Das Säulenzimmer ist der schönste und größte Raum des Schlosses. Die tief herab- gezogenen Gewölbe ruhen auf einem ge- mauerten Pfeiler in dessen Mitte (rechts im Vordergrund). Das Bild zeigt somit ein Viertel des Zimmers. - Der Totcnschild ist durch die monumentale Einfachheit und Harmonie seiner Gliederung von packender Wirkung und Schönheit. Um das Wappen der Grafen Stubenberg, auf schwarzem Feld ein silberner Anker, durch dessen Ring ein blonder l-ktarzopf gezogen ist, liegt eine Maßwerkrosette, deren goldene Stäbe sich von einem tiefblauen Grund abheben. Der äußere, wiederum schwarze Streifen trägt eine goldene Inschrift in edlen, gotischen Lettern. Sie gibt an, daß hier, - der Schild stammt aus einer einstmals stubenbergi- sehen Patronatskirche -, die edlen Herren Lewpolt, jörg, Wilhal und (unleserlich) Albrecht begraben liegen. - Ein anderes Prunkstück dieses Zimmers ist der gotische Weichholzlisch mit eingesetztem Fischbla- senmaßwerk. Auch die verkeiltcn Querbal- ken tragen Flachschnitzerei und kennzeich- nen dieses seltene Stück als ein Möbel der alpenländisehen Spiitgotik des ausgehenden 15. jh. - Die formschönen Fauteuils mit Volutenfüßen, Stegen und Lehnen in Nuß- holz sind gute Möbel des frühen 18. jh. liin nnderer Teil des Säulenzirnmers. - Der große Reiz und die woh gestimmte Raumwirkung beruhen auf der Selbstverständlichkeit, wt mit hier die gekrümmten Flächen der Wölbung und die Wandeintcilun zusammenstimmen. Mit welch sicherem Sinn für Proportion das Fensu in die Wand gesetzt ist, - das könnte vielen heutigen Architekten u Vorbild dienen. Die Rahmung und Verglasung nach alter Art unten streicht den harmonischen Eindruck. - Auf der Truhe aus dem 17. _]l liegen alte Schlösser. 16