(irulh- (i.ll'lcnx;hn' muh Lillll" l ulv. m-l l. H. Huhn-m mm l v] uh 1723 stellt Ingenieur E. Fischer die berühmte „Feuerma- scbinc" im Garten auf, die den Zweck haben soll, das NVasset- immer wieder von der untersten Terrasse in das oberste Was- serreservoir zu treiben. Daß die Bautätigkeit im Garten immer weitergeht, ist aus der Korrespondenz des Fürsten mit dem Bereiter Maycr zu ersehen. 1724 entsteht erst die „Obere Kaskade", an der auch Matielli mitarbeitet, er erhält 200 ll., während die Grotten von Oxbauer um 400 fl. hergestellt werden. 1727 werden um 200 Rthl. Orangenbäume angeschafft und 1728 erwirbt der Fürst noch benachbarte Gründe, um dort einen Küchengarten anlegen zu lassen. Im selben Jahr berich- tet Mayer dem Fürsten über den „neuen Pavillon" und den „Feuerkanal" in demselben. Damit ist wahrscheinlich der gegen die Rennwegseite abschließende Pavillon gemeint mit den „eiser- nen in den Wurzeln der Bäume liegenden, zur Erwärmung des Erdreichs erhitzten Röhren". ' Ab 1729 oder 1730 ist Daniel Gran Garleninspektor. Es gibt ein Originalscbreiben von ihm von 1732, in welchem er dem Fürsten über projektierte Blumenkäule in llaarlem berichtet. Im selben jahre stirbt Fürst Adam Franz und finanzielle Ein- schränkungen werden notwcndig. Daniel Gran vcrlaßt daher ein „Projekt, die Fürstl. Schwarzenbcrgschen Gärten mit weni- gen Spesen zu erhalten". Aus dem Jahre 1738 stammt nun der schon beschriebene Klei- nersche Stich, der nunmehr die vollständige Gar nanlage wie- dergibt. 1 Der Schwarzenberggartcn auf dieser Ansicht von 1738 entspricht im Gesamtkonzept. sowie in allen Details dem idealen Wiener Gartentypus der Barockzcit. Trotz der scheinbaren An- lehnung an das Ideal des italienischen Terrassengartcns ist hier die französisch gemilderte Form sanfter Steigungen, gleitender Übergänge und durch Kaskaden verdeckter Niveauunterschiede gewählt. Dabei bildet jede 'l'crrassenstule eine Einheit, die sich doch dem Ganzen unterordnet. Das Rückgrat des Gartens ist die breite Mittelachse, die von der Fontäne und den Kaskaden - einer kleinen Wasserstraße - beherrscht wird, welche die ' s. Küeltellterker. Merkwürdiges Wien. Meint. Fehl. 1727. p. G7 H. 14 Höhenuntcrschiede und Dimensionen verschleiert oder ver- größert und das Ende des Gartens im Ungewissen lällt. Der Blick durch die Allee wird malerisch durch springende und strö- mende Wasser von der Strenge der Geraden abgelenkt. Die Broderieparterres lagen wie ein bunt bestickter Teppich vor den strengen grünen Boskettwänden und grotesk versehnittene kleine Taxusbäumchen säumten die grünen Rasenparterres. War die Aussehmückung eines Barockgartens mit Plastiken all- gemein - besonders aber in Österreich - üblich, so war ihre Qualität doch oft der Architektur nicht ebenbürtig. Im Falle des Sehwarzcnberggztrtens aber ist der plastische Schmuck von der Meisterhand Lorenzo Maliellis wohl der hervorragendste in allen Wiener Gärten. Die Figuren Matiellis waren und sind heute noch im Parterre- garten aufgestellt: gegen die Glashäuser hin die „Vier jahres- zeiten", leicht theatralisch bewegte Figuren mit ihren Attribu- ten, die bekannten sechs Gruppen aber stehen am Anfang des Parterrcs vor der Gartenfassade des Gebäudes. Es sind sogenannte „Raptusgruppen", die hier auf hohem Sockel die damals so be- liebte Darstellung mythologischer Entführungen in tänzerischer Bewegung zweier Gestalten abwandeln und die bewegte freie Gelöstheit mythologiseher Haine in die straffe Tektonik des ba- rocken Gartens bringen sollen. Sie leiten von der reich geglie- derten lülaisfassade zur viel strengeren Gartenarehitektur über - ein bewegtes, die strengen Geraden diagonal durehbreehendes Motiv - auflockernd und doch verbindend, entscheidende Punkte der Gartenkomposition markierend. Derselben Idee dienen auch die um die Rundfontäne aufgestell- ten Fischersehen Vasen. Ihre Grundformen sind umwuchert von exotischen Muscheln und Tieren, Kuriositäten fremder Meere und Länder, ferner, ungebundener Freiheiten. Die gesamten Plastiken des Parterres aber gipfeln in den drei Dianagruppen der „Unteren Kaskade". Diana, „la ehasseresse", Lorenzo Maxielli, Raub der Proscrpina.