, dass mit denselben versehene Gefäße speciell in
Böhmen entstanden sind. Daraus darf allerdings nicht gefolgert werden,
dass im umgekehrten Falle, wo die Spirale nicht vorhanden ist, das Ent-
standensein des Objectes in Böhmen ausgeschlossen sei. Die Verwendung
der Spirale hat sich auch wohl auf die benachbarten Glashütten Ober-
österreichs erstreckt; einen' analogen Fall bildet auch die Erzeugung
der Doppelgläser unter Verwendung des Rubinglasflusses, welche außer
Böhmen in Oesterreich Guttenbrunn erwiesen ist.
Die mit Spiralen versehenen Pocale haben zumeist eine verwandte
Form, die Cuppa derselben ist glocken- oder trichterförmig mit kreis-
förmigem oder mehreckigem Durchschnitte; der Ständer und der Deckel-
knauf sind kantig und mit Facetten verziert.
Als charakteristisches Beispiel führe ich einen Pocal des Oesterr.
Museums Fig. an, welcher die folgende Inschrift trägt Nr. 5255
Christophor. Wilhelm. Comes A. Thurheim S. C. M. Archiduc.
Aust. Sup. Onasu. Supremu. Capitane.
Christoph Wilhelm von Thürheim geb. 1661, 1738 hatte die
Würde des Landeshauptmanns von Oberösterreich seit 1713 inne Wurz-
bach, Biogr. Lexikon, 44. Schluss folgt.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Weihnachten-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbevereins.
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Carl Ludwig
hat Mittwoch den 18. v. M., geleitet von Hofrath Bucher und Custos
Dr. Leisching, die Weihnachts-Ausstellung dieses Vereins und die Vor-
bereitungen zur Wiener Congress-Ausstellung besichtigt.
Donnerstag den 5. v. M. beehrte Se. k. u. k. Hoheit der durch-
lauchtigste Herr Erzherzog Rainer diese Ausstellung unter Führung des
Hofrathes Bucher und Custos Dr. Leisching mit seinem Besuche.
Wiener Gongress-Ausstellung. Am 20. v. M. ',hielt das Comite
dieser im nächsten Monat im k. k. Oesterr. Museum zu eröffnenden
Ausstellung unter dem Vorsitze Sr. Excellenz des Herrn Hugo Grafen
Abensperg-Traun eine Sitzung ab, in welcher das Executiv-Comite Be-
richt über seine Thätigkeit erstattete.
Diesem Berichte ist zu entnehmen, dass die Ausstellung, Dank
der nachhaltigen Unterstützung, die dem Unternehmen von allen Seiten
entgegengebracht wird, sich überaus glanzvoll und lehrreich gestalten dürfte.
Der Allerhöchste Hof, die Herren Erzherzoge Carl Ludwig, Franz
Ferdinand, Ludwig Victor und Friedrich betheiligen sich mit auserlesenen
Objecten. Die Fürsten Liechtenstein, Metternich, Joseph Adolph Schwarzen-
berg und Carl Schwarzenberg haben aus ihren Schlössern und Palästen
alle einschlägigen Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Ihnen schlossen
sich an der Herzog von Wellington, die Fürstin Fürstenberg, die Fürsten
Franz Auersperg, Czartoryski, Kinsky, Paar, Rohan, Talleyrand, Trautt-
mansdorfl", Thurn und Taxis, und die Grafen Bellegarde, Boos-Waldeck,
Chotek, Coudenhove, Erbach, Festetics, Fries, Goöss, Harrach, Hoyos,
Latnberg, Lanckoroüski, Meran, Mirbach, Nesselrode, Dr. Orsay, Pallfy,
Pallavicini, Pejacsevich, Piatti, Potocki, Pöttickh, Podstatzky-Liechtenstein,
Prokesch, Rasumoßsky, Schlick, Seldern, Szechenyi, Thun, Traun, Wrbna,
Wurmbrand,Zierotin; ferner zahlreiche Wiener und österreichische Sammler
und Institute.
Aber auch das Ausland wird hervorragenden Antheil nehmen. Die
Königin von England stellt das berühmte Congressbild von Isabey zur
Verfügung, der deutsche Kaiser, der Kaiser von Russland, die Könige
von Sachsen und Württemberg, die Königin-Regentin der Niederlande,
die Großherzoge von Baden und Weimar, der Fürst von Reuß-Greiz
betheiligen sich. Ferner beschicken die Ausstellung das Zeughaus, das
Hohenzollern-Museum, das Kunstgewerbe-Museum, die technische Hoch-
schule und die kgl. Porzellan-Manufactur in Berlin, das Körner-Museum
in Dresden, die Museen in Stuttgart, Karlsruhe und Weimar.
Die Kunst der Miniatur, die Bronzetechnik, die Keramik wird
ebenso wie das Möbel in auserlesener Weise vertreten sein.
Die Oelmalerei der Zeit, vor Allem die Porträtkunst, wird einen
hervorragenden Platz einnehmen, so die Wiener Schule mit Füger an
der Spitze, ferner Lawrence, Isabey, Gerard u. A. Alle tonangebenden
Persönlichkeiten der Epoche werden im Bilde vorgeführt das kaiserliche
Haus, die verbündeten Monarchen, die Staatsmänner, Feldherren, die
Künstler und Schriftsteller. Neben die Originalwerke der Malerei werden
zahlreiche graphische Reproductionen treten; auf diesem Gebiete stellen
die Fideicommiss-Bibliothek, die Hofbibliothek, die Akademie der bil-
denden Künste, die Bibliotkek der Stadt Wien, die Gesellschaft der
Musikfreunde und viele Sammler ihr Bestes zur Verfügung, sowohl an
Porträts, als an Darstellungen der Festlichkeiten zur Zeit des Congresses,
ferner an Wiener Ansichten, an Volksscenen, Uniform- und Costüm-
bildern u. s. w. Auch die Plastik der Zeit in ihren Hauptvertretern
Canova, Thorwaldsen, Rauch, Flaxmann, Zauner, Chaudet, Pradier etc.
vorzuführen, wird Aufgabe der Ausstellung sein.
Eine glänzende Gruppe werden die Staatskarossen aus dem Besitze
des Allerhöchsten Hofes und von Mitgliedern des Hochadels, wie z. B.
des Fürsten Joseph Adolph zu Schwarzenberg u. A., bilden. Aus dem
lnnsbrucker Ferdinandeum wurde unter Anderem das berühmte Quartett
des Kaisers Franz eingesendet.
Unter den Interieurs wird das Arbeitszimmer des Kaisers Franz
die erste Stelle einnehmen; dem Comite wurden sämmtliche Möbel,
welche der Kaiser in diesem Zimmer benützte, zur Verfügung gestellt,
und es wird nach einem ebenfalls zur Ausstellung gelangenden Modelle
dieses Zimmer getreu nachgebildet werden. Demselben reihen sich je
ein Liechtensteim, Metternich-, Schwarzenberg-Zimmer an.
