k d . _ .1 6,- „L {Ävnlnfljrr .1," mf-lm A, , 1M 1 Triumphbogen beim Stock im Eisen anläßlich der Hochzeit Josefs II. mit Maria Elisabeth von Parma (1760). 2 Zuschauerraum, Prospekt und Szene von Ferdinando und (iiuseppe Galli-Bihiena für die Freilichtoper „Angelica Vinci- trice di Alcina". 3 Szcnenhild für eine große höfische Oper von Giuseppe GaIli-Bibiena. BAROCKES FEST - FRANZ HADAMOWSKY Keine Epoche ist in unseren Landen so stark mit thea- tralischen Elementen durchsetzt wie das Barock. Nicht nur das Theater der Zeit legt den stärksten Akzent auf großartige Schaudekorationen und reiches, prunkvolles Kostüm, auch sein nächster Verwandter, das Fest, sucht es ihm darin gleichzutun, und theatralisch komponiert sind die Deckengemälde und Fassaden ebenso wie die Statuen und Schaugerüste, der festliche Aufzug und das Feuerwerk; selbst an Bekundigungen der Religion fehlt der theatralische Hintergrund nicht: die oratoriumsarti- gen sacre rapprcsentazione wurden in der Hcfkapclle vor einem theatralisch komponierten Bild dargeboten und die heiligen Gräber entbehren nicht des theatrali- schen Prospekts. Die Künstler des Barocks kamen zunächst aus dem Sü- den, aus dem Lande des Lichts und der Farbe, aus Italien; sie waren Augenmenschen und so durchdringt das Schaubar-Theatralische das gesamte, nicht nur das künst- lerische Leben; sie erst gaben den absolutistischen Herr- schern den repräsentativen Rahmen des theatralischen Festes wie des lestlichen Theaters. In Wien waren es vor allen zwei Familien, die der thea- tralischen Repräsentation der deutschen Habsburger dienten: die Burnacini und die Galli-Bibiena. In dem Jahrhundert von 1650 bis 1750 arbeiteten sie für ihre Kaiser; Burnacini Vater für Ferdinand 111., Burnacini Q4