Änlun Lchmdcn. Kri wcrhild. ()l-'I'crx1pv1';1_ T3 - l)? cm. WV-WÄ-i. der Darstellung hat vollkommen logische Struktur. Zu den Para- doxien des Verhältnisses zwischen Hausner und den Surrea- listen gehört, daß er, gerade weil er die Malerei des Surrealis- mus „umkehrt", gewissermaßen der erste psychoanalytischc Maler ist. In Heft S, Jahrgang 1959, dieser Zeitschrift („Von der Schwere des Daseins j Zu vier Bildern Rudolf Hausners") haben wir all das im einzelnen nachzuweisen versucht. In Hausner glauben wir den grüblerisehsten, enzyklopädisch- sten (den Mitteln und den Inhalten nach) der „Phantastisehen Realisten" zu erkennen. Sein Interesse scheint in hohem Maß. psychologisch, ja selbstanalytiscb, autobiographisch. Dies aber in jenem großen, auch den Mitmenschen betreffenden Sinn, der Selbstdarstellung als Darstellung eines Lebens will, welches „für viele Leben steht". Biologisch-soziologische Problematik zieht den Künstler an, und in einem weiten, umfassenden Sinn ist er an der Durchdringung des Verhältnisses von Natur und Kultur, von Vernunft und Lebenskraft interessiert. "Adam erkennt Eva" - in sich, die feminine, selbstquälerisehe Neigung. Die kindliche Matrosenkappe weist auf infantile Re- siduen hin. Wie „Adam nach dem Sündenfall" (vorher ent- standene Gemälde) ist der Held dieses Bildes in eine Marter- maschine, zum Teil Lokomotive (die technifizierte Welt), zum Teil Staffelei (Ausübung der Kunst) eingespannt. Eine weib- liche Form, halb geometrisch, halb Vorzeitidol, findet sich vor dem Vater-(oder Mutter)haus. „Die Nadel" läßt sich als Umbau-Mythos auffassen. Zwischen einer historisierenden alten Fnsszide und einer im Bau bei fenen modernen, schwebt der Persönliehkeilskaslen aus dem ' hergegangenen Bild, Adams schmerzlichster Teil, in welt wieder eine Nadel sticht. Sie erscheint gleichzeitig als Per das hin zum Neubau ausschlägl. Auch in der Persönlich Adams, die in geheimnisvolles Dunkel gehüllt ist, geht ein l bau vonstatten. Die Reifenteile, Kreissegmente vor den lliiu: möchten eine vorläufig noch zerstüekelte Welt, möchten und Neu wieder zusammenschließen. Ein in vielem neuer Huusner tritt in der „MondfahrW Augen. Es ist sein bisher großzügigsles. souveränstes Bild, g, frei von persönlichen Dingen: ein Hymnus auf die Größe Menschen im technisch wissenschaftlichen Zeitalter, Teer als Aktion, ins Universum greifend, auf die der Mensch s sein kann. Die malerische Vollendung, die Magie der Bilder Hnusners r wie die von Anton Lehmden hin. Lehmden ist der poetisel naturhafteste, patriarchalischste der „Phantastische-n Realist Ein hymnischer, weiter Atem erfüllt seine grünen Welten, si Schluchten und Täler, die samtene und die herstende Lzindsc und die Himmel darüber, Sterne und riesenhnfte Vögel krei ganze Kosmogonien ereignen sich in den Lüften. Das Kleinste geht dahei nicht verloren. Es ist, als umfinge Künstler jeden Buckel, jede Mulde, jedes Bäumchen. jeden ll mit der gleichen lnnigkeii des Gefühls, der gleichen 7.u gung. Die Steigerung ins Phantastische ist oft allein durch c 20