Die Ausstellung wird die Säle V-Vll und den Säulenhof, ferner
die Galerie, den Saal IX und den Vorlesesaal in Anspruch nehmen.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
December von 8094, die Bibliothek von r9o8, und die Vorlesungen von 392.
Personen besucht.
Neu ausgestellt. Saale Russischer Deckel eines Evangelienbuches, ver-
fertigt bei P. A. Ovtschenikotf, Gold- und Silberarbeiter, kais. russischer Hoflieferant in
Moskau, Eigenthum des Grafen Karl Lanckorofiski. Prunkschild mit Darstellung des
Sieges des Zar Demetrius über die Mongolen am Don 1380, in Stahl und Silber ge-
trieben mit Gnldtauschirungen; der figurale Theil von Joseph Hakowski in Kroscienko
bei Neu-Sande in Galizien, Tauschirung und Montirung von Julius Barsche in Wien,
und eine Prachtpublication des k. u. k. Oberstkämmereramtes, die österreichische Kaiser-
krone, bestehend aus drei großen Blättern, wovon zwei die Seitenansichten in Helio-
gravure vorführen, während das dritte in chromolithographischer Wiedergabe die Vorder-
ansicht der Krone zeigt. Die Reproductionen, sämmtlich in Naturgröße, wurden in der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei hergestellt. Die Publication ist ein Geschenk des k. u.' k.
Oberstkämmereramtes an das Museum.
Donnerstags-Vorlesungen. Mit Rücksicht auf die bevorstehende
Wiener Congress-Ausstellung, für welche der Vorlesesaal be-
nöthigt wird, werden die Donnerstags-Vorlesungen des k. k. Oesterr.
Museums vom 2. Januar bis zum Schlusse der Saison statt im Vorlese-
saale des Museums, im Vortragssaale der Kunstgewerbeschule abgehalten
werden.
Vorlesungen. Am 28. November v. J. hielt Prof. J. Kajetan einen Vortrag über
perspectivisches Zeichnen unter Vorführung von Anschauungsbehelfen und Original-
sowie Schülerzeichnungen. Derselbe verbreitete sich zunächst über die künstlichen Dar-
stellungsarten räumlicher Objecte und zog gelegentlich dieser Ausführungen die ortho-
gonale, die schiefwinkelige sowie die axonornetrische Proiection in den Kreis seiner
Betrachtungen. Im Uebergange zu der natürlichen Darstellung der Körper führte er ein
Modell vor, mit Hilfe dessen der perspectivtsche Riss eines Würfels auf einer Ebene
anschaulich und in ungezwungener Art ermittelt werden konnte. Indem die Parallel-
strahlen als materielle Linien an dem Modelle vorhanden waren, ließen sich die ersten,
grundlegenden Satze der Perspective leicht ableiten. Dem Vortragenden schien durch
diesen Vorgang ein einheitliches System im ganzen Gebiete der ciescriptiven Geo-
metrie erzielt. Nach diesen, als Einleitung gedachten Vorführungen, kam er auf die
Wichtigen perspectivischen Constructionsmethoden zu sprechen und benützte hiezu sein
im großen Maßstabe vorhandenes Zeichenmateriale. Sodann besprach er die Durch-
schnittsmethode, die Distanz- und die Diagonalmethode, sowie die frei perspectivischen
Constructionsmethoden.
Hinsichtlich der ersten Methode wendete er das französische Constructionsprincip
an, nach welchem die Projectionsachse vertical, die Bildebene horizontal angetragen ist,
und welche die Perspective eines durch Grund- und Aufriss gegebenen Objectes ohne
Messungen, also ohne Gebrauch des Zirkels, liefert. Die Uebertragung der oberhalb oder
unterhalb des Horizontes liegenden Punkte in das Bild geschieht in dem Falle durch
zweckmäßigen Gebrauch des rechtwinkelig-gleichschenkeligen Dreieckes unter mäßigen
Bewegungen der Schlagschiene. Nach einer kurzen Besprechung der Distanzmethode,
gelegentlich welcher er es sich insbesondere angelegen sein ließ, zu zeigen, wie man
unter Hindurchlegung der Bildßächtracen durch den Grundriss des betrachteten Objectes
eine vergrößerte perspectivische Darstellung desselben erreichen kann, wendete er sich
seiner Diagonalmethode zu.
Dieses, von maßgebenden Fachmänner-n und praktischen Perspectivzeichnern be-
merkte und günstig aufgenommene Zeichenverfahren ist eigentlich eine vereinfachte
Distanzmethode, indem man im Allgemeinen mit einer einzigen, unter 450 gegen die Bild-
flachtrace gelegten Geraden sein Auslangen findet ganz besonders dann, wenn der
Grundriss nach der Breite nicht zu ausgedehnt erscheint und diese gleichsam als
Bildachse auffasst, auf welche sodann jeder für das Bild selbst maßgebende Punkt durch
Legen einer Horizontalen bezogen wird. Außer den zwei Elementarsätzen, welche die
Fluchtpunktlinien von Geraden, die senkrecht zur Bildebene gerichtet sind, oder mit ihr
Winkel von 45" einschließen, aussprechen, hat man bei Anwendung der Diagonalmethode
mit Fixpunkten nur noch der in constructiver Hinsicht so bedeutungsvollen Wahrneh-
mung Raum zu geben, laut der sich Originalgerade und perspectivische Flucht immer
in einem Punkte der Fundamentallinie schneiden.
Der Vortragende lieferte den Nachweis, dass durch dieses Zeichenverfahren selbst
perspectivische Terrainkarten leicht herstellbar sind, und verwies auf den Nutzen solcher
nicht nur für den Maler, sondern auch für den Interessenten der Militärwissenschaft.
Sodann wendete sich derselbe den frei perspectivischen, also malerischen, Malschulen zu.
Er zeigte, wie man bei gegebenem Augpunkte und einem perspectivisch rechten Winkel
den Diagonalpunkt, die Theilungspunkte und die Distanz ermitteln könne, verwies auf
die Nothwendigkeit der Beibehaltung der einheitlichen Distanz bei der Darstellung ver-
schiedener perspectivischer Rechtwinkel, zeigte das Vergrößern perspectivischer Skizzen
unter Zugrundelegung eines aliquoten Theiles der angetragenen Bilddistanz, besprach
die Zurückführung perspectivischer Entwürfe u. dgl. m. Seine Ausführungen konnten
bei der Zuhörerschaft den Glauben erwecken, dass es wohl möglich sei, Perspective,
selbst in weiterem Kreise der Anwendung, in verhältnissmäßig kurzer Zeit zu lehren
und zu bewirken, dass die Lernenden auch thatsachlich richtig und gewandt construiren
können.
