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Im Jahre 1697 beendete der Friede von Rijswijk die große
europäische Auseinandersetzung, die mit Unterbrechun-
gen drei Jahrzehnte das Reich und Frankreich in kriege-
rische Verwicklungen gestürzt hatte. Er bedeutete keinen
durchschlagenden Erfolg für den Kaiser, aber auch nicht
für Frankreich. Ludwigs XlV. Kräfte hatten sich als
nicht mehr groß genug erwiesen, die Eroberungen, die
ihm der Friede von Nijmwegen 1679 eingebracht hatte,
auszuweiten. Er mußte sich mit einem Kompromißfrie-
den begnügen und froh sein, dank der diplomatischen
Unterstützung durch die Seemächte ohne größere Ein-
bußen davongekommen zu sein. Zwei Jahre später be-
schloß der Friede von Karlowitz einen ruhmvollen Tür-
kenkrieg, der im unmittelbaren Anschluß an die Be-
freiungsschlacht bei Wien 1683 fast ganz Ungarn von
der 150 Jahre dauernden Besetzung erlöste. Die glänzen-
den Siege im Verlauf dieses Feldzuges, die den Feldherm-
ruhm des Prinzen Eugen begründeten, gaben Osterreich
ein lange nicht so überwältigend empfundcnes Gefühl
der Kraft und Sicherheit. Das 17. Jahrhundert, durch-
toht von unaufhörlichen Kämpfen, hatte unserem Lande
schwerste Opfer auferlegt, die den Willen zum Wieder-
aufbau und zur Neugestaltung immer wieder hemmten.
Nicht daß es überhaupt an kulturellen Leistungen, an
Plänen und Gedanken gefehlt hätte, aber es kam nur
vereinzelt Zur Ausführung von Werken dauernder Be-
deutung. Das meiste trug doch den Stempel einer er-
zwungenen Genügsamkeit, wie sie die beschränkten Mit-
tel einer von Gefahren erfüllten Zeit erforderten. Doch
am Ende des Jahrhunderts begannen neue Lebensströme
das Land zu durchfluten. Zwei große Krisen waren über-
wunden, die eine, die von Osten hereinwirkte, und die
andere, welche die innere Einheit in Frage gestellt
hatte. Österreich hatte von Ungarn her nichts mehr zu
befürchten und hatte in der Wiederherstellung der Glau-
henseinheit die Basis einer gemeinsamen Lebensauffas-
sung geschaffen. Ein Triumph der universalen abend-
ländischen Gewalten, des Kaisertums und der Kirche,
erweckten den Sinn für Größe und geschichtlichen Ruhm,
entfachte die Glut kulturellen Lebens und künstlerischer
Gestaltungskräfte zu einer leuchtenden Flamme.
Finis sacculi novam rerum faciem apperuit." Man
könnte diesen Ausspruch von Leibnitz übersetzen Das
Ende des Jahrhunderts sah eine neue Welt", politisch in
der neuen Kräfteverteilung der europäischen Staaten,
geistig in der Entfaltung neuer Erkenntnisse. Ein neues
Lebensgefühl und in der Folge ein neuer Lebensstil setz-
ten sich durch, ein immer stärkeres Bedürfnis, sich ein-
drucksvoll zu betätigen und nicht nur der Gegenwart,
sondern auch der Zukunft Bewunderung abzuringen. Es
war wie ein Überquellen angestauter Energien, die sich
nun auf allen Lebensgebieten Bahn zu brechen suchten.
Freilich, noch war das Zeitalter der großen europäischen
politischen Auseinandersetzungen nicht zu Ende. Als die
spanische Linie der Habsburger, die Karl V. begründet
hatte, im Jahre 1700 ausstarb, führte der Streit um das
reiche spanische Erbe zwischen den Bourbonen und Habs-
burgern zu einem dreizehnjährigen Krieg, während dem
auch eine ungarische Freiheitspartei wieder zu den
Waffen griff, um die Herrschaft der Habsburger abzu-
schütteln. Beide Kriege führten zu einer Erhöhung kai-
serlicher Macht und österreichischen Ansehens. Belgien,
die Lombardei und das Königreich Neapel, später auch
Sizilien, kamen unter die Herrschaft des Hauses Öster-
reich und die Ungarn anerkannten schließlich nach
fruchtlosen Kämpfen die Pragmatische Sanktion. die im
Jahre 1713 erlassene Nachfolgeordnung ihres Königs-
hauses. Als noeh nach einem glänzenden Türkenkrieg
die letzten Reste der Türkenherrschaft im Bereich der
Stephanskrone beseitigt, Belgrad erobert, ja sogar ein
Teil des nördlichen Balkans besetzt werden konnte, war
das Haus Österreich auf dem Höhepunkt seiner Macht
und seines europäischen Ansehens angelangt. Die rci-
chen Ströme einer entwickelten geistigen und künstleri-
schen Kultur ergossen sich in ein Land, das von einem
unerhörten Aufbauwillen beseelt war, und wurden von
hier aus in jene Gebiete des Ostens gelenkt, die eben erst
von dertTürken befreitwordenwaren und sich als eiruweites
Kolonisationsgebiet präsentierten. Angeeifert von den
mächtigen Impulsen, die eine überragende Machtstcllung
auslöste, traten Handel und Wandel des österreichischen
Volkes in ein neues Stadium einer fruchtbaren Entwick-
lung, deren künstlerischer Ausdruck auch heute noch,
nach mehr als 200 Jahren, im Antlitz Österreichs unver-
tilgbare Zügc hinterlassen hat.
