Konfektschale aus dem Rie- sengebirge mit geschnittenem Roeailledelcor und vergolde- tem Mundrnnd; um 1750. Österreichisches Museum für angewandte Kunst. diese Art des Glasdekors auf und fand dafür sowohl in Italien als auch nördlich der Alpen ein reiches Absatzgebiet. Die Be- liebtheit dieser buntbemalten Gläser veranlaßte schon im 16. Jahrhundert viele Gegenden in den Alpen und auch weiter nördlich an der Erzeugung teilzunehmen. Trinkgcläße und Fla- schen mit Emaildekor wurden bald in großen Mengen hergestellt. Mit religiösen Themen und Wappen hat es begonnen; der The- menkreis nahm immer mehr zu; die großen Trinkhumpen, meist Stammtisehgefäße für etliche Liter Inhalt, zeigen uns jagddrtr- Stellungen, die Lebensalter, die Apostel, die Churiürsten und als besonders beliebtes Thema den Reichsadler mit den Quztter- nionenwappen. je größer die Gefäße, um so derber wurde die Emztilmalerei. Bei stetig absinkender Qualität hält sich diese Art des Emaildekors noch viele Generationen. Eine Ausnahme bildet im 17. Jahrhundert Nürnberg, wo eine ganze Reihe von namentlich bekannten Künstlern, sei es in Sehwarzlot, sei es in bunten Emailfarben die zierlieheren unter den süddeutschen Glasgefäßen mit feiner Miniaturmalerei ver- Flasehe aus dem Riesengebirge mit Emaildekor in Weiß und Pur- pur, um 1760. Österreichisches Museum für angewandte Kunst. zierte. Ein reizendes Zwischenspiel von leider nicht allzu- langer Dauer. Eine zweite Ausnahme waren die Gläser aus den Glashütten des Riesengebirgcs, die in der ersten Hälfte des 1B. Jahrhunderts mit einem Dekor in Schwarzlot und Gold verziert wurden. Meist sind es jagddarstellungen und Chinoiserien, umrahmt von dem ornztmentalen Dekor des Laub- und Bztndelwerks. Die Wiener Glas aus dem Ricsengchivgc mit blnuw m Enmildckor, um 1700. Oslcrruchischcs Museum lür ange- wnndKc Kunst. Glas aus dem Riesengebirge mit buntem Emaildekor, um 1760. Oster- reichisches Museum für angewandte schcs Muscunx für Kunst. 35