Abb. 4 Glulippl Gllll - Blblnnn, Pllllllrebllolmlr Erfolg ausstattete. Nach seiner Rückkehr nach Italien entwarf er für die Academia degli filarmonici ein Theater, dessen Er- bauung ihm besonders viel Ruhm eintrug, ferner das Teatro Aliberti in Rom. Ferdinando arbeitete viel mit seinem Bruder Francesco zusam- men, aber noch verwobener scheint die Gemeinschaftsarbeit mit seinem Sohn Giuseppe, den er als seinen Schüler und Gehilfen nach Wien mitbrachte, gewesen zu sein. Fcrdinando entwarf Operndekorationen, erbaute Trauerkatafalke und gestaltete mit viel Erfolg die sehr beliebten Feste am Teich der Favorita. Er beteiligte sich noch an dem Wettbewerb für den Entwurf der Karlskirche, unterlag aber gegen Fischer von Erlach. 1717 ver- ließ Ferdinando Wien, wurde in Bologna geehrt und erbaute mit seinem zweiten Sohne Antonio zusammen Dekorationen für das Teatro in Fano. In späteren Jahren widmete er sich, wie sein Bruder, der Lehrtätigkeit und schrieb mehrere Werke über Ar- Ahb. 5 Gtuuppu Galll - Blut"... grnßor Dlltnrlflonnufblu chitektur und Äiheatlerdekorzt- tionen. Giuscppe Galli-Bibienzt (Abb. 3, 4, 5, 6) (1696-1756) hatte schon als Zwanzigjiihriger seinen ersten selbständigen Erfolg mit der Aus- stattung der Oper „Die über die Aleina obsiegende Angclica", die unter der Leitung seines Vaters auf dem Teich der liavorita auf- geführt wurde. Von nun an schuf er selbständig, oder gemeinsam mit seinem Vater, dessen Erbe er später in Wien als erster Theaterarchitekt antrat. Lir ent- warf Theaterdckorationen, ge- staltete die Hoehzcitsfeicrliehkci- ten des Kurprinzen von Sach- sen i.n Drcsdcn, dann die des Kurprinzen Karl Albrecht von Bayern in München und später in Wien die der Erzherzogin Maria Thercsia mit Franz von Lothringen. Er wurde Mitglied der Clemcntinisehen Akademie in Bologna. In Prag erbaute er anläßliclt der Krönung Karls VI. ein Freilichttheater (1723) und später anläißlich der Heiligsprc- chung des Märtyrers Johann von Nepomuk einen Triumphbogen (1729). In Wien entfaltete sich sein Genie in reichhaltiger 'l"a'tig- keit, bis er schließlich alle Theaterinszenierungen und die Aus- gestaltung der verschiedensten Feierlichkeiten leitctc. Er führte erstmals die transparente Thcaterdekorittion ein und war erfolg- reich mit seinen großartigen Beleuchtungen wie die der Burg- bastei und des Landhauses in (iraz. Er wurde als erster Theater- architekt nach Dresden berufen (1748), übernahm die Ausge- staltung des Opernhauses in Bayreuth und des 1848 abgebrannten Opernhauses im Zwinger. Friedrich II. holte ihn nach Berlin. ln beiden Städten stattete er eine Reihe von Opern aus. Giuseppes Tätigkeit war besonders in Wien eng mit der seines Bruders Antonio (Abb.1,2) (1700-1774) verbunden. Antonio hatte in Wien die Stelle cines zweiten Theaterarchitekten inne. Auch er leitete viele Theater- inszenicrungen und die Ausge- gestaltung mehrerer Festlichkei- ten. In Italien baute er das abge- brannte Thcater im Palazzo della. Signorina in Siena wieder auf, entwarf Dekorationen für das Theater in Florenz und er- baute das große Teatro Commu- nale in Bologna. In Wien leitete er die Umgestaltung der Peters- kirche und entwarf den Hoch- altar wie das Deckenfreseo. Der Prager Josef Platzcr (1751 bis 1806) entwarf Theatcrdeko- rationcn in Prag und in Wien, wurde Mitglied der Akademie und schließlich kaiserlicher Kam- merrnaler. Johann Hetzendorf von Hohen- berg (1732-1816) kam durch seine schöpferische Tätigkeit zu den mannigfaltigsten Ilhrcn und wurde als Mitglied und Mt- Professor für Architektur der Akademie zum Hofarchitekten ernannt.