Der glänzende Aufschwung dynastischer Macht und
kaiserlicher Hoheit umstrahlte den kaiserlichen Hof und
die Hofgesellschaft, die sich um ihn gruppierte und diese
Macht, die so ausdrucksvoll in Erscheinung trat, war ka-
tholisch. In der Generation, die am Beginn des 18.ahr-
hunderts groß geworden war, waren die Erinnerungen
an die protestantische Vergangenheit verblaßt. Die ka-
tholische Kirche hatte ihre beherrschende Stellung im
Leben des Volkes wieder gewonnen. Auch der Sieg über
die Türken war ja ein Triumph der Kirche, die Verwirk-
lichung der universal abendländischen christlichen Idee,
die schon Karl V. in sich getragen hatte. Weltlichcr
Glanz und religiöse Inbrunst suchen und finden jenen un-
nachahmlichen Zusammenhang, den wir als barocke Kul-
tur bezeichnen. Ihr künstlerischer Ausdruck liegt noch
offen und sichtbar vor uns, aber es darf nicht vergessen
werden, daß es sich hier nur um die äußere Form eines
inneren Erlebnisvorganges handelt, der durchaus nicht
nur im Künstlerischen zur Darstellung und Gestaltung
ringt.
Die neue Lebensform, die das meiste den Anregungen
verdankt, die der romanische Süden vermittelt, offenbart
sich im Rahmen der zeitgemäßen sozialen Verhältnisse.
In der Periode der Ausbildung und Vollendung absoluti-
stischer Herrschaftsformen repräsentieren der kaiserliche
Hof, der Adel und die Kirche am deutlichsten den Geist
der Zeit. In diesen Kreisen sammelt sich das kulturelle
Streben zu den höchsten und dauerndsten Leistungen. Das
reiche Besitztum bietet die materielle Grundlage dafür.
Es wird bisweilen bis zur wirtschaftlichen Erschöpfung
ausgenützt. Als weltliche und geistliche Hofkultur tritt
der Barock in Erscheinung, aber er trifft weithin auf ein
im Volke schlummerndes Bedürfnis nach geistiger und
künstlerischer Entfaltung und Neugestaltung, das sich
aus den ärmlichen Lebensverhältnissen des 17. jahrhun-
derts in reicher Vielfalt nach verschiedenen Richtungen
auszuleben sucht. Städte und Dörfer übernehmen nach
ihren bescheidenen Kräften die neuen Ausdruckslormen
eines gesteigerten seelischen Emplindens. Andererseits
fließen niemals verloren gegangenes heimisches Gedan-
kengut, heimische Überlieferung und bodenständige Ge-
sinnung in unzähligen Bächlein in den breiten Strom des
durch die hohen Vorbilder der Meisterschaft erweckten
kulturellen Schallens. Baroek" ist an sich ein interna-
tionaler, ein europäischer Lebensstil, aber jedes Volk und
jedes Land schafft sich die eigene Gestalt seiner Er-
scheinungsiorm.
Barock ist vor allem ein sinnliches und zugleich irratio-
nales Raumerlebnis eigener Art. Der Erweiterung und
Zusammenfassung des territorial-politischen Raumes
entspricht ein geistiges Raumerlebnis und eine weit-
gespannte Reaktionsfähigkeit des Gemütes. Die bildhafte
Darstellung dieses Raumerlebnisscs macht auch vor dem
Grenzenlosen und Zeitlosen nicht halt. Der Erdenraum
mit seinen Wundern, der Raum zeiterfüllter historischer
Erkenntnis, der Raum des mystisch-religiösen Erlebnisses
in Himmelsweiten, das alles fügt sich zusammen und
drängt eine hemmungslose Phantasie und ein anspruchs-
volles Gestaltungsvermögen zu beispielloser Schaffens-
lreude. Barock ist Pathos in sinnhalter und symbolischer
Gebärde. Wo die zeitgebundenen Erkenntnismittel ver-
sagen, tritt die sinnvolle Allegorie an ihre Stelle. In hi-
storischer Verkleidung programmatischer Allegorie und
Anspielung soll der tiefere Sinn der Gegenwart gedeutet
werden. Ein überschwcngliches Gefühl durchströmt die
geformte künstlerische Gestalt. Das Ungewöhnliche und
Großartige will sich dem staunenden Auge offenbaren,
der Glanz irdischer Herrschaft und himmlischer Glorie,
der Wissenschaften und Künste. Theatralisch und auf
Eindruck berechnet ist das prunkhafte Zeremoniell im
weltlichen und geistlichen Bereich und fürstliches und
kirchliches Bauen schaffen Raum und Rahmen für die
Entfaltung eines sinnhaften Schauspieles. Die Macht und
Kraft des Symbolischen durchbricht die rationalen Gren-
zen strenger Gesetzmäßigkeit, die Phantasie triumphiert
über die Logik.
