dend gewandelt. Im Sinn seiner „klassizistischt-n" Paläste der Spätzeit, zu denen auch seine Projekte für die Umgestaltung des Stadtpalais Schwarzcnberg gehörten, versuchte Fischer die Ehrenholseite des Gartenschlosses zu verändern. (Hier war eine Wiederherstellung der ursprünglichen Dynamik seiner Idee we- gen des Vestibüls Hildebrandts von vornherein unmöglich.) Fi- scher plante, den aus Vestibül und dahinter aufragender Ring- krone bestehenden Mitteltrakt der Fassade in einen ebencn Mit- telrisztlit zu verwandeln. Über dem Vestibül sollte ein Ober- gescholi mit hoher, reliefgeschmücktcr Attika und Statuenbalu- strade angeordnet werden, die Voluten mit den Rücklagcn ver- bunden hätten. So wäre die Ringkrone vollkommen durch Eben- llächen verhüllt gewesen. In diesen ebenen Mittelrisalit wollte Fischer auch die Arkaden des Vcstibüls optisch stärker cin- beziehen; sie sollten im Sinn der französischen „Klassik" durch eine Säulcnstellung vor Pfeilerarkaden mit reicher plastischer Dekoration gestaltet werden, wodurch das Vestibül den Cha- rakter einer oflenen Loggia verloren hätte. Wäre dieses Projekt ausgeführt worden, stünden sich an ein und demselben Bau ein Fassadentypus Fischers aus den Ncunzigerjahren und eine „klas- sizislische" Front aus seiner Spätzeit gegenüber. Fischer hat die Umgestaltung der Gartenfassade nicht zu Ende bringen können; nach seinem Tod im Jahr 1723 führte sein Sohn Josef Emanuel die Arbeiten nach seinen Entwürfen weiter; man- che Detailformen der Innenausstattung dürften allerdings auf den Sohn selbst zurückgehen. 1724f25 malte Daniel Gran an den Fresken des Kuppelsaalcs, 1726 an dem Fresko der Galerie. Da- mals wurdcn auch - etwas abweichend von Hildebranclts Pro- jcktcn - die Nebengebäude vollendet, wo josef Emanuel seine berühmte Fcuermaschine aufbauen durfte. Zugleich mit dem (jartcnpalais hatte Fürst Schwarzenberg durch Fischer bzw. sei- nen Sohn auch den Garten ausgestalten lassen. Neben den Frauenrauhgruppen Lorenzo Maticllis wurde hier auch eine Ausführung der „Galatheavasf aus Fischers „Historischer Ar- chitektur" aufgestellt. 1730 ernannte Fürst Schwarzenbcrg Daniel Cvran zu seinem Garteninspektor. Erst 1751 erbaute Andrea Alto- monte Orangerie und Reitschule. Es mutl als ein besonderer Glücksfall bezeichnet werden, daß dieses Schloß, das zu den prächtigsten des barocken Wien zählt, über die Zeiten hinweg und trotz der schweren Zerstörungen des letzten Krieges in seinem wesentlichen Bestand erhalten blieb. Es ist dem Umstand zu danken, daß der Besitz - ein sel- tener Fall unter den Pttlästen des österreichischen Barocks - in ununterbrochener Kette bis heute derselben Familie anvertraut ist, der auch sein Vollender angehörte. Ihre Fürsorge und Pflege hat uns diese Gartensehloßatnlage bewahrt, an der sich in einzig- artiger Wcisc die beiden größten Architekten des österreichi- schen Barocks in fruchtbarer schöpferischer Auseinandersetzung begegneten, die aber trotz ihrer widerstreitenden künstlerischen Absichten zu schönster Einheit gedieh. Das Kabinen des Bauherrn Fürst Adam Franz. Kolorierte Stiche nach Rallacl, "Tages und Nachslunden". Am Boden Gebetsteppich aus der Mill: des 18. jh. Die zeitlich und stilistisch unterschiedlichen Einrichtungsgegenstände zeigen, daß das Palais immer bewohnt war. Nirgends 1.. 4.... bnifn .......ni. Ätrvwncrwbvirn "um", wiP ein enner m nh in enlrhrn (Inhanden zu finden ist. - Rechts: Rukoko-Ofen mit vergoldeten