ßrxklnhur xm" Jnn mm "Um Hruhmgvr huulvnß (Jlbihl 1-5- gedrängten Temperaments, sondern auch Ausdruck von etwas Objeklivem sind. Wir empfinden die Bewegungsströme in seinen Bildern als offen zutage liegenden Ausdruck der die Natur for- menden Kräfte. Damit hat Van Gogh eine der wichtigsten Grundlagen für die Malerei unseres Jahrhunderts geschaffen. Zugleich hat er aber auch, nach einer anderen Richtung hin, in seinen Bildnissen eine gegenüber dem Realismus des 19. jahr- hunderts vertiefte Darstellung des Menschen gegeben. Er blieb seiner Epoche darin verbunden, daß er trotz den Übersteige- rungen in seiner Zeichnung und seiner Farbe fast immer nur gesehene Realität wiedergab. Insofern war er Realist. Wie könnte auch sonst so gedrängt Vieles über die sichtbaren Dinge um ihn herum in seinen Briefen stehen! Dazu sei hier zum Schluß eine Stelle aus einem Brief zitiert, über die Hügellandschaft .von Auvers-sur-Oisef der letzten Lebensstation Van Goghs. Er hat diese Landschaft oft gemalt und eines der mächtigsten dieser Bilder wird am Ende der Bilderreihe der Wiener Ausstellung hängen. Es heißt in dem Brief: „Meine Aufmerksamkeit ist ganz in Anspruch genommen von den unabsehbaren Fliiehen und Kornfeldern gegen die Hügel, groß wie ein See, fein gelb, fein zartgrün, fein violett von einem umgeackerien und gejätetcn Land, regelmäßig mit dem Grün von blühenden Kartoffeln ge- sprenkelt, alles unter einem Licht mit feinen, blauen, weißen, rosa, violetten Tönen." XWie eigenartig stehen da neben der sach- lich gelassenen Malersprache, die von den Landschaftsfarbcn handelt, die paar Worte über das Ungeheure der Raumweite! Auch noch in einem anderen Brief aus jenen Tagen ist die Rede von „ungeheuren Flächen mit Getreide und bewölkten Him- meln". Diese sind das Thema seiner letzten Bilder, die zugleich die letzte Weisheit dieses Malers sind.