Barock bedeutet Ehrfurcht und Bewunderung für das,
was man als groß empfindet. Der mächtige Fürst, der
erfolgreiche Stratege, der ekstatische wundertätige Hei-
lige, heroische Leistung, heroisches Opfer und Leiden, in
zahllosen Varianten wird das alles zur Anschauung ge-
bracht, soll entzünden, hinreißen und zur Nachahmung
bewegen. Barock will das Leben, das Leben in dieser
Welt, das Leben nach dem Tode in himmlischer Gloric
oder auch in irdischem ewigem Gedächtnis. Er will auch
das Leben der Vergangenheit, der Tradition, der Ge-
schichte. Es ist ein eminent geschichtliches Zeitalter;
denn die Größe leitet sich ab aus der Geschichte, die
Größe des Vaterlandes und die Größe des eigenen Ge-
schlechtes. Die Großriiumigkeit barocker Lebensschau
erstreckt sich also auch über den zeitlichen Raum in die
Vergangenheit und Zukunft.
Man versteht die Spannungen, die sich aus einem der-
artig vielfältigen Komplex der Lebensform und des Le-
bensinhaltes ergeben müssen, die Spannung zwischen
Weltsinn und Weltüberwindung, die Spannung zwischen
Vorstellung und Wirklichkeit, zwischen Herrentum und
Dienst, zwischen reich und arm, vor allem aber die er-
regende Spannung zwischen Schein und Wahrheit, Diese
Zeit ist erfüllt von solchen Gegensätzen und daraus ent-
springender Erregung, sie ist zu großer Begeisterung
fähig. Der innige Augenaufschlag zum Himmel, die in
Inbrunst über der Brust verschlungenen Hände, die wie
von einem inneren Geisteswehen bewegten Gewänder,
sie gehören ebenso zu dem Wesen der Zeitidee wie der
gebietende Held auf sprungbereitem Roß und die Wallen-
den Togen der Majestät, die funkelnden Ketten und
blitzenden Juwelen, aber auch wie der phantastische
Reichtum an leuchtenden Farben und theatralischen
malerischen Konzeptionen.
Imperium und Sacerdotium, Herrschaft und Priestertum,
Reich und Kirche, das sind die universalen Themen in
Geschichte und Gegenwart. Was geschaffen wird, soll
nicht allein dem augenblicklichen Bedürfnis lebender
Geschlechter dienen, sondern zugleich Denkmal für die
ferne Zukunft sein Denn dieses ist die einzige und
höchste Ursache der vornehmen und stattlichen Gebäu
der unsterbliche Name und Ruhm und ewige Gedächtnus,
so von dem Structore hinterlassen wird." So hat diesen
Geist einer der großen Bauherrn des Barock, Fürst Karl
Eusebius Liechtenstein in seinem Werk von der Archi-
tektur" schon im 17. Jahrhundert gekennzeichnet.
Barock sieht das Leben als ein Schauspiel, die Welt als
eine Bühne, auf der sich in einer unerhört reichen und
mannigfachen Szenerie das Spiel des großen und kleinen
Daseins in spannender Formenfülle abwickelt. Der
Mensch möchte alles handgreiflich sehen und versinnbild-
lichen, die abstraktesten Gedanken, das gläubige Schauen,
den moralischen Begriff, den ewigen Wettkampf der Gei-
ster, die große umfassendc universale Idee. Der Kampf
des Lichtes mit der Finsternis, der Tugend mit dem La-
stcr, des Glaubens mit dem Unglauben, das geistige Stre-
ben zu hoher Erkenntnis das alles nimmt greifbare
und deutbarc Gestalt an und immer trägt das Gute, Edle
und Hohe den Sieg davon. Dieser triumphale Stil offen-
bart den ganzen Optimismus eines sieghaften, selbst-
bewußten und aufbauenden Zeitalters, das Kraftbewußt-
sein und die seelische Aufnahmsfähigkeit eines erlebnis-
reichen Menschentums.
