"lache übertrug, ging in jedem Fttlle chen von einem solchen 'on7ept, von einer mehr oder minder fertigen Bildidee aus, die dann durch den Vortrag und die Beherrschung der maleiisehen Nlittel verwirklicht werden sollte. Diese Nlittel also waren ledig- ich solche zum Zweck einer wie immer gearteten Sach- oder ldeegestaltung. „Na ja, und?" wird man darauf erwidern, „sind sie das etwa tcute nicht mehr?" Davon kann keine Rede sein. Sie sind es auch heute noch, aber nicht mehr ausschlielilieli und für alle. Es giht Maler und eben auch ernstzttneltn:endt' Älaler, für die das 3i dnecscht" üherhattpt ein besonderes, wettn nicht gar das zen- trale Kraft- und Ordnungsfeld in allem Lehen ist. ()h man nun die Natur werden oder vergehen lällt, stets vollzieht sich ein .i dneriseher Vorgang, durch den hestintmte hildneriscltve Älittel nter Elemente sich in einer ihrer und der ("iesetnrniiliigkeit der Natur entsprechenden Weise formieren und "xusammenstilttnten. (i eiehsam vom Kern des bildnerischen Kralt- und Ordnungs- 'e des aus gesehen sind also die Mittel und lilemente in sich se her NlVesenstriigt-i" und „Organe" der Vollstreckung, der Ver- wirklichung der in ihnen angelegten, der von ihnen lterangetra- gencn (ijestalt. Xmlufolgc ahcr hraucht man den bildncrisehen Mitteln und Elementen nicht mehr erst, um bei der Malerei zu hleilven, eine ididee vorzusetzcn, um ehen zum Bild zu kommen, sondern es muli, es kann hert-its genügen, sie gewissermaßen in ihrer eigenen Qtialitiit mohil zu maehen, um ein wirkliches Gestalt- gesehehen ausvttltisen. insofern sind natürlich Automatismus ocer „Art informal", formlose Kunst, vollig tinxureichende Bes Zeichnungen, ganz tihgtsehcn davon. dali man das Wort Kunst von vornherein aus dem Spiele lassen sollte. lis geht nämlich bei dies r Art von Malerei - die Ausstellung Nlcrwart-Brttun macht das deutlich - gar nicht um ein bloli automatisches Rinnen- und Lauft-nlassen, sondern durchaus um eine tätige und kontrollierende Beteiligung des Malers, der das YVesent- liehe des fallweisen (Jestaltgeseheltens zu erkennen und ihm sozusagen den Weg zu ebnen hat. l)as „KonZt-pt" also trttgen zwar die bildnt-risclten Mittel und Vorgänge von sich aus an, ahcr erst im Maler wird es sich seiner selhst hewulit und so zur Yerivirkliehting gebracht. Statt von „Automatismus" und „F0rntl0sigkcit" sollte man daher lieber von einem echten inneren (iehorstim der Gestaltfülle und von einem (iestttlttvillen im Kraftfeld des Bildnerisehen sprechen und ihn fiärdern, weil erst dann etwas Wesentlicht-s entstehen kann; Automatismus dagegen betrifft immer nur einen mecha- nischen Verlauf. Auch ist (iestalt stets mehr als Form, nämlich Form mit innerem Gehalt, und immer aus diesem hervorgegan- gen, statt ihm nur aufgepfropft. Der Automatismus und das „informt-l" gehen infolgedessen regelrecht an dem vorhei, wor- auf es in dieser vorkonzeptlosen Malerei als Sclhstvollzug des Nlalerisehen ankommt. Bei iXlerwart ttnd Braun konnte man ltierithei" volle Klarheit gewinnen, weil sie tatsächlich nicht einfach alles laufen lielien, sondern eht-n gehorsam lenken oder zumindest danach streben. Noch spürt man manchem ihrer Bilder _ und es sind Bilder und nicht hltfi Kunstgctverbentuster _ die litttdcckerlircttde und viel- leicht sogar das l hertttiiltigtwerden durch die ausgelöste Selbst- vollstreckung des Malcrisehen an. Das aber ist keine Schande, tut sich doch dtm Gehorsam eine so unerschtiialliche Mannig- faltigkeit an Sclhstvollstreckungsvtirianten, an Werten und Tö- nen, an Lichtern, Schatten und (Jestttltgetviehten, an Nähe und Ferne, an Festigkeit und Auflösung, an Sammlung und Vertei- lung kund, dali man da schon ühcrittiiltigt werden kann. Es ist also durchaus nicht eine Rcmhraitdtscltc ldcc oder eine Crünctvaldseht- Vorstellung vonnöten, um sogar das Unendlich- lixivige an- und hervorzurufen. W aus der gleichen "Tiefe und Rcilc, vom gleichen Rang des (ieistt-s her dem Ruf des Bild- nerischen folgt, dem wird es auch die adäquaten (iiestttltmöglielt- keiten anvertrauen. Bis dahin mag es noch mancher „Forseheru- Leistung und manches Wagnisses hcd"rfen, ahcr nur der Wa- gende hat Aussicht, erwählt ztt werden, wiiltrt-nd die Rechner und die Schwätzer auf der Strecke hleihen. Ahh. 1: Ltitltrig AIPFIIYITI Hol7lttät'l' 53cm hoch. 68 cm breit. 'l'echni Künste harz und leiiiiil v Statische Figur. Die wtilien, an den hellgrauen Stellen ins Blaue gehenden, sonst grau laeschaitett-ii flachen schieben sich auf ein Zentrum zu, ein l-iiitlriiek, der sich vor dem Original mildert. weil die gestimti- ßtldligui" (durch die ltlaiieii "Foiiel schwebender erscheint. ln das rechte tveilie Feld siiitl rote Tuplen eingesprenkelt, die auch sonst an einigt-n Stellen atiltittichen, wahrend der von rechts ohen IÄVIY schcn das Mittellcltl und das rechte Seitcnfcld gela- gerte Keil eine leicht Violette lbniiiig aulwieist. 36