Luca Giordanos Frtihwerkc stehen ganz unter dem Ein- lluß Riberas. Die stilistische Ähnlichkeit geht so weit, daß einige seiner Arbeiten als Werke Riberas bezeichnet werden konnten. In der Qualität erreicht er in seinen besten Schöpfungen die Höhe seines Vorbildes, wie in dem berühmten Segen Isaaks, der dem Bild Riberas (Madrid, Prado) kaum nachsteht. Wie an Intensität des Ausdruckes Riberas Werk über das Giordanos hinaus- geht, so erscheint dieses in der Komposition über- legen. Giordanos Persönlichkeit beherrscht die Ma- lerei des Spätbarock in Neapel. Seine Kunst ist je- derzeit offen für fremde Eindrücke ebenso, wie schöp- ferisch in der Verbindung verschiedener Stilrichtungen. Der dekorative Stil, den Giordano schließlich erreichte, ist für die gesamte Entwicklung der Malerei des 18.]ahr- hunderts entscheidend. In der Sammlung, die die Har- rachsche Galerie besitzt, lassen sich fast alle seine stili- stischen Wendungen verfolgen. Bald befreite er sich von Riberas Vorbild. um sich mit der venezianischen Ma- lerei auseinanderzusetzen. Die große Komposition der Austreibung der Weehsler ist eine Frucht dieser Be- mühungen. Ebenso läßt sich in den beiden Halbfiguren- bildern, Aussetzung und Findung des Moses, eine Ver- bindung des neapolitanischen Helldunkelstiles mit ober- italieniseher Malweise beobachten. Die Verarbeitung niederländischer Vorbilder in den beiden Schlachten- bildern ist für die Art Giordanos charakteristisch. Als er für die großen Freskenauftrage nach Madrid berufen wurde, hatte er seinen malerisch freien Dekorationsstil voll ausgebildet. Die freie Deekenskizze, wahrscheinlich für den Escorial, zeigt Giordano als den großen Vir- tuosen, dessen Leichtigkeit des Pinsels die Zeitgenossen als unübertreiilich bewunderten. Neben Giordano wirkt der zweite llauptmeister des süditalienischen Spät- barock ernst und schwerblütig: Mattia Preti ist in sei- nem "Temperament der Gegenpol zu Giordano. Auch er hat sich bereits früh mit venezianischen Vorbildern be- schäftigt, und gerade seinc reichsten Kompositionen sind ohne Veroneses Vorbild nicht denkbar. Eine ernste, oit recht düstere Atmosphäre bestimmt sein Schaffen, die den venezianischen Glanz überschattet. Als Geschenk des