KOSTBARKEITEN IM WIENER KUNSTHANDEL EINE WERTVOLLE PUBLIKATION St. fviichacl. Alu Fassung, um 1mm. 1,15 m hoch. Hdd: FuNg, WM Benjamin Gerritsz Cupy (Dordrecht 1612 - 1652) Fisch- verkäufer am Slrand von Scheveningen, Öl auI Lein- wand, 1OOX13U cm. Hauptwerk des Künstlers. eine in der Figurenkomposition etwas verändern Vorsludie im Museum zu Brüssel. (Aus der 53a. Kunsluuklion des Dorolhcums, Wien, vom 4. m; e. Jum m57) Franz U n t c r k i r c h n c r , Inventar der illuminierten Hand- schriften, Inkunabeln und lirühdrucke der Österreichischen Nationalbibliothek. Teil 1: Die abendländischen Handschriften. Museion. Veröffentlichungen der Österreichischen National- bibliothek, Neue Folge, 2. Reihe, 2. Band. Wien 1957. Halb- leinen, 322 Seiten. Das vorliegende Werk stellt ein Verzeichnis aller abendlän- ländischen Handschriften, lnkunabeln und Frühdrucke der Öster- reichischen Nationalbibliothek dar, die in irgend einer Form malerischen oder zeichnerischen Schmuck tragen. Es ist dabei weder eine Beschränkung hinsichtlich des Reichtums oder der Bedeutung der künstlerischen Ausschmückung erfolgt, noch eine zeitliche Grenze gezogen worden. Reiehst ausgestattete Hand- schriften sind genauso berücksichtigt wie solche, die nur eine Initiale besitzen, Prunkcodiecs des hohen Mittelalters genauso wie Manuskripte des 19. Jahrhunderts. S0 verschafft dieses Inven- tar dem Nachschlagenden die Möglichkeit, einen vollständigen Überblick über die in der Nationalbibliothek vorhandenen Be- stände einer Epoche oder eines Wissenszweiges zu gewinnen. Mit diesem Inventar ist ein neuer Weg der Bibliothekspublikation beschritten worden. Die Österreichische Nationalbibliothek darf sich rühmen, auch bisher hinsichtlich der Veröffentlichung ihrer Bestände unter den großen Bibliotheken der Welt eine führende Rolle eingenommen zu haben. Die mächtigen, bisher erschienenen sieben Bände der Katalogreihe - wenn man nach der tatsäch- lichen Bandzahl und nicht bloß nach der Gliederung rechnet, sind es sogar ihrer 45 - sind eine einmalige Leistung, die sich mit dem Namen Hermann j. Hermanns verbindet. Allein die verhältnismäßig komplizierte Grundlage solch eines Katalog- wcrkes setzte zur Vollendung die intensive Gelehrtentätigkeit mindestens eines halben jahrhunderts voraus. Bei den Schwierig- keiten, denen die Publikationstiitigkeit namentlich solch eines groß angelegten wissenschaftlichen Werkes heute begegnet, dürften bei allem Optimismus auch die finanziellen Bedingungen kaum in dieser kurzen Zeit gegeben scin. Zu diesen Katalogen treten die Bearbeitungen der deutschen, italienischen, französischen und flämischen Handschriften der Bibliothek von Holtcr, Oettinger, Trenkler und Winkler und schließlich die beiden Ausstellungen abendländischer und mor- gcnländischer Buchmalerci, deren Durchführung und Katalog- bearbeitung dem Verfasser des vorliegenden Inventares, liranz Unterkirchner, oblag. All diese Arbeiten aber sind zu einer mehr oder minder großen Unvollständigkeit verurteilt. Die Katalogreihen durch die zeit- lichen Schwierigkeiten von Bearbeitung und Publikation; Aus- stellungen und aufsatztniißigc Darstellungen durch die nottven- dige Auswahl der darzubietcnden Objekte. Auf der anderen Seite erhebt seit Jahrzehnten die Forschung die Forderung nach umfassenden Katalogen jeder Sammlung. Denn nur auf dieser weitesten Basis kann die wissenschaftliche Bearbeitung zu mög- lichst genauen Ergebnissen gelangen und das Maß der Zufällig- keit, soweit es nicht allein schon in der Erhaltung oder im Ver- lust verschiedener Quellen gegeben ist, auf ein Minimum redu- zieren. Es war wieder Wien, und zwar julius von Schlosser, der spätere Ordinztrius für Kunstgeschichte an der Wiener Universi- tät, der hier mit an der Spitze europäischer Forschung stand und selbst durch die Herausgabe der Reihe wissenschaftlicher Kataloge des Kunsthistorischen Museums hervorragende Vor- arbeit leistete. S0 ist es denn besonders erfreulich, dztß die Nationalbibliothek mit diesem Invcntarwerk neuerlich die Initiative ergriff und 30