te, kaltes Wasser in den Zylinder einspritzte. Er erreichte
nit eine Kondensation des im Zylinder befindlichen Wasser-
npfes. Mit der Kondensation des Dampfes entstand im Zylin-
- ein luftverdünntcr Raum, der äußere Luftdruck der Atmos-
ire (1 kg pro cm') drückte nun den Kolben zurück. Die Ar-
t leistete in diesem liall nicht der Dampf, sondern der Luft-
tck. Es ist selbstverständlich, daß auch diese Ausführung einen
)ßen wärmctechnischen Fehler hatte, der darin bestand, daß
:h jeder Kondensation durch Wassereinspritzung der Zylinder
h stark abkühlte und viel Dampf benötigte, um die entstan-
ien Wärmeverluste zu decken.
weit war man bereits 1710. 1723 baute Fischer v. Erlach eine
nz große Feuermaschine in Wien. Er brachte verschiedene
rbesserungen an der Ncwcomenschen Bauart an und erzielte
mit bedeutende Erfolge. Laut dem damaligen Bericht bestand
ne Maschine aus einem Kupferkessel nach Art der Braupfan-
n. Zu seiner Erwärmung wurde ein Holzfeuer verwendet, das
täglich 11'; Klafter Holz erforderte. Der senkrecht stehende
Dampfzylinder war laut Bericht 9 Schuh hoch und sein Durch-
messer war 2 Schuh. Der Balanzier machte 15 Doppelhübe in
der Minute, die auf das Pumpwerk übertragen wurden. Als Lei-
stung der Maschine pro Tag wurde angegeben: 11.800 Eimer
Wasser 75 Schuh hoch gehoben.
Die Fischer v. Erlachsche Feuermaschine erregte großes Aufse-
hen und wurde bereits in einem zeitgenössischen jahrbueh "Das
merkwürdige Wienn" eingehend beschrieben als die „Curieuse
lieuermaschine", die Wundermaschine.
Wieder einmal war Österreich bei einer weltbewegenden Erfin-
dung nicht ein Nachläufer, sondern'ein Wegbereiter für die dann
folgenden großen Erfindungen auf dem Gebiete der Wärme-
kraftmaschinen, die durch die Erfindung James Watt eingeleitet
wurden, der einige Jahrzehnte später die geniale Idee hatte, den
Kondensator von der Maschine zu trennen und der damit aus
der seinerzeitigen Feuermaschine eine Dampfmaschine gestaltete.
LTORIENTALISCHE TEPPICHE IN FÜRSTLICHEM BESITZ
V0
DORA
INZ
:r Orientteppich ist von allen Leistungen der islamischen Kunst
Europa die bekannteste und am meisten geschätzte. Schon im
. und 15. Jahrhundert nach dem Wlesten importiert, wurde er
ld auch Gegenstand fürstlicher Sammeltätigkeit. -- Der hohen
ertschätxung des orientalischen Teppichs als selbstiintliges
Jnstwerk verdankt eine grolie Zahl wertvollster Teppiche ibrc
hrhundertclange Erhaltung in europäischem Adelsbesitz.
eppich mit Palmettbliiten und Arabeskranken. 7 Nordtveslpersieii,
nde 16. Jh. - +4") ,( 240 Cm.
Seit der Wiedereröffnung des Palais Scbwarnenberg sind wenig-
stens drei Stücke der fürstlichen Teppichsantmlung wieder zu
sehen, die die schönsten Orientteppicbe umfaßt, die Ost reich
außer der Sammlung des Österreichischen Museums für ange-
wandte Kunst besitzt.
Das Hauptstück ist der berühmte Medaillonteppieh, dessen Grund
eine Baumlztndschaft darstellt. Er stammt aus der Blu ezeit der
per. schon Teppichkunst im 16. Jahrhundert, in der die 'l"eppielt-
knüpferci ihre höchste künstlerische Entfaltung erreichte. In den
großen Hofmanufakturcn Persiens nahmen seit dem Beginn des
16. Jahrhunderts Maler entscheidenden EinflulS auf die Teppich-
muster. Durch die Einführung von Tier- und Menscbendarstel-
lungen wurden die vorher rein floralen Nluster in ungeahnter
Weise bereichert. Die geschwungenen Rankenmuster werden bei
vielen Stücken aufgelöst und der Grund des Teppichs mit einer
liüllc von Bäumen und Sträuchern gefüllt, die eine landschaftliche
Umgehung für die Tiere darstellen. Reich verzweigte Bäume mit
hellen Blüten wechseln in dem Scbwarzenhcrgschcn Teppich mit
schmalen, streng gezeichneten Zypressen. Zwischen den Bitumen
bewegen sich Löwen und Panther, während verschiedene Vögel
die Kronen bevölkern.
Das künstlerisch schwierige Problem der Umsetzung des von
einem Maler geschaffenen Vorwurfs, der an sich bildmälligen
Charakter hat, in ein fläehiges Teppicbmuster ist hier aufs glück-
lichste gelöst. Bäumc und Tiere in ihrer trefflichen Charakteris
rung und Lebendigkeit der Bewegung vermitteln den Eindruck
einer einheitlich gesehenen Landschaft.
Die ldee des blühenden Landschaftsgartens wird in der Innen-
zcicbnung des Mittelmedaillons noch einmal aufgegriffen; auf
der hellblauen Fläche eines Teiches tummeln sich vier Enten-
paare. Die Betonung der Mitte durch das große Nfedaillon, das
in der Längsrichtung des Teppichs durch angehängte Schilder
fortgesetzt wird, ist das wichtigste Dekorationsprinzip der nord-
wcstpersischen Teppiche, das in unendlich vielen Variationen
auftritt. Die selbständige Zeichnung des Äledailltins, das dem
Grundmtister aufgelegt erscheint, verleiht dem Teppich eine
mehrschichtige Komposition, die einen besonderen Reichtum der
zeichnerischen Durchführung ermöglicht, in der Klarheit der
Scheidung der einzelnen Bilusterschichten die Übersichtlichkeit
und liliicbisnhaftigkeit der Gesamtwirkung aber bewahrt.
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