ler Wiener kaiserliche Hof ist ein Mittelpunkt geistiger
und weltlicher Kultur. Mögen auch die Habsburgcr Leo-
pold I., Joseph I. und Karl VI. einfachere Formen lieben
und nur gelegentlich die ganze Pracht der Majestät ent-
fallen, der aristokratische Hof versteht es umso besser
zu repräsentieren. Die Aristokratie lebt im Lichte kaiser-
licher Gnade und Libertät, sie hat ihren vorgezeichneten
Lebensgang im Dienste des Kaisers oder im Dienste der
Kirche. Die hohen repräsentativen Stellungen in den
höfischen Ämtern und in der llierarchie sind dem Adel
reserviert. Mit den damit verbundenen Einkünften be-
streitet er den kostspieligen Haushalt und seine ebenso
kostspieligen modischen Beschäftigungen und Vergnü-
gungen. Dieser Adel bekommt ein internationales Gepräge
denn der kaiserliche Hof übt eine mächtige Anziehungs-
kraft auf alle unternehmungslustigen, ehrgeizigen und
auch habsüehtigcn Elemente aus. Aus dem Reich, aus
Italien und Spanien, aus den Niederlanden strömen sie
zusammen. Hier, in Wien, gibt es unzählige Möglichkei-
ten sozialen Aufstieges, des Gewinnes von Ehren und
Reichtum, von Amt und Würden. Hier verbinden sie sich
bald mit heimischen Geschlechtern, erwerben Grund und
Boden und fügen den deutschen, böhmischen, ungarischen
und italienischen Familiennamen einen französischen,
spanischen oder irischen hinzu. Besonders aus den geist-
lichen Fürstentürnern, die im Reiehsgedanken fest ver-
wurzelt sind, kommen die Söhne des Adels nach Oster-
reich, um hier ihr Glück zu machen. Gar manche fliehen
aus der Enge landesfürstlicher Territorien in die kaiser-
liche Resiclenzstadt. So sind etwa die Schönborn, Metter-
nich, Gudenus und Stadion nach Österreich gekommen.
Friedrich Karl von Schönborn, der Neffe des Kurfürsten
von Mainz und Bischofs von Bamberg Lothar Franz, hatte
als Reiehsvizekanzler eines der höchsten Reichsiimter
inne und hinterließ, als er nach dreißig Jahren als Bischof
von Würzburg und Bamberg ins Reich zurückkehrte,
sein großes Besitztum in Osterrcich einem seiner Neffen.
Wie sein Onkel, war auch er ein großer Bauherr und
Kunstiiebhaber, besaß in Lukas Hildebrandt einen llaus-
architekten, der ihm sein Schloß Schönborn und sein Gar-
tenpalais in der Josefsstadt erbaute und mit viel bewun-
derten Gartenanlagen schmückte. Sein Bruder Johann
Philipp war vor ihm Fürstbischof von Würzburg und
begann den Bau der prachtvollen Residenz, bei dem auch
Hildebrandt mitwirkte, der auch beim Bau des herrlichen
Schönbornschen Schlosses in Pommersfelden bci Bam-
berg seine Hand im Spiele hatte. im Dienste des Kurfür-
sten Lothar Franz war Gottfried Bessel herangewachsen,
der später als Abt von Göttweig die erstaunlichen Pläne
des Stiftes von Hildebrandt entwerfen ließ, die selbst in
ihrer nur teilweisen Verwirklichung noch eindrucksvoll
genug sind. Die adeligen Bauherren, an ihrer Spitze Prinz
Eugen, verstanden etwas von Plänen und Rissen das
gehörte sozusagen zur adeligen Erziehung. Martinelli,
Fischer von Erlach, Lukas llildcbrand waren große
Herren, die Landklöster begnügten sich mit Baumeistern
aus der Provinz, die auch noch zu großen Leistungen
fähig waren, wie die Namen Jakob Prandtaucr, Joscf und
Franz Munggenast und Matthias Steinl beweisen, ganz
zu schweigen von vielen anderen, die sich an dem Neubau
von unzähligen Kirchen und ganzen Straßenzügen in den
Provinzstädten beteiligten; denn das wohlsituierte Bür-
gertum, das der aufblühende Handel oder das vielbc-
schäitigte, zu reichem kunstgewerblichen Schaffen sich
emporschwingende Handwerk zu Ansehen und Reichtum
gebracht hatte, war darauf bedacht, sich dem Geschmack
der Zeit anzupassen und sich modern einzurichten. Die
österreichischen Städte verdanken ihrem Kunstsinn viele
erlesene Bauten.
Gerade heuer jährt sich zum dreihundertsten Mal der
Geburtstag Jakob Prandtauers, der am 16. Juli 1660 in
der Pfarrkirche von Zams getauft wurde und wahr-
scheinlich am gleichen oder am vorhergehenden Tag
das Licht der Welt crhlickt hatte. Bei dem Maurermeister
Georg Asam in Schnann im Stanzertal Tirol hatte er
das Handwerk gelernt, sich später als Bildhauer in
St. Pölten in Niederösterreich niedergelassen und schließ-
lich als Baumeister eine hohe Meisterschaft erlangt. Bis
zu seinem Tode am 16. September 1726 war er unermüd-
lich im Dienste der bauireudigen Prälalen Nieder- und
Oberösterreichs tätig, in Melk, St. Florian, Gnrsten. Her-
zogcnburg und Dürnstcin. Er baute die schönen Kirchen
von Sonntagberg, in Ravelsbaeh und Wullersdorf und
war maßgeblich beim Neubau vieler Bürgerhäuser in
St. Pölten beteiligt, wo er auch die Karmcliterkirche und
das Kernstück der Fassade des Instituts der Englischen
Friitilein erbaute. Er war im Kloster Seitenstetten und
Kremsmünster beschäftigt und führte den Krcmsmüna
stcrerhof in Linz auf, den jetzigen Bischofshof. Wie be-
herrschten doch diese Meister nicht nur den großen Stil,
sondern auch die reiche Fülle des Ornamentes! Das Stift
Mclk, Prandtauers großartigstcs Werk, das kostbare ju-
wel barocker Architektur, ist das Beispiel jener bildne-
rischen Kraft und großzügigen Raumgestaltung, die dem
hochgemuten Empfinden dieser Zeit entspricht. Bei der
Ausstattung dieser mächtigen Räume wurden Künstler
und Kunsthandwerker vor ganz große Aufgaben gestellt.
