Jmnnd (i: rg Wnldmüller. as Wiudererxlehen zu neuem Leben" Ferdinand (icnr Vlaldnxiillur. .1: Wxedcrclwl n zu nun-m Lcbcn" ,-b_ql.ßw.,1;_w. xvnppvrudl-Flhi _ (mwhß Äiuxcum. (Fruhhnp). um}. Pxnllluwllß age erhalten. In breiten Pinselzügen legte Waldmüller die indfarben fest: das Weiß der Wand, das Braun der Tür und Grauocker des Bodens. Mit schwärzlicher Farbe sind die men der Figuren und der Gegenstände skizziert. Die zeich- ische Präzision der reifen Schöpfungen Waldmüllers ist ver- :n. Unscharf und unsicher, gleichsam tastend und suchend m der Pinsel die Details, die nicht selten eine leichte Ver- rung aufweisen. Aus der skizzierten Grundanlage wächst in schrcitender Verdichtung der Farben der Reichtum des Ge- sländliehen. Das Gemälde „Verweigerte Fahrt" erweist, daß h Waldmüllers erstaunliche Sicherheit des kompositionellen staltens der Korrekturen bedurfte, um der schöpferischen stellung ganz zu genügen. Die zur Hauptgruppe heraneilen- Kinder wurden etwas, wenn auch wenig, verschoben, um lig in das große Figurendreieck einzugehen. Dasselbe Bild er- st auch, wie malerisch breit Waldmüller die grünen Töne des idsehaftsaussehnittes angelegt hat. Als seien die saftig grünen ben Wilhelm Trübners, mit denen dieser Maler ganze Baum- l Wiescnlandschaften aufbztute, vorausgenommen, so kraft- l und in ihrer Umwelt geradezu heftig, erscheinen die Natur- schnitte auf den spätesten Genrebildern Waldmüllers. Die ien großen Gemälde „Im Mai" und „Eine Versöhnung" sind alle Landschaften Waldmüllers vor der Natur gemalt 'den. Zeitgenossen sahen in der Arbeit im Sonnenlicht die Ursache 11' Augenschwäche, die Waldmüller in seinen letzten Lebens- ren plagte. Nicht nur die Wendung der offiziellen Wiener lerei in eine historisierende Monumentalkunst, die Rahl, ion und Makart als ihre künstlerischen Häupter vertraten, h Waldmüllers Vorstoß in die Freilichtmalerei unter strah- Llem Sonnenschein entfremdete seine Kunst den Zeitgenossen, in den hellen und grellen Farben nur das Absonderliche und . den Malern der Altwiener Schule das Abweichende sahen. ldmüllers Einsamkeit der letzten Lebensjahre war nicht nur ler Verbitterung über den nie überwundenen Schicksalsschlag strafweiscn Pensionierung begründet, ebensosehr lag sie im sten Wesen seiner Kunst. Die Kompromißlosigkeit, mit der ldmüller sein künstlerisches Ziel verfolgte, das er in der über- zeugendsten „Wahrheit der Natur" sah, erschrcckte nicht nur die Künstler um ihn, sondern blieb auch beim Publikum ohne jedes Verständnis. Wie sollte auch ein künstlerisches Programm begriffen und anerkannt werden, das erst das Programm einer auf Waldmüller folgenden Generation wurde! Waldmüller hat es mit zeichnerischen Mitteln zu verwirklichen gesucht. Es war das Sonnenlicht und die Einheit von Figur und Landschaft im Sonnenlicht und das Momentane der Bewegung. Es darf nicht vergessen werden, dafi Waldmüller noch im XVIII. jahrhundert geboren wurde und daher der zeichnerischen Grundstruktur aller malerischen Darstellung verpflichtet blieb. Das Wesentliche der kommenden Entwicklung aber ahnte er nicht nur, sondern gestal- tete es vorausnehmcnd in einem zeichnerischen plcin air. Um die leuchtende Kraft des Sonnenlichtes in seinen Bildern zu erhalten, steigerte Waldmüller die Farben zur äußersten Intensität, vor allem das Grün, in das er das Weiß, Blau und Rot seiner bäuer- lichen Figuren einbettete. Manchmal erscheint eine heftig wir- kende Buntheit nicht vermieden, in den vollkommensten Bil- dern aber wirken die jugendlichen Gestalten gleich Früchten in einer Schale. Sie sammeln die größte Helligkeit und in ihren Farben die reichsten malerischen Akzente im Bildraum. Fast durchaus sind es Frühlingslandschaften mit voll erblühtem Grün oder Sommcrhilder, in denen die Natur in prangender Fülle steht. Erstaunlich bleibt der Gegensatz von lebensbejahendem Opti- mismus, der aus den Bildern spricht, und der Verbitterung des Alters, die Waldmüllers Dasein überschattete. Nichts ist von dem persönlichen Schicksal des Malers in allen den Bildern spür- bar, die menschliche Jugend und frühlingshafte oder sommerliche Natur zu festlich wirkender Gesamtheit vereinen. Erstaunlich ist aber auch die handwerkliche Virtuositäit, die mit einem ge- radezu unbegrenzten Können jede Darstellungsschwierigkeit überwindet. Wie überzeugend ist die Blütenpracht von Holunder und Heckenroscn, das Gewirr von Zweigen und Blättern, Was- sergeriesel, Felsgestein und Erdboden gemeistert, wie souve- rän ist die fast übergroße Vielfalt der Formen von Mensch, Tier und Landschaft zusammengehalten. In manchen Bildern hat Waldmüller das natürliche Blickfeld überzogen und durch eine 11