Langhausgewölbe der Pfarrkirche Seefeld bei Innsbruck, 1466 vollendet von Hnns Reich- nrtinger. i und in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München) Flügelaltäre. Einer dieser Altäre rnit dem Porträt Sigmunds seiner Gattin Katharina aus der Kirche St. Sigmund im ain ist im Stift Wilten noch zu sehen. Die schwäbische Kunst til Martin Schongauers hatte damit in Innsbruck ihren ijin- gehalten. zahlreichen kirchlichen Stiftungen boten sogar einem Glas- r in Innsbruck Lebensmöglichkcit, dem einzigen, den die k Tirols aufzuweisen hat. Meister Thoman schuf im Auf- Sigmunds Glasgemälde für die Pfarrkirche Innsbruck und großes Fenster für die Wallfahrtskirche St. Wolfgang am fgangsce (1465166). Durch den Züricher Glasmaler Lukas er ließ er in die Rathäuser von Zürich und Unterwnldcn penscheiben setzen (1488). Die Vorliebe für die großen Wltll- ten, auch außerhalb Tirols, bestimmte den Erzherzog und - zweite Gattin Katharina auch zur Stiftung von zwei großen gemälden für die Wallfahrtskirche Ebersberg bei München, las Haupt des Hl. Sebastian verehrt wurde. Der Augsburger iChniIZBF Ulrich Glurer lieferte für Sigmund 1472 einen elaltar in die Kirche von Seefeld, ein unbekannter Meister itztc die hübschen Wappenreliefs im Meraner Fürstenhaus. eigenartiges Unternehmen bildete die Errichtung des Grah- für Herzog Friedrich und Sigmund in der umgebauten Fa- mgruft in der Stiftskirche Stams. Der Augsburger Gipsgie- Hans Ratold erhielt 1475 den Auftrag, eine Tumba von Gips ießcn, mit Tabernakeln, Wimpergen, Bildern und den Wap- der 13 Lande des Erzherzogs. Darauf sollten Zwei Steine zn, auf denen - wieder in Gips - die lebensgroßen Bild- i Herzog Friedrichs mit seinen Gattinnen und Erzherzog iunds mit Eleonore von Schottland zu modellieren waren. er wurde dieses einzigartige Kunstwerk schon 1680 zerstört. i ließ der Erzherzog eine große Wachsfigur als Votivgabe e Liebfrauenkirche Nürnberg stiften. ganze Liebe Sigmunds galt der Goldschmiedekunst. In ihr inigten sich die Freude an glitzerndem Geschmeid mit der lichkeit der Kunst. Außerdem konnten solche Arbeiten als rhcnkc den Reichtum des Landes und seines Fürsten vcra den. Sigmund wurde damit zum Begründer einer Innsbrucker lschmiedekunst, die über ein Jahrhundert lang wirklich ßes zu leisten vermochte. Sein erster Goldschmiedmcister Michel (T 1461) lieferte Kelche und Kcttenhalsbänder und ver- goldete Harnischc. Der Nachfolger Bernhard Behaim (T 1507), trug den Ruhm Tiroler Goldschmiedearbeit in alle Welt. Auch cr vergoldete Prunkharnische und fertigte Geschmeide für Eleo- nore von Schottland. Er schuf 1456 ein vergoldetes Bild des H]. jakobus, das Herzogin Eleonore der Wallfahrtskirche Santiago de Compostclla stiftete, trieb prunkvolle Trinkbecher als Ge- schenke für Fürsten und Bischöfe und machte auch Instrumente, damit man „die zend stücrt" (Zahnstocher). Behaims Bedeutung liegt aber vor allem in seiner Tätigkeit für die von Erzherzog Sigmund 1477 errichtete neue Münzstätte in Hall. Als Münz- meistcr und Siegelstecher schnitt er die prachtvollen Guldincr mit den Bildnisscn des Erzherzogs,die als erste deutsche Münzen der Kunst der italienischen Schaumünzen nahekamen. Die Hal- lcr Guldiner waren die ersten deutschen dem Goldgulden nach- gcprägten Silbermünzen, die später als Taler als allgemeines Zahlungsmittel in Deutschland verwendet wurden. Auf dem (je- biet des Münzwesens kann Sigmund der Münzreichc als Bahn- brecher gelten. Trotz vieler Verluste, die in Kriegszeiten das Goldschmiedcwerk ein Opfer von Freund und Feind werden ließ, ist noch manche Stiftung Sigmunds erhalten, so die Kelche in Schlofi Wiesberg (1463), Flaurling (1495), St. Sigmund im Pustertal, Münster (ehem. ein Reliquiar),ValslSüdtirol (nur mehr der cmaillicrte Bindenschild erhalten). Ein großes Reliquiar in Schloß Ncuburg bei Feldkirch trug einst die Inschrift „Sigis- mundus Dux Austriac Comes Tirolis Anno 1464"; im Schatz des Klosters Andcchs befand sich ein von Sigmund gestiftctes Rcliquiar mit Stücken des Schweißtuchcs Christi vorn Ölbcrg. Wie wcitgcspannt die Interessen des Erzherzogs waren, beweist seine schöne Thschensonncnuhr im Bayerischen Nationalmuseuln. Das bedeutendste künsterlerische Unternehmen Erzherzog Sig- munds neben der Errichtung der Münze war die Gründung der Innsbruckcr Hofplattncrei, der Harnischwerkstätten, die sich ne- ben Nürnberg, Augsburg und Mailand Weltgeltung erobern konnten. Angeregt und bceinflußt von den Hochleistungcn der Mailänder Plattncrkunst, errichtete der Erzherzog um 1450 in Innsbruck Harnischwcrkstätten, die einen guten Teil ihrer Tii- ligkcit nicht auf Massenerzeugung für Kriegszwecke verwende- ten, Sondern elegante Turnierstücke und prunkvolle Geschenk- harnischc für ausländische Fürsten schlugen. Das Turnier war