Italienische und einheimische Maler und Stukkateure.
Stcinmetzen und Tischler wetteiferten, den herrschaft-
lichen Glanz der Bauten in den Schmuck und das Mobiliar
der Innenräume zu übertragen.
Der Barock enthält, ja pflegt sogar starke Kontraste.
S0 ist dieses Zeitalter nicht nur von weltliehern Sinnen
und Trachten erfüllt, sondern zeigt auch die Züge eines
starken religiösen Impulses und echter Frömmigkeit. Wie
rasch und sicher wird doch die Brücke zur volkstümli-
chen Frömmigkeit und ihren Ausdrucksmitteln gescl
gen! Es gibt eine Menge von zeitgenössischen Zeugnis
innerer Ergriffenheit und opferwilligstcr religiöser Hin-
gebung. Was in der Zeit der Glaubensspaltung vernach-
lässigt und fast zu Ruinen geworden war, erhebt sich nun
wieder zu neuem Leben. Überall erstehen Kirchen und
Kapellen und an allen Wegen, an Brücken und auf Plätzen
werden Bildsiiulen und Denkmäler religiösen Empfindens
errichtet. Die Bewunderung heroischen Tugendlebens
und persönlicher seelischer Größe fördert nachdrücklich
die Verehrung der Ileiligcn. besonders derjenigen, auf
deren Fürbitte man großes Gewicht legte in einer Zeit.
die so oft von Seuchen und Ungemach heimgesucht war.
St. Sebastian, Rochus und Rosalia, Katharina, St. Florian
und Leopold sind Heiligengestitlten, die ebenso allge-
meine Verehrung wie die 14 Nothelfer und Johannes
von Nepomuk, der auf Andringen des Kaisers heilig ge-
sprochen wurde und in der gesamten Monarchie als
Helfer in Wassernot angerufen wurde. Es bilden sich
religiöse Bruderschaften nach dem Beispiel religiöser
Genossenschaften. Sie pflegten das gemeinsame Gebet
und hatten auch karitative Aufgaben. Die Pfarrseelsnrge
war längst wieder in geordnete Bahnen gebracht wor-
den; denn die Bestimmungen des Trienter Konzils hat-
tcn für eine gründlichen theologische Ausbildung der
Alumnen in Diözesanseminaren und Ordensanstalten ge-
sorgt. Die zahlreichen Klöster standen in ungewöhnlicher
Blüte, da die Zahl der Jünglinge und Mädchen, die den
Habit nahmen, erstaunlich gewachsen war. Diese Ent-
wicklung der Konvente brachte es mit sich, daß die In-
tensität des religiösen Lebens zunahm und die Klöster
neue Aufgaben übernehmen konnten. Ein neues wissen-
schaftliches Interesse regte in vielen Klöstern gelehrte
Studien an und legte besonderes Gewicht auf die Ausge-
staltung der Bibliotheken und die Vermehrung der Bü-
cherschätze. Die alten, oft sehr vernachlässigten Kloster-
gebäude genügten den modernen Ansprüchen nicht mehr.
Da bei zunehmender Wirtschaftlichkeit die Einnahmen
aus dem klösterlichen Grundbesitz stiegen, war man in
der Lage, neue weiträumige, nach einheitlichen Gesichts-
punkten geplante Klostcranlagen aufzuführen, denen
vielfach die weltliche Schloß- und Palastarchitektur zum
Vorbild diente. Kirche, Bibliothek und Festsaal standen
im Mittelpunkt der Anlage und wurden künstlerisch reich
ausgestattet. Die großartige Bautätigkeit der Klöster
man erinnere sich an Melk, Göttweig, Klosterncuburg,
St. Florian, Admont u.v. a. verschaffte unzähligen
Menschen Verdienst und stellte der Kunst und dem
künstlerischen Handwerk große und lohnende Aufgaben.
Selbst die Vorstände kleinerer Konvente, zum Beispiel
in Dürnstein, suchten in reduzierten Maßstäben die Lei-
stungen der großcn nachzuahmen und brachten es zu
wundervollen Schöpfungen.
