Diesc Originaianaicht Wiens aus. dem 16. jh. befand sich 1863 in derVienncnsia-Szlmmlung Theodor v. Karnjans, der aiu in seiner Abh lung „Die alte Kaiserburg zu Wien vor dem jnhrc MD" erwähnte. Karajan haue die Zeichnung zuvor erworben und nahm sie für seine hm schichlliche Untersuchung in die Reihe der „ungedruckten" Ansichten des 16. jhs. auf. Bastionen auch nur annähernd aufzunehmen. Die Stadt wächst hinter einer zeichnerisch bloß angedeuteten, geradezu imagi- nären Befestigung empor, in die einige kleine Teilstücke der mittelalterlichen Stadtmauer eingestreut sind. So unsichtbar die Fortifikation auch ist, der Zeichner weiß sie fühlbar zu ma- chen, ebenso wie die Eigenart des vorstädtischen Terrains, das - damals mit kleinen, landwirtschaftlichen Siedlungen bei kert, den eingezäunten „Lucken", von denen eine vor dem Scl tentor skizziert ist, -- später zum freien Vorfeld (Glacis) z schen der Altstadt und den im 17. jh. aufblühendcn V städten wurde. Der Standpunkt der Aufnahme ist in der Gegend der Josefs! Der Wiener Topograph Emil Hütter hat die Originalansicht schon 1859 gekannt und kopiert. Seine beiden signierten, aquarellierten Federzeichnungen (225: 606mm) befinden sich seit 1912 im Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien. Hütter bezeichnet die Kopie als „Totalansicht von Wien im Jahre 1560". Diese Datierung ist nach topo- graphiseher Untersuchung nicht haltbar. zu suchen. Doch hat der Zeichner bei der Darstellung der Bau- ten nicht immer auf den Süd-südwestlichen Blick gegen die Stadt Bedacht genommen. Die richtige Lage der Bauten war ihm weniger wichtig als ihre Feststellung im Stadtbild. Über die geduckten Dächer der niedrigen Wohnhäuser, die nicht sehr zahlreich aufgenommen sind, aber um die Enge der Altstadt wissen lassen, zeichnete er hoch die Türme und Dächer der Kir- chen und der Burg. Trotz der Flüchtigkeit und Ungenauigkeit in der Formung der Bauten (Dächer) sind einzelne Türme der- ztrt charakterisiert, daß sie - im Vergleich mit den geome- trischen Stadtansichten - unverkennbar identifiziert werden können. Ein weiterer Hinweis nach Art der Zeit sind die hand- schriftlichen Bezeichnungen über den Bauten. (Einige von ihnen sind allerdings kaum lesbar.) Im Westen - am rechten, angestückelten Rand des Blattes - befindet sich der schematisch gezeichnete Turm des Schotten- tors mit der gezinnten Stadtmauer. In seiner Nähe ragt der 10 charakteristische Turmhelm von Maria am (iestade auf, i nach seiner Beschädigung im Jahre 1529 während der Türk bclagerung 153437 wiederhergestellt worden war. Danel wird Turm und Dach des Schottenstifts deutlich eingczeicht Nach dem folgenden Dachgewirr erscheint die (auch bei Hirs vogel und Lautensack ähnlich geformte) Kirche der „Weil Brüder" (Karmcliter) am Hof, die seit 1553 im Besitz der suiten war. Im räumlichen Mittelpunkt der Darstellung steht hohe Turm von St. Stephan mit einem kleinen Teil des La" hausdachcs. St. Stephan ist von Süden visiert, was sich auch . dem unmittelbar davor gelagerten Kirchenbau ergibt. In i vermuten wir das St. Claren-Kloster festgehalten, da Langh. und spitzer Turm in ihrer Form auf die Klosterkirche (seit 11 Bürgerspilalkirche) hindeuten. Der daneben stehende (scher tische) Turm wird dem KÄITIUIEFIOJ" angehören. Östlich von St. Stephan ist hinter einem Stück gezinntw Sta mauer aus der Ferne der Turm von St. jakob auf der Hülhen