Skizzenblau von _]. Gauermnnn (lavicrtc Federzeichnung) mit Swdien zum Thema Holzkncchlfnmilie in Nasswald. Historisches Museum der Stadt Wien. )er Österreich. Gauermann nahm an. Neben ihm waren noch lgende Wiener Künstler tätig: Franz jaschke. der Por- llanmalcr Leopold Lieb. Joh. Bapt. Hoechle sen.. Karl und ikolaus Moreau und andere als Zeichner (von dencn das istorische Museum der Stadt Wien gleichfalls einige Original- nlagen besitzt) und als Stecher neben Gauermann vor allem znedikt Piringer, der im Gegensatz zu Gauermann den An- ag, nach Paris zu gehen, annahm. Der bedeutende Anteil Pirin- ers, der über 80 Blätter für dieses Werk stach (für zehn zeich- :te er selbst die Vorlagen). ist gleichfalls nicht in der Literatur rkannt. Laborde selbst hebt in seiner Vorrede anerkennend :rvor:ü ,.XVir können die Wiener Künstler nicht unerwähnt ssen. die uns unterstützt haben und deren Talente man in die- m Werk beurteilen kann. Die hervorragendsten sind die erren Gauermann. Lieb. jaschke und vor allem Piringer. wel- ter fast alle Tafeln mit ebensoviel Geschick als Genauigkeit zstochen hat." 5 un zum Anteil j. Gauermanns. Von ihm stammen 24 gesicherte gniertc Zeichnungen. von denen er selbst sieben stach. Sämt- :he Arbeiten sind im Radierwerk Gauermanns bisher unbe- innt gewesen mit Ausnahme einiger weniger Probeabdrucke. me daß man den Bezug zu diesem Werk kannte. Die Bilder aucrmanns umfassen zwei Gebiete. Landschaften und Ansich- n von Schcuchenstein und Umgebung, sowie volkskundliche 1d kulturhistorische Darstellungen der bäuerlichen Bewohner escr Gegend, ihre Arbeit und ihre Feste (Bauer, Köhler. Kalk- Äenner, Sägemüller. Holzknecht; Kirchgang. Hochzeit. Begräb- s, Prozession und Tanz). Wenn ein zeitgenössischer Kriti- :r7 bedauerte, „daß Gauermanns Vorliebe für Miesenbach ireh viele zwar recht artige. aber unbedeutende Partien und hnographische Bildchen Plätze ausfülltc. die in einem solchen 'erke großartigere Szenen aus dem Vatcrlande verdient itten", so müssen wir heute besonders dankbar dafür sein! nd doch gerade diese Darstellungen fast die einzigen Bild- Jellen von dokumentarischem Wert und ihre einzigartige topo- "aphische und kulturhistorische Bedeutung kann erst heute ehtig gewürdigt werden. So werden derzeit in einer Ausstel- lung des Heimatmuseums Gutenstein erstmalig photographische Vergrößerungen fast aller Stiche Gauermanns zur Illustrierung der dort ausgestellten Handwerkzeuge und Arbeitsgeräte eines einst blühenden Gewerhefleißes gezeigt." Das Historische Museum der Stadt Wien ist in der glücklichen Lage, durch vorhandene Skizzen und Studien, teils alter Be- stand, teils Neuerwerbungen, die mittel- und unmittelbar mit der Arbeit Gauermanns für Labordes Werk zusammenhängen, einen tieferen Einblick in seine Arbeitsweise geben zu können. Gauer- mann ist durch und durch Erzähler. Hat er ein Thema aufge- griffen, so hält er es in einzelnen Phasen fest, gibt handschrift- liche Erläuterungen hiezu und skizziert solange, bis er die ihm am besten erscheinende Stellung einer Szene gefunden hat. Er Wechselt auch den Standpunkt, skizziert denselben Gegenstand aus verschiedenen Abständen, um die dem Gegenstands gemäße Entfernung herauszufinden. Er macht auch gleichsam Großauf- nahmen von Teilen einer Szenengruppe und hält einzelne Be- wegungsphasen fest, bis er sozusagen den passenden Schluß- punkt einer Handlungsreihc gefunden hat (vgl. Abbildung: Skizzenblatt zum Thema „llolzknechtfamilie in Naßwald"). Für einen Teil der lllustrationen zu diesem Werk verwendete Gauermann Darstellungen. die bis 1803 zurückgehen, so die bereits als Stich in größerem Format erschienenen Blätter: Gang zur Kirche und Rückkehr, oder Hochzeitszug und Tanz im Freien. Sein Erzählertalent kommt auch darin zum Ausdruck, daß sich innerhalb des Buches einzelne Stiche zu kleinen Ge- schichten aneinanderreihen, so der Tod des llolzknechtes (Ab- sturz, Begräbnis und Grabmal). In einem Skizzenbuch von 1807 im Besitz dcs Historischen Museums der Stadt Wien, sind nicht nur zahlreiche andere Bildgeschichten, die er nicht ausführte, enthalten, sondern auch die von ihm selbst darin als „Folge vom Holzknecht" bezeichnete. Neben einer handschriftlich cr- zählendcn [Erläuterung zu dieser Folge im Skizzenbuch sind noch zahlreiche niemals ausgeführte Szenen enthalten. Später faßt er schriftlich zusammen: „Zum Radiren wären geeignet. 2 St. Der Tod eines Holzkneehtsufb Ein anderes Skizzenblatt aus der gleichen Zeit mit „Zehn Szenen aus den ersten paar jahren 19