Lange Zeit besaßen die jesuiten ein Studienmonopol für
höhere Lehranstalten, jetzt machten ihnen die Benedik-
tiner Konkurrenz, die ihre alten Klosterschulen zu
Gymnasien ausgestalteten und neue Ordensgemeinschaf-
ten, wie die Piaristen, pflegten eine neue Art fortschritt-
lichen Unterrichtes. Aus ihnen gingen später die großen
Schulreformer hervor, als die jcsuiten unter Maria The-
resia aus ihrer beherrschenden Stellung im Schulwesen
verdrängt wurden. Viele Klöster zeichneten sich durch
intensive Förderung gelehrter Studien aus, wie zum
Beispiel Melk, St. Florian, Kremsmünster, Admont, die
Schotten in Wien, Vorau, in denen zahlreiche bedeutende
wissenschaftliche Leistungen besonders auf dem Gebiete
der Geschichtswissenschaft vollbracht wurden. Das rege
geistige Lcbcn, das in den herrlichen barocken Biblio-
theken noch heute bewundernswert in Erscheinung tritt,
gehört zu den Kennzeichen einer Zeit, die ihren geistigen
llorizont nach jeder Richtung hin zu erweitern suchte.
Das religiöse Leben und die volkstümliche Frömmigkeit
spiegeln sieh wider in den Wallfahrten zu den zahlrei-
ehen Gnadenorten. Alte Wallfahrtsstätten leben wieder
aul und viele neue entstehen zu Ehren der Heiligen Drei-
faltigkeit oder der Mutter Gottes. Weithin sichtbar
grüßen sie von den Höhen die zahlreichen Pilgerscharen,
die betend und singend zu ihnen wandeln. Eine XVall-
fahrt war zu dieser Zeit ein wirklicher Bußgang unter
beträchtlichen physischen Opfern und viele Pilger mach-
ten es sich noch besonders schwer, indem sie barfuß zu
den heiligen Stätten wanderten. Es ist die große Zeit der
Orgelbauer, Glockengießer und Paramentenmacher, die
es geradezu zu künstlerischer Vollendung bringen. Un-
gleich häufiger als heutzutage wurde der Alltag durch
kirchliche Feste unterbrochen, die mit aller barocken
Prunkliebe und Schaulust gefeiert wurden. Die arbeiten-
den Menschen der damaligen Zeit hatten wahrscheinlich
mehr freie Zeit als die heutigen Arbeiter und Angestell-
ten mitsamt ihrem Urlaub. Man glaubt an allerhand
Wunder und erbaut sich gern an höchst unglaubwürdigen
Legenden; immer besteht die Gefahr einer übertrie-
benen mystischen Illusion. Man liebt eben auch im
läeligiösen das Außergewöhnliche und Unfaßbare. Die
gefühlsmäßig betonte Frömmigkeit findet kein
ienügen in abgeschicdener Stille, sondern sucht nach
äußerer Kundgebung inneren Erlebens. Wie das kor-
porative Zusammenwirken vieler Menschen im allge-
meinen zur theatralischen Gebärde des Barock gehört,
so sammelt sich auch im religiös-kultischen Zere-
moniell gemeinsames Empfinden zu eindrucksvoller
Darstellung.
Die Zeit des blühenden Hochbarock hatte freilich auch
ihre Schattenseiten. Leicht konnte die Lust an schmücken-
dem Beiwerk zu reinem Blendwerk werden und Schwulst
und leeres Pathos an die Stelle wahrhafter Empfindung
treten. Es gibt viel bloßen Schein und vorgetäuschte
Größe, hinter der nichts steht als eine kleinliche Sucht,
zu glänzen. Es gibt viel handwerkliche Routine, die bei
dem Versuch, sich mit wahrer Kunst zu messen, kläg-
lich scheitern muß. Es gibt viel leere Phantastik und
sinnlose Spielereien, unangebrachte und weithergeholte,
daher kaum mehr verständliche Allegorie und falsche
Mystik. Die Sucht nach Kuriosität. nach Neuem, Sensa-
tionellem, überhaupt Ungewöhnlichem verführt zuwei-
len zu absonderlichen Ideen. Besonders bedauern wir, daß
diese Zeit mit ihrem absoluten Stilgefühl so viele kost-
bare Denkmäler der Gotik rücksichtslos vernichtete,
wenn sie dem neuen Gestalten im Wege standen. Wie
viele gotische Kirchen samt dem ganzen unersetzlichen
Inventar an Altären, Bildern und Erzeugnissen der Holz-
schnitzkunst sind dieser Bauwut und dem Streben, modern
zu sein, zum Opfer gefallen! Doch gehen wir mit den
weniger erfreulichen Zeiterscheinungen und Denkweisen
nicht allzu streng ins Gericht. Eine große künstlerische
Kraft und ein verschwenderisehes Ausdrucksvermögcn
hat doch Leistungen vollbracht, die ihresgleichen suchen.