Am 5. December v. J. sprach Custos Dr. Leisching über die Plastik zur Zeit
des Wiener Congresses. Der Vortragende schilderte zunächst die Aufgaben, welche der
bevorstehenden Wiener Congress-Ausstellung gesetzt sind, und entwarf sodann ein Bild
der geistigen und künstlerischen Strömungen, welche die Kunst des ersten Viertels des
Auem aut uern uemete der riastik war die Notnwenaigxeir einer nuckkenr zu strengerer
Fohrung allgemein empfunden. Obwohl diese Reaction im Sinne verständnissvollen
Studiums der Antike und der Natur eigentlich von einem Künstler, Rafael Donner dem
Lehrer Oeser's, der wieder auf Winckelmann und Goethe gewirkt hatte, ausgegangen
war, nahm sie doch unter dem Einfluss der Gelehrten zunächst einen gelehrten, viel-
fach nüchternen und äußerlichen Charakter an. Erst nach langem Suchen und Kämpfen
entwickelte sich neues Stilgefühl und ein neuer Stil, welcher die Plastik wieder zu ge-
waltigen Leistungen führte. Der Vortragende schilderte nun die Bedeutung und Stellung,
zu welcher sich in dieser Epoche Canova, Flaxntan, Chaudet, Carstens, Dannecker und
Zauner erhoben, er charakterisirte ihre kunstgeschichtliche Stellung an ihren hervor-
ragendsten Werken und wies nach, dass ihnen Allen die ersehnte Reform der plastischen
Kunst trotz ihrer zum Theil trefflichen Leistungen nicht gelang und nicht gelingen
konnte, da ihr Verhaltniss zur Antike vielfach nur ein außerliches war und nur all-
mülig die Erkenntniss sich verbreitete, dass das, was die Antike uns zu lehren hat,
nicht mit deren Stoifgebiet erschöpft ist, sondern darin beruht, dass man die Natur be-
trachtet, wie die Alten sie betrachtet haben, und, wie diese es gethan, die besten Kräfte
der Kunst dem Volksthume zu entnehmen sucht. Diese Schwierigkeit zu lösen hat Thur-
waldsen versucht, Rauch hat sie gelost. Auch Ersterer geht vom antiken Stoffgebiete
aus, aber er dringt auch tief in den Geist des Alterthums ein, und schafft z. B. im
Alexanderzug eine der genialsten modernen Cumpositionen in der Formensprache der
Alten. In der zweiten Hälfte seines Lebens tritt Thorwaldsen dann auch in die neue,
die romantische Strömung. Dass das für Wien bestimmte Grabdenkmal für den Fürsten
Schwarzenberg nicht zu Stande gekommen ist, muss lebhaft bedauert werden. Mit Rauch
endlich wird die an der Antike wie an der Natur geschulte Plastik wieder national.
Diesem Künstler, vor Allem seinen in der Epoche von 1804-1825 geschaffenen Werken
dem Grabdenkmal der Königin Louise u.A., widmete der Vortragende eine längere Be-
trachtung, hervorhebend die großartige Auffassung des Historischen und die mustergiltige,
nie in's Malerische fallende Behandlung des Reliefs. Das beste Können der heutigen
deutschen Plastik geht auf Rauch zurück. Mag die in Rede stehende Epoche so manche
Leistungen aufweisen, Welche unseren Beifall nicht finden, so haben wir doch keinen
Anlass, uns hochmüthig über diese Zeit zu erheben, Welche auf allen Gebieten des
künstlerischen Schalfens nicht nur nachahmend, sondern auch schöpferisch Unvergleich-
liches geleistet hat. Dies wird die Wiener Congress-Ausstellung in überraschender
Weise darthun.
Litteratur- Bericht.
Das Schöne und die bildenden Künste. Von Emerich Ranzoni. Wien,
Hartleben, 1896. 8". Vll, 472 S. M. 7'2o.
Das vorliegende Buch fasst in großen Zügen die Theorie der Künste zusammen,
wie Ranzoni sie sich in langjähriger, der Kritik des zeitgenössischen Schadens gewid-
meter Thatigkeit zurechtgelegt hat. Was das Buch vor Allem anziehend und lehrreich
macht, ist des Verfassers Methode, die Kunstwerke immer im Zusammenhange der Er-
scheinungen zu erfassen, auf die geschichtliche Entwicklung einzugehen und auf deren
Gesetze, welchen auch das freieste, genialste Schatfen sich nicht entziehen kann. Dabei
räumt er dem Persönlichen in der Kunst stets den gebührenden Platz ein und würdigt
die Bedeutung des Technischen. Sein Standpunkt ist jenem der empirischen Aesthetik
nahe verwandt. Mit vielem Vergnügen und Nutzen liest man daher die einleitenden
Capitel über das Schöne und die Kunst, über Form, Farbe, Ausdruck, in welchen sich
der Verfasser von aller nAesthetik von, oben geflissentlich frei hält und seine Behaup-
tungen stets durch Beispiele erläutert, die er allen Gebieten der Kunst entnimmt. In
folgenden Capiteln erörtert er die drei Hauptgruppen des künstlerischen Schaffens, so-
dann bespricht er die religiöse Kunst, die Kleinkunst, das Genre, das Bildniss, die
Illustration, und versucht sich hierauf in einer Analyse der künstlerischen Persönlich-
keit, die an Beobachtungen und an Selbstzeugnissen von Künstlern reich ist. Hieran
reihen sich Capitel über die Moderne in der Kunst, über Akademien, Ausstellungswesen,
Mäcene, Kunstkenner, Fälscher, das Kunstschatfen der Frauen, Kritik und Publicum. Mit
einem trostreichen Ausblick auf die Zukunft der Kunst schließt das Werk. Man lernt
aus demselben den bekannten Kritiker von ganz neuen Seiten kennen; worin er sich
aber stets, so auch hier, gleich geblieben ist, das ist eine gewisse naive Freude am
Schönen, großes Wohlwollen in der Beurtheilung jedes ernsten Strebens und ein muthiges
Aussprechen der subjectiven Meinung, das auch Jenen wohl thut, die etwa anders denken.
831i
Das Monument von Adamklissi Tropaeum Trajani. Unter Mitwirkung von
Otto Benndorf und Georg Niemann herausg. von Gr. G. Tocilescu.
Mit Taf. und 34 Abbild. im Texte. Wien, Alfr. Hölder, 1895.
