tober 1782 ist er in Wien geboren. Seine Ausbildung erhält er an der Wiener Akademie. Er ist Schüler des Professors Johann Drechsler, der ein bekannter Blumenmaler ist. Am 1. August des Jahres 1800 tritt Nigg in die Wiener Porzellanmanufaktur ein. Zunächst arbeitet er unter der Aufsicht des Obermalers Leopold Parmann, der selber ein tüchtiger Blumcnmaler ist, sich aber nie im Großen versucht hatte. Die Arbeiten des jungen Nigg fallen sofort auf und finden höchsten Anklang. Frühzeitig beginnt er große Porzellanplatten mit Blumen zu bemalen in der Art von Tafelbildcrn. Schon die frühen Werke zeigen die Qualitäten vollendeter Meisterschaft. Und so wird der Zwanzigjährige im Jahre 1802 bereits mit einem Preis für seine Leistungen bedacht. Im Jahre 1808, in verhältnismäßig jungen Jahren, erhält Nigg ein festes Monatsgehalt von 60 Gulden, das bald darauf, 1811, trotz widriger allgemeiner Finanzverhältnissc, auf 100 Gulden erhöht wird. Als nun Leopold Parmann im Jahre 1816 stirbt, wird ihm die Aufsicht über die Blumenmaler anvertraut. 27 Jahre steht er den Eleven der Blumenmalcrei vor, lehrend, korrigierend und unermüdlich schaffend, bis er 1843 in den Ruhestand tritt. Im Jahre 1863, dem Jahr der Auflösung der Wiener Manufaktur, stirbt er hochbetagl. Josef Niggs entscheidende Leistungen fallen in die Jahre zwischen 1820 und 1840, wie aus dem Malerbuche der Manufaktur hervor- geht. Er bemalt alles, was die Manufaktur an Formen und Ge- räten hervorbringt: Schalen, Teller, Vasen (Abb. 5) und immer wieder die großen Porzellanplatten, die, in Rahmen gefaßt, den prächtigsten Wandschmuck ergeben (Abbildung 6). Oft sind es eigene Kompositionen, vielfach aber auch solche in der Art der älteren Meister des Blumenbildcs Huysum und Kabel Ruysch. Mitunter malt er auch ein oder das andere Tierbild, Abb. 3. Vua m" Blumunmalornl. Wlon. Shlhmanuhklur, um 1750