Das barocke Österreich ist in der Tat eine große, voll-
blutige Zeit, die ungewöhnlichen Energien zum Ausdruck
verhilft. Dieses Österreich, ob es sich in Wien oder Prag
oder Breslau repräsentiert, sammelt seine geistige Kraft
zu einer großen und einheitlichen Kulturmission im ge-
samten Donauraum. Heute werden die prächtigen Denk-
mäler eines hochgemuten Zeitalters mit Scheinwerfern
angestrahlt und Hunderttausende wandern durch die
hohen Marmorsäle und glänzenden Bibliotheken. Sie
sehen sich in eine Zeit versetzt, der Raum noch etwas
Wesenhaftes war, der nach Gestaltung verlangte, in
eine Zeit, die aus der Fülle des Lebens schuf, Geist und
Phantasie in Bewegung setzte und die Grenzen des Da-
seins in die Unendlichkeit zu rücken suchte. Wir heuti-
gen Menschen verdanken unseren Ahnen viel an Le-
bensfreude und geistigen Werten.
Georg Raphael Donner, Apothcose des Kaisers Karl VI.
Barockmuseurn Wien.
Balthasar Permoser, Apotheose des Prinzen Engen. Ur-
sprünglich im Erdgeschoß des SW-Turmes des Oberen Belvc-
dere. Barockmuseum Wien.
Medaille mit dem Bildnis des Abtes Berthold Dietmayr, die
anläßlich der Grundsleinlcgung am 29. Juni 1702 geprägt
wurde, Guß, vergoldet. Stiflsarchiv Melk.
Rückseite der Medaille mit dem Wappen des Abtes und sei-
nem Wahlspruch Entweder nürzen, oder überhaupt nicht Abt
sein". Guß, vergoldet. Stiflsarchiv Melk.
Wappen des Erzherzcgtums Unter der Enns Bundesland
Niederösterreich von der Pestsäule am Graben in Wien.
Der Aufsatz ist mit gütiger Erlaubnis der Zeitschrift Christ-
liche Kunstblätter", Heft Jahrgang 1959, S. ff. entnom-
men, wofür wir der Redaktion herzlichsten Dank sagen.
DüfUUÄU PJIULLIUJIäKCIL
in Österreich
ANNA CORETH
Innerhalb des Reichtums katholischer Frömmigkeitsfor-
men gibt es solche, die bestimmten Epochen, aber auch
bestimmten Nationen und Gebieten eigen sind. Man kann
von religiösen Kulturkreisen sprechen, die darauf zu-
rückzuführen sind, daß Menschengruppen und ganze
Völker sich besonderen religiösen Impulsen gegenüber
aufgeschlossen haben. Ganz gewiß ist die Zeit des Barock
für Österreich eine Epoche, die eminent empfänglich für
religiöse Anregungen und deren Ausdrucksformen war,
und dadurch einen Iirömmigkeitsstil geschaffen hat, der
noch heute spürbar ist.
Diese Frömmigkeit wurde nicht zuletzt vom Herrscher-
haus, das sich seiner religiösen Mission im Rahmen der
katholischen Kirche sehr bewußt war, getragen und er-
hielt durch dieses spezielle Akzente. Es gab damals eine
für die Mitglieder der Casa de Austria verpflichtende
Haltung, die als Pietas Austriaca" bezeichnet wurde.
Sie besagt zunächst, daß die Religiosität an sich die erste
und wichtigste der Herrschertugenden sei. In jenem
kleinen Schriftchen, das unter dem Titel Princeps in
compendio" für den jungen Ferdinand III. verfaßt wor-
den ist und später noch diejenige Richtschnur" war,
nach der alle österreichischen Prinzen in der Regie-
rungskunst unterwiesen" wurden, ist diese Haltung um-
rissen. Der Fürst ist Gott verpflichtet, bekommt von ihm
seine Macht und dient ihm als dem König der Könige.
Diese Gesinnung beherrscht auch die unter Leopold I.
errichtete Pestsäule am Graben in Wien der Kaiser liegt
vor der heiligsten Dreifaltigkeit auf den Knien und opfert
ihr im Symbol der Krone seine Reiche auf. Durch sein
Gebet, durch den sieghaften Glauben" wird
die Pest gestürzt.
Über diese grundlegende Einstellung des christlichen
Monarchen hinaus waren es vor allem drei Glaubens-
geheimnisse, die für die Mitglieder des Hauses Habsburg
in besonderer Weise verpflichtend waren die Verehrung
des Altarsakramentes, des heiligen Kreuzes und der jung-
frau Maria, insbesondere unter dem Symbol der Unbe-
fleckten Empfängnis.
Zur Zeit der Gegenreformation, da die katholische
Kirche ein verstärktes Gewicht auf die Anbetung der in
der verborgenen Gegenwart Christi
legte, die von den Reformatoren geleugnet worden war,
ging darin das Herrscherhaus bald allen voran. Man
wurde sich jener in mittelalterlichen Chroniken über-
lieferten Erzählung wieder bewußt, wonach Rudolf von
Habsburg angesichts eines Priesters, der auf einem Ver-
sehgang das Allcrhciligstc trug, von seinem Pferde ge-
stiegen sei und dieses dem Priester überlassen habe. War
schon im Mittelalter diese Tat des Glaubens mit der
darauf folgenden Königswahl Rudolfs in Zusammenhang
gebracht worden, so wurde späterhin die Verehrung des
Sakramentes als Bedingung für die Weltherrschaft des
Hauses angesehen. Von früher Kindheit an, so heißt es in
barocken Ruhmestverken, wiire das Haus Habsburg durch
die kräftigende XVirkung des göttlichen Brotes für die
hohe Sendung als Stütze der Kirehe befähigt worden.
