GEDANKEN ZU MEINEN BÜHNENBILDERN ES WAKI- EVI In der Person Georges Walaheviteh erstand den führenden euro- päischen Kulturzentren ein Bühnenbildner von außerordent- licher schöpferischer Phantasie. Die vorbildlichen szenischen Lösungen, welche den Neuinszenierungen van „Carmen", „Othello", „Der Sturm" und jüngst der „ZauberIIätzW, der Ballette „MeiluszW, „lIntel Sacher", „Der wunderbare Manda- rin" an der Wiener Staatsoper zuteil wurden, des Künstlers Wirken an der Mailänder Scaln („Luhengrin", „Dialogues des Carmelites").an der LundunerCouent Garden Opern (.,Othello", „Meistersinger"). an der Großen Oper in Paris („Romeo und ]ulia" von Prolaofief], „Faust"). am Pariser Theater ]ean Louis Barraulfs („Madame sans Gene"), und am Cnevas-Ballett schufen einen rirlvtunggehenden Stil, der sich von der GeIahr einer vun bloß zerehralen Motiven bestimmten abstrakten Ge- staltung ebenso zu distanzieren verstand, wie von der Photogra- phieähnlichlzcit des dem gegenwärtigen Zeitempfinden nicht mehr zusagenden Naturalismus. Die umstehenden Ausführungen ltßalaheuitclfs stellen nicht eine lückenlose Aufzählung theore- tischer Grundsitze dar, gewähren aber gerade durch ihren slaizzenbalten Charakter interessante Einblicke in die Psyche dieses bedeutenden Künstlers. Bei der Biihnengcstaltung eines Werkes erscheint mir als das wichtigste, sich in die historische Atmosphäre seiner Entstehungs- zeit zu versenken. Dieser Satz ist nicht etwa im Sinne einer ste- rilen sich an Vorbilder haltenden Kopicrmcthode zu verstehen, noch auch in Anwendung des so häufig zitierten, vielfach miß- verstandenen Begriffes des „Stilisicrens". Wohl aber trachte ich - um ein Beispiel herauszugreilen - den schöpferischen Pro- zeß eines Theaterarchitekten von der Bedeutung Galli-Bibienas gedanklich noch einmal mitzuerleben, um ihn dann in zeitge- mäßer Abwandlung zur Realität werden zu lassen. Der Gedanke an ein Bühnenbild ersieht bei mir bereits im An- fangskonzcpt dreidimensional, stets raummäßig, also nicht in Linien oder Flächen. Ich wzu" auch der cmtc, der in Frankreic die dreidimensionale Szene cinlührtc. Ich hin stets bestrebt, cir Einheit zwischen der lrugcndcn Idcc cincs Stückes und sein: Realisierung in Farben herzußtcllcn. In bühncntcchnischcr Hi: sicht habe ich oft auch bei Opern, die viclc Verwandlungen ci fordern, einen stabilen Blickpunkt als Zentrum der Szene kor .,Dcr Sturm" von Frank Martin iur dm Wicncr SlJJlbUP0l' 1956. „L'Amour Sorcier" von De Fnllu, für da: Ruth Fuge-Ballett in der Oper von Chicago 1955 realisiert hin bedeulanmws S idium w! dem Wcg wlncr Bühm m: alcillt di InsZEnt von „D Kunxul" von Äiunuui .in d iiljndcr ' Jahr 195i) dar. Das Bild zeigt die Bühnc im .. . '