Am unteren Laufe der Donau und hoch hinauf im Stromgebiete des Pruth sitzt
ein Volk, das uns heute als lebendiges Zeugniss von der unvergleichlichen Tüchtigkeit
und Dauerhaftigkeit römischer Culturarbeit gegenübertritt. Die unbestrittene Herrschaft
der Römer in jenen Gebieten hat kaum langer als dritthalb Jahrhunderte gewährt; die
hiedurch bewirkte Romanisirung der Bewohnerschaft war gleichwohl eine so tiefgreifende,
dass diese den damals erworbenen lateinischen Einschlag in ihre Sprache bis zum heutigen
Tage bewahrt hat. Alle die unzähligen Völkerüberschwemmungen, die seit dem 4.. Jahr-
hundert n. Chr. über das Land hinweggegangen sind, und die selbst in weit westlicher
gelegenen Landschaften vollständige ethnographische Umwälzungen hervorgerufen haben,
vermochten nicht diesen isolirten und vorgeschobensten Vorposten antik-römischer Cultur
im Osten Europa's gänzlich hinwegzutilgen.
Trotz der jahrhundertelangen Verdunkelung seiner Geschicke durch Fremdherr-
schaft ist somit das rumänische Volk in der Lage, seine Geschichte in ein höheres Alter
zurückzuverfolgen als alle seine jetzigen Nachbarn. Diese Geschichte beginnt eben am Ende
des I. Jahrhunderts n. Chr. mit der Eroberung des Landes durch Kaiser Trajan. Dieser ist
es gewesen, der das Land und seine Bewohner zum ersten Male der Nacht hyperboräischer
Geschichtslosigkeit entrissen hat, und mit Recht betrachten die Rumänen von heute die
trajanische Eroberung Daciens als den wichtigsten und entscheidendsten Moment in der
Geschichte ihres Volkes. Da war es ihnen vergonnt- gleichsam als Lohn des Himmels
für die von ihnen bewiesene Beharrlichkeit in der Erkämpfung ihrer nationalen Selbst-
ständigkeit und für den kraftvoll bethatigten Entschluss, die Jahrhunderte breite Kluft
der Entwicklung, die sie von den westlichen Culturnationen trennt, in kürzester Frist
auszufüllen das Denkmal wieder aufzufinden, das Kaiser Trajan selbst zur dauernden
Erinnerung an jene denkwürdige Eroberung an der unteren Donau aufgerichtet hat, und
in dem sich somit zugleich der Beginn der Geschichte des rumänischen Volkes monu-
mental verkörpert.
Der überragenden Bedeutung dieses Denkmals entspricht vollkommen die Hingebung
und Sorgfalt, mit welcher die vorliegende Publication desselben in's Werk gesetzt worden
ist. Mit der Annahme der Widmung hat König Karl I. von Rumänien dem Unternehmen
von vornherein eine höhere Weihe verliehen. ln der bibliographischen und artistischen
Ausstattung erscheinen Reichthum und Vornehmheit in so inniger Weise vereint, dass
wir ihren Zusammenklang erst dann recht zu verstehen glauben, wenn wir erfahren,
dass einer der feinsinnigsten Kunstfreunde, den auch wir Oesterreicher zu den Unseren
zählen und überall in erster Linie anzutreffen gewohnt sind, wo es sich um die Wahr-
nehmung berechtigter künstlerischer Interessen handelt Nicolaus Dumba dabei in
entscheidendem Maße eingegriffen hat. Die literarische Herausgabe war in die Hände
des berufensten unter den rumänischen Archäologen, Gr. G. Tocilescu's, gelegt; die
architektonische Reconstruction des vielfach zerstückelten Denkmals hat G. Niemann mit
jener Gewissenhaftigkeit und in genauester Sachkenntniss wurzelnden Sicherheit voll-
zogen, die wir längst an ihm zu schätzen gelernt haben; die wohlbekannte Künstlerhand
O. BenndorPs endlich wird man unschwer entdecken, ob man nun die stimmungsvolle
Schilderung des Schwermuth erweckenden Schauplatzes in der Dobrudscha, wo sich heute
noch die ingens moles des Denkmalkerns erhebt, ob man die scharfsinnigen kunsthisto-
rischen Parallelen zwischen den Sculpturen von Adamklissi und denjenigen der Trajans-
Säule oder die feine ästhetische Würdigung des Denkmals lesend genießt.
Die Wichtigkeit, die das Monument von Adamklissi und seine Publication von dem
geschilderten localpatriotischen Gesichtspunkte aus beanspruchen dürfen, mag für die
Rumänen die maßgebende und entscheidende sein; aber ihre Bedeutsamkeit reicht in
der That über jene localen Grenzen weit hinaus. Zum Beweise dessen soll im Nach-
stehenden blos auf einen Punkt aufmerksam gemacht werden einen Punkt, der, weil
er das Architektonisch-Decorative betrifft, die Leser unserer Museums-Zeitschrift im Be-
sonderen interessiren dürfte, und der anderseits bisher noch nicht jene Beachtung ge-
funden hat, die ihm unseres Erachtens im höchsten Maße gebührt.
Den Herausgebern ist es bereits aufgefallen, dass die Sculpturen an der Bekrönung
des Denkmals sowohl der Waffenfries an der sechsseitigen Basis, als die Reliefs am
Tropaeum selbst eine ungleich bessere Mache aufweisen, als die Kampf- und Barbaren-
Jahrg. 1396.
des Denkmals gehend gemacht hat, wollen die Herausgeber darin gefunden haben, dass
diese Reliefs infolge Mangels an vollwerthigen geschulten Bildhauern durch Soldaten aus-
geführt worden seien, deren nicht blos gelegentliche, sondern sehr ausgedehnte Verwen-
dung zu Bauaufführungen in den Grenzländern, durch vielfache Zeugnisse erhärtet, fest-
steht. Ferner hat Niemann die Beobachtung gemacht, dass am unteren Cylinder, wo sich
eben die minderwerthigen Reliefs befinden, auch die decorative Behandlung der Archi-
tektur höchst auffallende Abweichungen von den Regeln der classisch-römischen Bau-
kunst aufzuweisen hat, abermals im Gegensatze zur viel reineren Behandlung des Archi-
tektonischen an der sechsseitigen Basis oben. Niemann hat zwar keine Erklärung für
diese Erscheinung zu liefern versucht; der Leser wird aber zunächst, nach Analogie des
von den Sculpturen Vorgebrachten, anzunehmen geneigt sein, dass auch die unclassischen
Details der architektonischen Decoration auf Rechnung der am unteren Cylinder thätig
gewesenen ungeübten Soldatenhande zu setzen seien.
Welcher Art sind nun die erwähnten Abweichungen von der classischen Regel?
