QAISER FRIEDRICH III. VIENER NEUSTADT UND DER HOF ZU Von HARRY KU] {NE : Persönlichkeit Kaiser Friedrich III. erfuhr schon von den itgenossen eine unterschiedliche, zum Teil negative Beurtei- tg. Ohne Zweifel bewies er zeit seines Lebens Gleichmut, zundete aber auch bei ihm wichtig scheinenden Angelegenhei- t eine erstaunliche Unnachgiebigkeit und Ausdauer. joseph ünpeck weiß zu berichten, daß seine Gattin Eleonore _v0n rtugal ihm wegen seiner Langmut häufig schwere Vorwürfe ichtc; er war jedoch überzeugt, daß die Zeit ihn rächen werde. iinpeck weist auch auf seine Vorliebe für Mathematik, vor ern auf seine Kenntnis auf dem Gebiete der Himmelskunde t, nicht ohne gleichzeitig den Zauberkünstcn verfallen zu n. Friedrich III. wurde ebenso wegen seiner Sammlungen ausgewählten Perlen und geschnittenen Steinen berühmt," lt er doch als einer der reichsten Kleinodienbesitzer seiner it. Er verfügte über eine umfangreiche Biichersammlung und rsah die einzelnen Werke wie etwa die ererbte Wenzelsbibel t seiner Devise AEIOV. Der hl. Antonius, Erzbischof von )renz, nahm in seiner Weltchronik an der Habgier und dem iz des Kaisers Anstoß. Ein ähnlicher Vorwurf wurde gegen t in einem Pamphlet um 1470 erhoben. Die Dichtkunst der tmanisten schätzte Friedrich gering und wurde deshalb mit shaften Versen und dem Vorwurf der Menschenscheu be- :ht. r Kaiser zeigte niemals Vorliebe für Wien als Metropole; in ner Haltung wurde er durch die Belagerung in der Wiener lfburg im jahre 1462 bestärkt. Daher zählten die Städte Graz, lener Neustadt und seit 1489 Linz zu den vom Kaiser bevor- gten Aufenthaltsorten. Friedrich III. nahm 1440 in Wiener ustadt die deutsche Königswürde an und wählte diese Stadt ' die nächsten drei Jahrzehnte zu seiner Residenz, um diese r 1442 zur Königskrönung nach Aachen und 1452 zur Rom- se zu verlassen. t seinem Fürstenhofc hielt sich längere Zeit der Kanzler Kas- r Schlick auf, der den 1442 zum Dichter gekrönten Aeneas vius Piccolomini als Sekretär zur Seite hatte. Seine Tüchtig- it und Gewandtheit schätzte Schlick so sehr, daß sich bald te echte Freundschaft zwischen beiden entwickelte. Aeneas vius bemühte sich mit Wort und Schrift in der Kanzlei, bei rche und Adel, ja selbst dcn Kaiser für den Humanismus zu winnen und verfaßte zu diesem Zwecke den „PentalogusW talt der neuen Kultur, die zu verbreiten er sich bemühte, war : „studia humanitatis", die Pflege der dichterischen und red- "ischen Künste. Mit Aeneas Silvius weilten zahlreiche an- "e gelehrte Mitglieder am Hofe Friedrichs, überwiegend ibärzte und Astrologen. Der bedeutendste Arzt unter ihnen r Magister jacobus )ohannes de Castro Roman-o, der 14-47 und 52 zu politischen Missionen in Italien herangezogen wurde. ge Freundschaft verband Aeneas mit diesem wie auch mit n übrigen Medizinern jacobus de Lodrono sowie mit jacobus Castelbarco, Leibarzt der Kaiserin Eleonore. Der Hofastro- 0rvinus"-Bccher von Wolfgang Zulingcü, Wiener Ncustadt, um 70-90. Wiener Ncuslndt, Städtisches Museum. 25