entlich nicht das letztemal! Das Ergebnis ist so erfreulich crmutigend, daß man Wien noch viele solche Wettbewerbe seht - am besten wohl alljährlich für einen Kirehenbau, an einem von städtebaulichen Gesichtspunkten wichtigen 1 liegen soll. Die zehn namentlich zu dem Wettbewerb „Neu- der Matzleinsdorfer Kirche" eingeladenen Architekten stan- vor einer schwierigen Aufgabe. Es galt, eine riesige Feuer- ar des Nachbarhauses und eine tiefe Flucht von Lichthöfen dem Neubau gegen die Straße abzudecken. Weitere Wett- rrbsbedingungen verlangten, daß die neue Kirche, obwohl in :twas zurückweiehenden Häuserflucht stehend, doch als Haus es hervortreten solle. Sie muß für 2000 Besucher sein und Sitzplätze umfassen. Sie darf ihre Besucher nicht unmittelbar :n Straßenverkehr hinein entlassen. 1. und 2. Mai 1957 tagte unter dem Vorsitz von Clemens meister die Jury, der u. a. als Fachleute Fritz Metzger, ch, und Willy Weyreß angehörten. Die Jury entschloß sich langen Beratungen keinen ersten Preis zu vergeben. Der te Preis wurde an Rudolf Schwarz, Frankfurt am Main, ver- n, zwei dritte Preise an die Architektengruppe A 4 in Wien hitekten Kurrent und Spalt), und an die Arbeitsgemeinschaft s Schiidl-Priedrich Ebert, Würzburg. Angekauft wurden die akte von Hermann Baur, Basel, und Ceno Kosak, Wien. Die ältnismäßig großzügige Dotierung der Preise konnte dank ' Subvention des Unterrichtsministeriums geschehen, das in -r Förderung wenigstens teilweise die Aufgabe übernehmen die früher die nicht mehr bestehende Lehrkanzcl für hcnbau an der Technischen Hochschule wahrgenommen eingereichten Projekte wurden Ende Mai im Museum für wandte Kunst ausgestellt, gemeinsam mit einer Arbeit der en Architekten Friedrich Achleitner _ Johannes Gsteu, die eigenem sich intensiv mit der Problematik befaßt und einen ist beachtlichen Entwurf geliefert hatten. Rundgang durch die Ausstellung lehrte, daß nur zwei Pro- : voll ausgereift und - jedes in seiner Art - in sich ge- assen waren. Beide hätten wohl einen ersten Preis verdient: eine für seine vornehm-großstädtische Bauform, das andere seine kühn-konstruktive Lösung. Es sind dies die Projekte Rudolf Schwarz, einem der bedeutendsten Kirchcnbauer un- r Zeit, und der Architektengruppe A 4, die durch ihre rkirche für Salzburg-Parsch international bekannt wurde. mgründeten die Preisrichter ihr Urteil: PROJEKT SCHWARZ Der Verfasser schlagt die Erhaltung wenigstens des Turmes von „St. Florian" vor. Der gewünschten Abdeckung der Miethaus- rückseiten ist in gcnügendcm Maße entsprochen. Der mächtige Kubus der Kirche erhebt sich schön über den niedrigen seitli- chen Rautnkompartimentcn. Bemerkenswert ist der Verzicht auf eine besondere liassadenausbildung, wodurch der „Bets-J-tl Got- tes" (Verfasser) allseitig gleichförmig durch Rasterfliiehen be- grenzt wird. Im Inneren bestrickt der großartige Kontrast zwischen nicdcrem Seitcn- und hohem Mittelraum. Es erscheint gerechtfertigt, ab und zu in einer (iroßstitdt eine solchc monumentale und repwrä- sentative Kirche zu bauen, wenn auch im vorliegenden Fall ein ausgesprochener Raum für eine Opfer- und Mahlgcmcinschaft nicht zustande kommt. Zu Bedenken gibt auch der Vorschlag des Verfassers Anlaß, den Bau nur aus einheitlichen, vorfahrizicrten Bctonteilen zu er- richten. Die Kirche erhält zwar so cin sehr einheitliches aber auch cin allzu rationales Gepräge. Der Turm in der Ecke der Baugruppe hat keine raumbildcndc Funktion und erscheint ztn dieser Stelle unmotiviert. Die Anordnung der Hnupteingangs- halle ist gut und ermiiglicht einen teilweisen Liirmschutz. Die große llztlttmg und formale Bestimmtheit rechtfertigt-es, die- sen Entwurf trotz der angeführten Bedenken vorzustellen. Dazu ist zu sagen: die Erhaltung nur des Turmes von St. Florian erscheint nicht nur sinnlos, sondern auch bautechnisch schwer möglich. Dagegen ist die Tatsache, dtß die Wände aus einheit- lichen, vorfabriziertcn Betonteilen errichtet werden sollen, eher zu begrüßen; die Struktur dieser Bctonteile wird den Wiin- den zugleich Gliederung und Geschlossenheit geben. Keines- wegs scheint dcr eindrucksvolle Raumkörper zu „rationnl". Er ist nur konsequent. PROJEKT DER ARBEITSGRUPPE 4 „Der Verfasser geht von der Erhaltung von ,St. Florian" aus, was anzuerkennen ist. Er setzt sich über die Vorschrift der Ab- deckung der Miethausrückseiten hinweg, um seinen Kirchenbau nicht nur formal zu Alt-,St. Florian' in Kontrast zu setzen, son- dern auch zu den hohen Miethiiusern und ihm so eine besondere Auszeichnung zu gehen. Die vorgeschlagene Krcuzform des Grundrisses wird mit liturgischen und konstruktiven Absichten begründet. Der Verfasser versucht, eine große Gemeinde um Modell der neuen Matzleinsdorfcr Kirche. Projekt der Arbeitsgruppe 4.