Für's Erste sind die Pilaster zwischen den "Metopen nicht Träger der Gesimse, sondern
eben gleichsam Triglyphen, in eingestandener rein decorativer Function und auch von
allzu gedrungenen Verhältnissen. Das ließe sieh nun allerdings zur Noth noch durch den
künstlerischen Un-geschmack der Soldaten-Decorateure erklären, und vielleicht selbst
auch die ganz untektonische Verzierung der Pilasterschäftc mit Rankenornamenten, ferner
gewisse Barbarismen im Akanthusfries darunter und in der intermittirenden Wellenranke
und dem Gesimse darüber, Details, zu deren Discussion, so interessant und lehrreich
sie wäre, es uns hier am Raume gebricht. Im höchsten Maße auffallend ist dagegen die
Bildung der Basis und des Capiräls der einzelnen Pilaster ohne Ausladung nach vorne,
sondern nur nach den Seiten. Da das Capitäl mit seinem vom korinthischen Capitäl ab-
geleiteten pflanzlichen Schmucke mit dem Schaft des Pilasters in einer Fläche liegt, so
ist es klar, dass dasselbe nicht mehr als ein Kelch aufgefasst wird, gebildet aus gleichmäßig
nach allen Seiten ausbiegenden Akanthusblattern und Spiralranken, wie es am Denkmal
selbst an den echt römischen Pilastern der sechsseitigen Basis der Fall ist, sondern als eine
Platte, auf deren Fläche das pflanzliche Ornament als äußerlicher, gleichsam malerischer
Schmuck aufgelegt erscheint. Das ist aber nichts Anderes, als die typische Behandlung
des späteren byzantinischen Capitäls! Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die
Beobachtung der Detailbehandlung des Pflanzenornaments. Schon die unzweifelhafte
Analogie mit dem korinthischen Capital lehrt uns, dass wir in den Gebilden, welche die
bezüglichen Pilastercapitale schmücken, Akanthusblätter im Prohl gesehen zu erkennen
haben. Dieser Akanthus zeigt aber nicht mehr die üppigen, überfallenden, feingegliederten
Zacken, wie sie die echt römischen Pilastercapitäle an der sechsseitigen Basis aufweisen,
sondern er ist in lauter schmale, magere, lanzettförmige Blättchen aufgelöst; damit werden
wir aber wiederum zu der byzantinischen Art der Behandlung des Akanthus übergeleitet
HaJgia Sophia, San Vitale. Diese Abweichungen können -also nicht mehr als Aeußerungen
der Rohheit und des Ungßchmackes aufgefasst werden, sondern sie geben sich als
Aeußerungen eines sehr bestimmten Stilgefühls, das späterhin einer ganzen weithin
hertschenden Kunstweise zu Grunde gelegen hat.
Angesichts dessen wird man vielleicht zunächst geneigt sein, das Denkmal seiner
Entstehung nach der traianischen Zeit abzusprechen. Es ist nicht zu leugnen, dass einige
weitere Umstände einer solchen Spä-terdatir-tlng zu Hilfe zu kommen scheinen so das
Vorhandensein einiger Blocke, die Niemann in seiner Reconstruction nicht unterzubringen
vermacht hat, ferner die epigraphisch ganz anormale Zerreißung der lnschrifttafel ir.
zwei Stücke. Man mochte hienach zunächst der Vermuthung Raum geben, dass das
ursprüngliche Denkmal während der Wirren des 3. Jahrhunderts namentlichen seinem
unteren T-heile Beschädigungen erlitten haben mochte, und dass Constantin der Große,
der nachweislich die in der Nähe des Denkmals gestandene Stadt Tropaeum Traiani aus
den Trümmern wieder aufgerichtet, das Denkmal selbst in seinen unteren Theilen im
barbarisirten Stile seiner Zeit erneuert hat. Einer solchen Annahme steht aber die ganz
bestimmte Aeußerung Niemann's entgegen, dass nach seiner Untersuchung des Denkmals
absolut kein Anzeichen dafür spricht, dass seit seiner ersten Aufrichtung in der durch
die Inschrift bezeugten trajanischen Zeit jemals eine Erneuerung oder Ergänzung einzelner
Theile stattgefunden hätte.
Es bleibt also nichts übrig, als uns mit der Thatsache der Entstehung der eigen-
thümlichen Decoration der unteren Denkmaltheile in traianischer Zeit auseinander-zusetzen.
Der mangelhaften künstlerischen Schulung römischer Soldaten wird- man sie hinfort
nicht mehr zuschreiben dürfen; diese hätten wohl Römisches in unvollkommener und
roher Weise wiedergegeben, aber nicht neue, unrömische Stilgesetze angewendet. Wir
fragen nun wer waren dann die Hersteller der unteren Theile des Monuments von
Adamklissi?
u". Axunultvvvnnv "um", t..- ........ .... s........ ......V......g nun .t..............r.....,... .0"-..
Constantin den Großen hervorgebracht hat, lässt sich nach dem heutigen Stande unserer
Denkmalerltunde nicht genau beantworten. So viel steht aber fest, dass Byzanz seit jeher
mit den griechischen Colonien am Schwarzen Meere in Zusammenhang gestanden und
gleich diesen einen gewissen Antheil an der Befriedigung der Kuustbedürfnisse der
landeinwärts sitzenden Barbaren genommen hat.
Man denke sich nun in die Lage Kaiser Trajan's im "Momente des Entschlusses,
ein monumentales Tropaeum unfern der Donaumündungen aufzurichten. Den Entwurf
im Großen mochte nach BenndorPs ansprechender Vermuthung der berühmte Baumeister
Trajan's, Apollodor, geliefert haben; wem war aber die Ausführung im- Einzelnen anzu-
vertrauen? Die im Heere vorhandenen künstlerisch geschulten Kräfte reichten kaum
aus, um den wichtigsten Theil die Bekronung in der gegebenen Frist zu bewältigen.
Was natürlicher, als dass sich den Kaiser an die nächstbesten Künstler gewendet hat,
die vom Donau-Delta aus erreichbar waren. Das waren aber die Kunsthandwerker in
den griechischen Städten am Schwarzen Meere z. B. Tomi, Olbia, die nun der ihnen
gestellten architektonisch-decorativen Aufgabe in ihrer langst von orientalischem Zier-geist
beherrschten Weise gerecht werden konnten, in den ungewohnten Reliefsculpturen hin-
gegen gegenüber den römischen Steinmetzen merklich abfallen mussten.
