Fcrtöd. Schlaf} Große-s (Zinn-l Esterhaza. Jr zum Ehrenhol Laektafeln geschmückt, die goldene Blumen und Landschaften zeigen. Das Porxellankabinett wurde mit chinesischem, japani- schem, Meissner und Wiener Porzellan ausgestattet. l)er Fürst ließ auch einen Wintergarten, eine Gemäldegalerie, eine Silberkammer und Bibliothek einrichten. Die Zimmerwändc wurden teils mit Marmor oder Alabaster, teils mit Scidentztpeten verkleidet. Bei der baulichen Ausgestaltung, den Stuckverzierungen und den Postamenten der allegorischen Statuen kommt es zu besonderen Stilverbindungcn. Die Formen des hierher verpllanzten Rokokos werden mit den bodenständigen Elementen des ungarischen Spät- barocks zu einer Einheit verschmolzen. Das neben dem Sehlosse befindliche „Musikhauf (Wohnung der Musikanten) und das Wirtshaus sind noch in den alten Baroekformen errichtet. Der gewaltige Park ist nach den Prinzipien französischer Garten- kunst angelegt. Inmitten regelmäßiger Terrassen, geradliniger Alleen, geometrisch angelegter Rasenstücke und Springbrunnen dienten der holländische Pavillon, ein Fasringartcn, die Rosengärt- ehcn, der Fortuna- und Venustcmpel der Unterhaltung der Schloßbcwohner und der häufigen Gäste. Im Ziergarten stand das fürstliche Opernhaus, wo Joseph Haydn die Aufführungen leitete, so 1773 seine „Uinlcdelta delusa". „Es wird täglich wechselweise sowohl italienische Opera Seria, als Bufla, und deutsche Komödien gespielt", heißt es in der Schloßbesehreibung von 1784", „denen der Fürst immer bey- wohnt, und meist die Stunde um sechs Uhr abends richtig hält. Es ist unbeschreiblich, wie sehr hier Augen und Ohren ergötzct werden. Durch die Musik, da das ganze Orchester auf einmal ertönt, und bald die rührendste Delikatesse, bald die heftigste Gewalt der Instrumente, die Seele durchdringt. - denn der große dbnkünstler, Herr Haiden, der als Kapellmeister in Fürstlichen Diensten steht, dirigirct dieselbe: aber auch durch die vortreff- liche Beleuchtung, durch die tiiuschenden Dekorationen, da bald Wolken mit Göttern von oben langsam herabfinden; bald letz- tere von unten lieraufsteigen, und in einem Augenblicke ver- 3 Beschreibung das Huelilürxtlieheu Schlosses Esterhaz liu Kßtilgrelche Ungarn. Pteßhnrg, 1784, s. 31-311. Fertöd. Plan des Schlosses Esterhaza vom Jahre 1784.