Detail aus dem großen Kuppelsaal mit Türe in den Garten. Zu beiden Seiten hol- ländische Lackkabinetlc mit ostasiatischem Dekor. 18. jh. setzung der Vorderfront unterteilt worden war. Diese Trenn- wand, die rücksichtslos die Stuckornamcntik der Wölbung durch- schnitt, wirkte immer als unbefriedigendes Provisorium. Es galt nun zu überlegen, ob die großen Namen der barocken Baukunst- ler, Lukas von Hildebrandt und Johann Bernhard Fischer von Erlach, den heutigen Architekten zur genauen Kopie und Re- konstruktion des früheren Zustandes verpflichten, oder 0b er das Recht hat, eine den jetzigen Forderungen entsprechende völ- lig neue Lösung für den Raum zu suchen. Auch hier hat Pro- fessor Dr. Engelhart mit seinem sicheren architektonischen Emp- finden die Gegebenheiten des Raumes so logisch weiterentwickelt und atisgebaut, daß das Ergebnis nicht nur nicht störend, sondern völlig überzeugend und selbstverständlich wirkt. Der Raum wurde in Wiederholung des vorhandenen Pfcilersystems durch eine Pfeilerstellung in der Mitte unterteilt und mit je einer Tonne mit Stichkappen überwölbt. Die drei Öffnungen zwischen den einzelnen Pfeilern wurden durch große Glastüren geschlossen. Dadurch ist nun eine äußere offene Halle und ein gleichwertiger innerer Vorraum geschaffen. Die Pfeilerkapitelle wurden nach den vorhandenen abgegossen, sie sind außen in Stein, innen in Stuck ausgeführt, wie überhaupt der geschlossene zweite Vor- raum ganz in Weiß und Gold gehalten ist, um eine Überleitung zum Hauptraum des Palais zu schaffen. Die Stuckumrahmungen der Türen wurden nach vorhandenen Profilen etwas vereinfacht wiederhergestellt, damit der Raum nicht allzu schwer und wuch- tig wirkt, ebenso wurde bei den Gewölben auf eine reiche Stuck- dekoration, die ja freie Erfindung hätte sein müssen, verzichtet. Die Gratc der Stichkappen wurden mit einer leicht profilierten begleitenden Fasche versehen. So fügt sich nun die Vorhalle A durchaus organisch und zweckentsprechend in den alten Be- stand des barocken Baues ein. Gleichzeitig mit diesen Wiederaufbauarbeiten ging die Instand- setzung einiger Salons vor sich. Diese Räume zeigen wohl nicht mehr den originalen barocken Zustand, sondern haben dadurch, daß sie ständig bewohnt wurden, mancherlei Veränderungen er- fahren. jede Generation hat ihnen, dem Zeitgeschmack entspre- chend, ihren Stempel aufgedrückt, was ungemein zum Reiz und zur Lebendigkeit der Räume beiträgt. Die Decken tragen fast durchwegs noch die barocke Stuckdckoration, die Wände aber wurden in späterer Zeit durch Friese bereichert oder mit Kunst- marmorvcrkleidungen ausgestattet. Bei der Instandsetzung war daher vor allem zu trachten, diese aus verschiedenen Zeiten stammenden Einzelheiten durch den Farbton der Decken und Tapeten zu einer harmonischen Einheit zu verbinden. Um den Stuck der Decken besser zur Geltung kommen zu lassen, wurde der Fond in den meisten Räumen leicht getönt. Einige Decken sind durch kleine figurale Medaillons bereichert, die im Zuge der Arbeiten ebenfalls gereinigt und restauriert wurdenß Der größte Teil der Wiederaufbauarbeiten ist somit beendet. Das Palais Schwarzcnberg steht nahezu vollendet wieder da und spricht nicht nur für die Größe seiner Erbauer, sondern auch für das Traditionsbcwußtsein seiner Besitzer, die es für ihre Pflicht erachten, das Erbe ihrer Väter zu bewahren. ß um mit slrh Restaurator Alm Sehmimann bestens liewilirt, ebenso bei der Restaurierung elnes Det-Lengenläldes von Daniel Grun lm sogenannten Kleinen Salon, dns dle nllcgorlsclle Figur eine! Flora darstellt.