amit erschließt sich aber auch erst die volle kunsthistorische Bedeutung, welche
das Monument von Adamklissi und seine Publication in Anspruch nehmen dürfen, eine
Bedeutung, die unseres Erachtens nich-t leicht überschätzt werden kann. Es ist uns da-
durch zum ersten Male Kenntniss geworden von einer nbyzantinischenn Kunst, die lange
vor der Vorrückung der Stadt Byzanz unter die maßgebenden Städte des Römerreichs
geblüht hat. Wir haben den unwiderleglichen Beweis gewonnen, dass der Process der
DIECFEDZlTUHg einer osirömischen Kunst gegenüber der gemeinsamen spätrötnischen
Antike in seinem Werden und seiner frühesten Entwicklung in Zeiten zurücvkreicht,
welche der Ost und West austauschenden und verknüpfenden Hellenistik noch verhalt-
nissmäßig nahe liegen. Es erscheint endlich ein ebenso überraschendes als willkommenes
Licht geworfen auf jene zahlreichen, in Südosteuropa gefundenen Denkmäler des Kunst-
gewerbes, zu denen u. A. auch der Schatz von Petrossa gehört, und die man längst mit
der byzantinischen oder selbst mit einer asiatischen Kunst in Verbindung gebracht hat,
ohne dass es bisher gelungen wäre, ihre Herstellung in einer wissenschaftlich befriedi-
genden Weise zu lccalisiren. Mindestens die ältesten dieser ngothischenu Schmuckstücke
u. s. w. sind offenbar aus den gleichen Werkstätten hervorgegangen, deren Arbeiter auch
die Verzierungen an der Ringmauer des Monuments von Adamklissi, den Rankenfries
mit den dacischen Thierköpfen, die Barbarentiguren mit den eigenthü-mlichen, nur ein-
geborenen Kunsthandwerkern in so gründlicher Weise vertraut gewordenen Typen und
Trachten u. s. w. in Stein gehauen haben.
Haben wir aber nach dem Gesagten in dem Trajans-Denkmal von Adamklissi in
der That einerseits den monumentalen Repräsentanten eines bisher nur aus Hervor-
bringungen kunstgewerblicher Natur bekannt gewordenen Kunstgebietes, anderseits einen
unmittelbaren, wenn auch ungeahnt frühzeitlichen Vorläufer der späteren byzantinischen
Kunst zu begrüßen, so glauben wir damit die Berechtigung erwiesen zu haben, der
Publication dieses Denkmales den Rang eines kunstgeschichtlichen Ereignisses zuzu-
erkennen. A. Riegl.
4t-
Ein orientalischer Teppich vom Jahre izoz n. Chr. und die ältesten
orientalischen Teppiche. Von Alois Riegl. Mit Farbentafeln und
16 Textillustrationen. Berlin, Georg Siemens, 1895. Fol. 33 S. M. 8.
Die vorliegende Publication besteht aus vier Abhandlungen, zu deren jeder glück-
liche Funde und Entdeckungen des Verfassers Veranlassungen wurden, die sich aber zu
einem einheitlichen inhaltsvnllen Ganzen zusammenschließen. Das Hauptergebniss des-
selben liegt darin, dass die Geschichte des orientalischen Knüpfteppiches zunächst durch
ein unmittelbares, dann durch ein mittelbares Zeugniss um zwei Etappen, Alles in Allem
um einen Zeitraum von fast 1000 Jahren vorgerückt wird. Die Möglichkeit, dass unter
den uns erhaltenen orientalischen Knupfteppichen einer oder der andere aus dem Mittel-
alter stammt, war schon früher vorhanden, aber nicht beweisbar, da jeder Anhaltspunkt
für eine absolute Zeitbestimmung fehlte. Nun aber ist vor Kurzem in Wien, im Besitze
des Mechitaristenpriesters Dr. Kalemkiar, ein Teppich aufgetaucht, den ein ganz exeep-
tioneller Glücksfall bei dieser sonst so schweigsamen Gattung von Kunstwerken- eine
lange Inschrift in armenischer Sprache zeitlich und local ixirt. An der Lesung dieser
241
dass der Teppich, wahrscheinlich als Thürvorhang für eine Kirche der heiligen Hripsime,
im Jahre 551 der armenischen Aera, d. i. im Jahre 17.02-12.03 der christlichen Zeit-
rechnung in Armenien verfertigt worden ist. Im allgemeinen Schema den bekannten
anatolischen Gebetteppichen sehr ahnlich, zeigt das neu aufgefundene Stück, wie Rieglls
eindringende Stilanalyse ausführt, im Besonderen zahlreiche Abweichungen durchgehends
alterthümlicheren Charakters; steht es auch mit seinen localen Eigenthümlichkeiten nicht
im Mittelpunkte der ganzen Entwicklung, die in den Luxusteppichen des auf diesem Ge-
biete auch im Mittelalter tonangebenden Persiens zu suchen ist, bleibt es doch ein un-
schätzbarer Grundpfeiler für die Geschichte des orientalischen Teppiches; noch weiter
in dieselbe hinein führt uns die zweite Abhandlung, deren Ausgangspunkt das Reliefbild
einer bisher nur ungenügend publicirten und deshalb in ihrer Bedeutung übersehenen
sassanidischen Silberschüssel aus dem 5.-7. Jahrhundert bildet. Wir sehen da einen
sassanidischen Herrscher umgeben von seinen Dienern sich den Freuden des Gelages
hingeben, wobei er mit unterschlagenen Beinen nach Art der modernen Orientalen auf
einem Teppich sitzt, dessen Musterung uns die neue, nach einer Photographie herge-
stellte Publication der Schüssel mit aller wünschenswerthen Genauigkeit erkennen lässt.
