ideal-Orient de: (Dewextepgzieh, aux Üßteweißlz ein hemulwlzu Äpitzenßßzezzgnix azu zeuumez, edelsiu TUnUa in (Zanlqwuzhiilten erlzältlieh Iamk (Dann 778 rot Der Becherfuß ist auf der Unterseite im Schälschliff konkav in Sternform ausgearbeitet. Zwischen je zwei Zacken des Sternes springen die sechs Füße hervor, die wieder in je drei Füßchen unterteilt sind. Nach oben verjüngt sich der Becherfuß zu einem sechsseitigen gedrungenen Schaft. Dieser geht in den leicht ab- geschrägten, ebenfalls sechsseitigen Boden des Bechers über. Die konkav geschwungene äußere Wandung des Bechers trägt auf vier der sechs Seiten je einen steil-hochovalen, profilierten Knopf, die beiden restlichen Seiten tragen gemeinsam ein brei- tes, hochovales, ebenfalls erhabenes Medaillen. An dessen rech- tem unteren Rand findet sich die Signatur „D. B.":Dominik Bimann. Er hat einen Teil seiner Gläser mit diesen Initialicn, einen anderen mit vollem Namenszug signiert. In das Medaillon ist das Porträt einer Dame im Linksprofil graviert. Nur dieses Porträt und die Signatur sind von der Hand Bimanns geschaffen. Wie wir wissen, bezog er die fertig geschlif- fenen Gläser aus seiner Heimat, aus der gräflich I'Iarrach'schen Hütte zu Neuwelt. Wir kennen den Namen der Dargestellten. Es ist Frau Regina Susanna Greding, geb. Müller (1809-1883), Frau des Appella- tionsgerichtsrates Friedrich Greding (1789-1856) in Bayreuth. Ein Porträt der Frau Greding von Wild mit dem Datum 1831 zeigt die Dargestellte etwa im gleichen Alter wie auf unserem Glase, welches somit in die erste Hälfte ihres vierten Lebens- jahrzehnts zu datieren ist. Mit großer Sicherheit und handwerklicher Feinheit ist das Por- trät graviert. Durch verschiedenes Aufrauhen der einzelnen Partien erreicht der Künstler eine sehr lebendige und abwechs- lungsreiche Kennzeichnung der plastischen Werte. Wollig-weich hebt sich das Tuch des Kleides von der festeren Stofflichkeit des Inkarnates ab. Die Spitzen des Ärmelsaumes, das Perlenge- hänge an Hals und Ohr, die seidigc Glätte des schlicht, doch kunstvoll geschlungenen Haares, die weiche Feinheit der Nase und des Mundes und das ausdrucksvoll blickende Auge zeigen die hohe Fertigkeit des handwerklichen Könnens und auch die Sicherheit des künstlerischen Erfassens und Mitteilens. Es ist hier nicht, wie in anderen Werken Dominik Bimanns darauf angekommen, die modische Erscheinung der adeligen Damenwelt darzustellen, sondern den schlichten Ausdruck in sich ruhender, vornehmer Bürgerwelt, bewußter biedermeier- licher Einfachheit. Gerade das Kristallglas als Träger des Por- träts ist Medium jener Klarheit, jencr zurückhaltenden, ein- sichtigen Atmosphäre, die in den Werken eines Wilhelm von Kobell, F. G. Waldmüller und nicht zuletzt in den Dichtungen Adalbert Stifters als ein I-Iauptzug des Biedermeier erscheinen. UNSERE AUTOREN Dr. ]0re] Ringler, geb. am 27. jänner 1893 Innsbruck. Direktor des Tiroler Volkskunstmuscums Innsbruck. Schrieb zahlreiche Aufsätze zur Kunstgeschichte und Volkskunde Tirols. Mitarbeiter an den Schlern- schriften (Innsbruck), der Südtiroler Kulturzeitschrift „Der Schlot-n" (Bozen), der Tiroler lrleimathliitter, der Zeitschrift Tirol und des Thieme-Beckerschen Künsllerlexikons (Leipzig). Ramircb. Hnnr K., cand. phiL, geb. 25. September 1936, Böhmisch- Kamitz, seit 1954 Studium der Kunstgeschichte an der Univers cit in München. Arbeitsgebiete: mittelalterliche Plastik in Süddeutschland (be- sonders Österreich), Kunsthandwerk. 28