bestimmen, wird immer auch der Wunsch nach Behaglichkeit und Entspannung den Wohnräumen seinen Stempel aufdrücken. Wie dem hier entsprochen wird, mit den um den Kamin ange- ordneten Sitzmöbeln, die, ohne modische Ambitionen, in ihrer Bequemlichkeit zeitlos gültig sind, das läßt unleugbar eng- lische Vorbilder erkennen, wofür auch die heiter gefärbten und gemusterten Chintzbezüge und worhänge sprechen. Das große Fenster und die durchwegs lichten Farben der aufeinander ab- gestimmten Stoffe vertreten die moderne Note, die mit Natür- lichkeit und Eleganz verbunden ist. Und wie stets, ist auch in diesem Falle das hervorstechendste Merkmal echter Eleganz ihre Unaufdringlichkeit. S0 ist hier ein Ensemble entstanden, zu dessen Verwirklichung und gutem Gelingen die verschiedensten Komponenten zusam- mengewirkt haben: die Gegenwart und die individuellen Nei- gungen der Besitzer, das Andenken an historische Zusammen- j. Kriehubcr, Franz Joseph; Aquarell mit cigcnhändigcr Unterschrift des Kaisers. Signiert und datiert 1851. Am Rahmen datiert: 24. März 1851. Wahrscheinlich ein Ge- schenk an Karl Graf Grünne, der zu dicser Zeit General-Adjutant des Kaisers und Vorstand der Mili- tär Cenlral-Kanzlei war. j. Kriehuber, joh. Ignaz Graf Hardegg, General der Kavallerie und Hoikricgsrats-Präsiclent. Aquarell, sig- niert und datiert 1852. Das von Kriehuber geschaffene Porträt ist eine seitenverkehrle Kopie der 1836,39 ange- fertigten Lithographie von Franz Eybl nach Moritz Michael Daffinger (Mitteilung von Dr. (j. Kövess). hänge und ererbte Traditionen, von zahlreichen Kunstwerken und Erinnerungsstücken dargestellt, die über die Unbilden der jüngsten Vergangenheit herüber gerettet werden konnten und nun als liebenswerte Dokumente aus einer anderen Zeit in das heutige Leben mit einbezogen sind. Ein Heim, in dem bei aller Vielfalt der gestaltenden Mittel auf ungemein persönliche und unverwechselbar österreichische Art mit den geliebten schönen Dingen, ob Bild, ob sonst ein Kunstwerk oder Möbelstück zu leben verstanden wird. 15