Das für die späteren persischen Teppiche typische Blumenranken-Ornament erscheint
hier schon ausgebildet und zeigt so charakteristische Merkmale wie das Nelkenmotiv,
Alles aber in strengerer Stilisirung und in deutlicher Anlehnung an die byzantinische
und die ihr vorausgehende hellenistische Kunst. Damit sind wir fast bis an den Anfang
der Geschichte des orientalischen Knüpfteppiches gelangt, denn das Bild der sassanidischen
Schüssel ist ein glänzender Beleg für eine frühere Vermuthung Riegl's, dass der Knüpf-
teppich und die heute im Osten übliche Verwendung desselben als Ersatz für alle Arten
des Standmübels, die in den orientalischen Culturen des Alterthums fehlt, dagegen bei
den nomadisirenden Völkerschaften Centralasiens naturgemäß ist, vor der Zeit der Sassa-
nideri, also durch den Stamm der Parther in Persien eingeführt und von hier über West-
asien verbreitet worden ist. Jetzt erst, also nur wenige Jahrhunderte vor der Entstehung
der Silberschüssel, empfingen die primitiven, bisher geschichtlos gebliebenen geometrischen
Nomadenteppiche den umgestaltenden Einfluss einer im Flusse befindlichen, der großen
internationalen hellenistischen Kunst. Wie sich diese Umwandlung vollzogen hat, darüber
versagt jede Vermuthung; in sassanidischer Zeit war sie bereits vollendet; das lehrt
außer der Silberschüssel ein anderer sassanidischer Teppich, von dem wir Kenntniss
haben, der in muhamedanischen Schriftquellen geschilderte v-Frühling des Khosroesu, der
637 bei der Eroberung Ktesiphons in die Hände der Araber fiel. Riegl versucht dieses
Werk in der dritten Abhandlung einigermaßen unsereijVorstellung zu nähern, indem er
uns in einem Teppiche aus dem Besitze des Dr. Figdor eine späte, stilistisch allerdings
vollständig umgemodelte Reminiscenz des vvon Bachen durchrieselten mit Baumen und
lieblichen Frühlingsblumen geschmückten Lustgartensu vorführt. In der vierten Abhand-
Jung gibt Riegl Nachricht von zwei merkwürdigen Funden, welche den Beweis liefern,
dass im Mittelalter auch in Europa, vollständig unabhängig von asiatischer Beeinflussung,
aber als Nachwirkung gleicher Culturzustande wie dort bei den Nomaden, die Teppich-
knüpferei geübt worden sei. Die zwei Teppichfragmente, die er abbildet, das eine im
Besitze des Grafen H. Wilczek, das andere in dem von Dr. Figdor, stammen aus dem
13. und I4. Jahrhundert und sind auch sonst so weit von einander verschieden, dass sie
nicht einer vereinzelten Fabrication zugeschrieben werden können; von den orientalischen
Knüpfteppichen trennen sie aber entscheidende technische Merkmale, indem bei ihnen die
Knüpfung immer nur um einen Kettfaden, bei jenen um zwei Kettfäden geschlungen ist.
Das Werk, dessen reichen Inhalt wir kurz skizzirten, ist dem Grafen Latour gewidmet
und enthält außer den Textillustrationen zwei Farbentafeln aus dern Atelier von Jaffä
und aus der Staatsdruckerei, von denen die letztere als eine Meisterleistung bezeichnet
werden muss. Ms.
Die Technik der Aquarellmalerei, von Ludwig Hans Fischer. Sechste verbesserte
Auflage. Wien, Carl Gerold's Sohn, 1895. Die sechste Auflage binnen sieben Jahren
eine solche Thatsache sagt genug, als dass es nöthig wäre, noch viel hinzuzufügen,
umsomehr, als dieses vorzügliche Handbuch kurz nach seinem Erscheinen in dieser
Zeitschrift bereits seinem vollen Werthe nach gewürdigt, und namentlich auf die kurze,
bündige Fassung, die einfache Klarheit und praktische Verwendbarkeit hingewiesen wurde.
Der Text ist in der neuen Auflage um einige Seiten vermehrt worden, da ein Capitel
über Farbenchemie eingeschoben wurde; auch mehrere Abbildungen sind seit der ersten
Auflage neu hinzugekommen. lm Ganzen hat sich aber wenig verändert, der beste Beweis,
dass auch wiederholte gewissenhafte Prüfung wesentliche Mangel nicht zu entdecken
vermochte.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom t5. November bis 15. December 1895.
1. Technik u. Allgemeines. Aesthetik.
Kunstgewerblicher Unterricht.
Dühring, H. Die Gothik und ihre Ab-
arten. Möbel- u. Decorationsschatz, I2.
Edelstein, S. Ueber den mechanisch-
technologischen Unterricht an gewerb-
lichen Lehranstalten. Suppl. zum Central-
blatt für das gewerbl. Unterrichtswesen
in Oesterreich, XIV, 4.
Gmelin, L. Die Ehrengaben zum So. Ge-
burtstage des Fürsten Bismarck. Zeitschr.
d. Bayer. Kunstgem-Vereins München, t.
Jahrbuch der kunsthistor. Sammlungen des
Allerh. Kaiserhanses. XVIl. Bd. Wien,
Tempsky, 1896. H. 60.
Kajeta J. Die Modellirung des Schatten-
raumes. Suppl. zum Centralbl. für das
gewerbl. Unterrichtswesen in Oesterreich,
XlV, 4.
Kunstgewerbe und Handwerk nach den
Forschungen des Vereins für Socialpolitik
über die Lage des Handwerks in Deutsch-
land. Wieclüs Gew.-Ztg., 46.
Kunstgewerbeschule, Von der, in Straßburg
i. E. Gewerbebl. aus Württemberg; n.
nDer Kunstwartu.
Laizner, Director Joseph, 1'. Suppl. zum
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oesterr., XIV, 4.
Lenz, Heinr. Der Stil der Gegenwart. Der
östern-ungar. Bildhauer u. Steinmetz, 36.
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u. Keramik. 357; n. H. Helrnhacker im
nlllustr. Fachblm
M. M. Das photomechsnxsche Relief für Mo-
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guss. Wieclvfs Gew.-Ztg., 48; n. d. v-Zeil-
schrift für Berg-, Hütten- u. Maschinen-
Industrien.
IX. Email. Goldschmiedekunsz.
Emailtechnik. Wieck's Gevcn-Ztg. 47.; n. d.
uV. Z...
Fl euter, G. Lehrbuch der Gold- uaSilber-
schmiedekunst, nebst Beschreibung über
Vergoldungen, Versilberungen, Verkupfe-
rungen, Brunziren, Zusammensetzung der
Matt- und Glanzbrennen, Legirungen von
Metallen und Lothen, sowie Beschreibung
der Steine. gr. 8". 43 S. Leipzig, Tiefen-
bach. M. 3.
Grisar, H. Un pretendu tresor sacre des
premiers siecles ile Tesoro sacro, du
Giancarlo Rossi Rome etude archäo-
logique. Rorne, Spithüver. 4". Fig. p. 4.!
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Havard, H. Histoire de Porfevrerie fran-
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matik. Gemmenkunde.
Ad. M. H. Siegel der Familie von Alten
vom 13.-15. Jahrhundert. Der deutsche
Herold, rz.
An-thony v. Siegenfeld, A. Ritt. Inner-
österreichische Rosensiegel. Mit 4. Taf.
Jahrbuch der k. k. herald. Gesellschaft
aAdleru, N. F. V. u. VI. Bd.
Drachen-Orden, Ueber den. Jahrbuch der
k. k. herald. Gesellschaft nAdlcru, N. F.
V. u. VI. Bd.
lnama-Sternegg, K. v. Der nFiegerisahe
Stammenbaumu. Jahrb. der k. k. herald.
Gesellschaft nAdlera, N. F. V. u. VI. Bd.
Kirchberger, J. E. V. Die Wappen der
religiösen Orden. Mit Taf. Jahrbuch
der k. k. herald. Iveseblschäft lAdler-t,
N. F. V. u. VI. Bd.
Lieboldt. Das Wappen Simons von Ut-
recht. Der deutsche Herold, 12.
