Ge wnteil etwas, Wlls ihn des öfteren unmittelbar angeregt hat. llin Buch, eine Kulturgeschiehte des liächers, war der Anlaii 7.u einer Serie von alirauen mit liächern" (1949). Der li" "her wurde läerttini zum Symbol der Weiblichkeit, und cinc liülle bildneri- scher Anmut strömte ihm aus dem „litt-rarisehen" Thema zu. Das Hlntaginiirt- Alphabet" _ ht auf Ludwig Wittgensteins fliraetaltts LogictrPltilosophicus" zurück, der Philosophie als Sj achkritik konstituierte l.e wie diese lasziniertcn Bertuni: "Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Die Resul- tate der Philosophie sind nicht philosophische S"; ze, sondern (las Klarwerdeit von. nen . .. sie (nämlich die Philosophie) wird das lhsagbart- bedeuten. indem sie das Sagbare klar darstellt." Philosnjvlttt- als" Berichtigung des Sprachgebrauchs, der Aufruf zur liesinnuny aul das, was Sprache ist, was ihre Elemente sind, Wth sie vorzustellen vermögen, die Entdeckung. dali der Sinn eines 'at7.es in der Methode seiner Verifikation liegt, regten Ber- toni zu jenem Versuch der „Sprachkrittk" an, den das „lmitui- itarc Alphabet" darstellt, und merkwürdigerweise sind dabei einitlt- echt bildhauerische WR-rke entstanden. Klitnjy und Klarheit der Sätze des Österreichers XViltgt-nsleiiw haben den Italiener Bertoni angezogen. Das scheint uns keine i lige ' gung. Denn wenn es etwas gibt, das entscheidend durch läertonis Werk geht - und wir glauben, dall es das gibt -, dann ist es jener Sinn für die Solidität der Dinge, sind es je- ner Klang, jene Klarheit, die de (ilhirictt und Carra unter Berus lunj; aul (iiotto, Masaeeio und Leello einmal das "Prinripio nu" itanntett und die bei Wlittgenstein in so großartiger ise wiederkehren. 'I,l lltwtis zugleich sehr FormbetVuIRtt-s und leidenschaftlich Starkes oder sinnlich Anmutiges, das auch in abstrakter Darstellung durehscltlagt, ist Wander Bertonis Werk in allen seinen Stil- wztndlttngen eigen. lEs hat Spannweite, besir t die Gabe der Ver- wandlung. Uas außerordentlich expressive, ja expressionistisch- phantitstisehe Leidensmonuntent des „Kreuzes" (1958), das aber gleichzeitig auch liür den Cekrcuzigten und den qualvollen Vor- gang der Kreuzigung selber steht. findet sich neben dem „Con- certti" (lllFvU), welches musi lischen Rhythmus und Form der Instrumente (und des Musikanten) in dcr gleichen. sicheren schönen, halb kubistischen Konzeption wiedergibt. Die ver- gleichsweise „iir0tl_vnami.sche" Form des „ikarus" (1951), der sich gleichsam vor unseren Augen in die Lüfte erhebt, hat nicht weniger Klarheit und Harmonie und „Solidita ' als das von uns schon angeführte "Kleine u" (1955) aus dem „Imaeinärcn Alpha- bet". Wo innliehkeit, Klarheit, Sinn für die Solidität der Dinge, Mu- sikalitiit und so fort, in bestimmter Weise auch als Eigenschaf- ten des üslerreiehischen Chi rakters erkennt, wer um die alte Ai- fini it dscht-it Italienertunt und Osterreichertunt weiß, den wird es nicht wunder nehmen, daß XYander Bcrtoni auch heute noeh in Wien seinen ungewöhnlich fruchtbaren "Dialog mit der Zeit" führt. NVantlt-i" liertoni, "Das Kreuz". Gips, W58. Wandel" Bcrtoni, "mmende Fipttt". ndstein, 1946. 24