Potier de Courcy. Dictionnaire heral-
dique de Bretagne, complement de tous
les nobiliaires et armoriaux de cette pro-
vince, pour reconnaitre les familles par
les armoiries peintes, sculptees,ema1llees
ou gravees sur les monuments de toute
nature et pour justilier de la dale de ces
monuments. Revue corrige et augmente,
suivant le desir de Pauteur, d'un voca-
bulaire des termes du blason. Le tout
mis en rapport avec la 36 edit. du N0-
biliaire et Armorial par son neveu, Ed.
de Bergevin, avec Hg. heraldiques par
A. de la Bigne. 3". XXlll, 331 p. Rennes,
impr. Plihon et Herve.
Stiassny, R. Wappenzeichnungen Hans
Baldung Grien's in Coburg. Mit I6 Taf.
Jahrbuch der k. k. Gesellschaft nAdlerc,
N. F. V. u. VI. Bd.
Ströhl, G. Die Wappen der Aebte der
Pxamonstratenserstifte Geras u. läernegg.
Mit Taf. Jahrbuch der k. k. herald.
Gesellschaft wAdlern, N. F. V. u. VI. Bd.
Uhlhorn. Der vArmorial de la gänäralite
d'Alsaceu. Der deutsche Herold, I2.
Wurzbach, A. v., s. Gruppe V.
Zetter-Collin, F. A., s. Gruppe lll.
XI. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
Ungarn, Das tausendjährige, und die Mil-
lenniums- Ausstellung. Sammlung von
Photographien hervorragendster Gegen-
den, Städtebilder und Kunstschätze Un-
garns, scwie der Sehenswürdigkeiten der
Ausstellung. Zum Theil Orig-Aufnahmen
von B. Vägö. Unter dem Pmtectorate des
kgl. Handelsministeriums etc. herausgeg.
von Jul. Laurencic. In ungan, deut-
scher, französ. und englischer Sprache.
ln rz Liefgn. x. Liefg. qu. Fol. I6 S.
Budapest, W. Kunosy Sohn. 70 Pfg.
Berlin.
S. L. Ausstellung neuer Erwerbungen
des kgl. Kunstgewerbe-Museums in Berlin.
Sprechsaal, 4.8.
Graz.
Parlamenten-Ausstellung in Graz.
Kirchenschmuck Seckau, u.
ri s.
Catalogue des moulages en vente au
palais du Louvre pavillon Daru. 8".
56 p. Paris, lmpr. nat.
Catalogue gäneral des manuscrits frangais
de la Bibliotheque nationale. Ancien Sup-
plement frangais. S". Xll, 412 p. Paris,
Leroux.
Weltausstellung 1900 in Paris. Central-
blatt für Glasind. u. Keramik, 357.
Der
Notizen.
Zu unseren Illustrationen. Die Illustrationen in diesem und
dem folgenden Hefte sind Autotypien auf Kupfer nach dem neuesten
amerikanischen Verfahren, vom k. u. k. Hof-Photographen J. Löwy her-
gestellt. Die photographischen Aufnahmen sind größtentheils direct nach
der Natur gemacht und mittels elektrischen Lichtes auf Kupfer copirt
und geätzt. Hiedurch wurde ungemeine Schärfe, Klarheit und feinste
Modellirung des Objectes erzielt. Die Kupferclichtsfs bieten auch beim
Buchdruck große Vortheile und sind in jeder Beziehung den Zinkclichäs
vorzuziehen. In diesem speciellen Falle muss noch hervorgehoben werden,
dass photographische Abbildungen nach Glasobjecten besonders schwierig
herzustellen sind.
E1116 Berichtigung. Mit Beziehung auf die in dem vorigen Hefte
der vMittheilungenn unter obigem Titel enthaltene Notiz theilt uns der
Herausgeber des IV. Bandes der "Quellenschriftene Heraclius, Von den
Farben und Künsten der Römer, Reg.-Rath Dr. A. Ilg, Folgendes mit
nDer Irrthum, Lucanus betreffend, welcher im Decemberheft der Mu-
seums-Mittheilungen besprochen ist, war mir schon einige Jahre nach dem
Erscheinen des I-Ieraclius bekannt geworden. Ich kam aber nie dazu, die
Sache berichtigen zu können, weil ich später nichts Einschlägiges mehr
geschrieben habe, endlich vergaß ich ganz darauf. Bestimmt aber erinnere
ich mich, dass ich die Notiz in einem der zu I-Ieraclius benützten Bücher
gefunden habe. Dass ich damals nPharsaliau nicht Wort für Wort durchlas
und meinem Gewährsmann einfach Vertrauen schenkte, wird man mir
wohl nicht übelnehmen können, ebensowenig, als dass mir der römische
Dichter Lucanus bekannter war als der r793 geborene I-Ialberstädter
Apotheker Lucanus. Uebrigens steht die Stelle im Heraclius keineswegs
als Stütze für einen Erweis des hohen Alters der Oelmalerei, im Gegen-
theil; ich sage auf der nämlichen Seite, dass diese Erzählungen kaum
mit der eigentlichen Oelmalerei etwas zu thun habenß
Fiir die Redaction verantwortlich J. Fnlnesic und F. Ritter.
Selbstverlag des k. k. Oeaterr. Museums iiir Kunst und Industrie.
Buchdruclerei von cm GerolrYs Sohn Wien.
LUDWIG" HANS NFISQEERÄ,
Mit 17 Text-lllnstrationerrundr15 lllulstrratierien Ferrlsendruck.
Sechste verbesserteAuflage 11895
Preisielegant caärtorinirt V5 Mark.
Vorräitlriä iifaiigni länchhanrcllungen.
DlES1AIVlMl.UNLGWQiALNWLTVIKER VASEN um TplERRAGOTTEN
im k. k.l Oesterreich. Museum.
Von
Dr. KARL MASN
Katalog und historische Einleitung. Mit 10 Lichtdruck- und Steindruektafel;
sowie 36 Abbildungen im Text.
16', Bogen 4". Velinpaniezr. Elegante Cartonnage in Mark.
D111, cL As sAMM L u NG
des ik; k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie
Geschichtliche Uebersicht und Katalog
von
BRUNO BUCH-ER.
"Mir einer Tafel in Earbendruckeund 12 Hveliogravnren.
1,71, Bogen. 4". bVelinnabnier. Elegante Cartonnage 20 MarkÄ
mc K. Kf WIENER Pnnztsllnurlßnlk.
llire Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. 1er,
"Oesterreiehisehen Museum,
Von
Jacob von Falkle;
Directoödes- Öesterreichlschen Museums RxrKunsx und lndusme etc. etc.
go Seiten Text lgr. Velinpapierl Mitll7 Tafeln Abbildungen, wovon einer
in Farbendruck. Elegante Car-tonnage Mark,