Tatsächlich wurde das Beispiel Rudolfs, des königlichen
Stammvaters, in ganz konkreter Weise nachgeahmt. Lis
wurde im llattse Sitte, einen Priester, der einem Kranken
die XVegzehrung hraeltte, zu begleiten. So heißt es von
Ferdinand 11., wenn er dem Venerabilc begegnete, fol-
gete er allezeit nach dem löblichen Exempel Rudulplti
des Ersten. Alsbald sprangc er mit lihrerbiettung aus
dem YVagen, boge sein Knye auf kothiget" Erden, bettet
an seinen Haylandt" und begleitete den Priester zum
Kranken. Es wurde auch der Kranke, wenn er aus niedri-
gem Stande oder notleidend war, fürstlich beschenkt.
Yon Karl U. von Spanien wird berichtet, daß er im
jahre 1685 vor dem Stadttor von Madrid einem Priester
mit dem Sakrament luegegnete, diesem seine Karosse an-
hot, und selbst nebenher ging, die Pferde lenkend, eine
Szene, die auf einem Stich von R. van llooghe festge-
halten wurde. lis liellen sich zahlreiche ähnliche Bei-
spiele aniühren, bis selbst zum jungen Kaiser liranz
Joseph, der 1852 auli einer Prateritthrt mitten unter der
Menge einen Priester mit dem Iiborium sah, aus dem
Wagen ausstieg und sein Knie beugte.
Üleichzeitig, als die prächtigen Fronleiehnamsprozesr-
sionen gleichsam als katholische Protestkundgebungen
zugunsten des eueharistisehen Glaubens Wieder in bung
kamen, wurde es für die Mitglieder des Kaiserhauses
Pflicht, diesen Triumphzug zu begleiten. Hiebei wurde
auf höchste persönliche Schlichtheit Wert gelegt. Sie
fiel an Karl V. auf, der in einem einfachen schwarzen
Seidenrock, eine brennende Fackel tragend, dem Aller-
heiligsten folgte. Sie wird auch an Ferdinand II. hervor-
gehoben, der zu Fueß. mit entdecklem Haupt, mit einem
sChlCChlCn Kräntzlein von Rosen auff dem Kopff, mit
einem Wiendliecht in der Hand, alle Jahre seinen Herrn
auf seinem Triumphzug begleitete". Um dieser alten
Frömmigkeit des Hauses" Genüge zu tun, wurde kein
Opfer gescheut. Diese Tradition war so stark, daß sich
selbst Josef II. ihr beugte. Der greise Kaiser Franz jo-
seph erfüllte mit bekannter Treue jährlich diese Ehren-
pflicht.
Neben der Pietas Eucharistica war es im 16. und 17. Jahr-
hundert auch die Kr der sich das
llaus besonders verbunden fühlte. Diese Verbindung
wird ebenfalls auf den Ahnherrn Rudolf von Habsburg
zurückgeführt, der als neugewählter König den Huldi-
gungseid der Fürsten in Ermangelung eines Zepters auf
ein Kreuz abgenommen habe mit der Motivierung Seht
das Zeichen, durch das die ganze Welt erlöst wurde; die-
ses Zeichen gebrauchen wir als Zepter." Über dem Mün-
ster von Aachen habe sich, laut chronikalen Berichten,
bei Rudolfs Krönung eine Wolke in Kreuzesform gezeigt.
Im Mittelalter deutete man diese beiden Begebenheiten
im Sinne einer göttlichen Aufforderung zu einem Kreuz-
zug, in der Barockzeit wurden sie im Sinne der Verteidi-
gung der Christenheit an den Grenzen des Habsburger-
reiches aufgefaßt.
Das Kreuz als Zeichen des Sieges analog zu den von
Konstantin gehörten Worten in hoc signo vinces
wurde keineswegs nur äußerlich verstanden, indem man
häufig ein Kreuz oder eine Kreuzpartikel in den Kampf
mitnahm. Die der Mehrzahl nach tiefreligiösen habs-
burgischen Herrscherpersönlichkeiten jener Epoche wuß-
ten sehr wohl, daß ein Sieg durch das Kreuz gleichbe-
deutend mit dem Folgen Christi auf seinem Kreuzweg
sei. S0 versichert Philipp I1. vor dem Sterben seinem
Sohn, er werde nur dann den Titel eines katholischen
Königs verdienen, wenn auch sein Leben mit dem des
Gekrcuzigten übereinstimmen werde. Es ist bekannt,
daß Ferdinand II. in einer Stunde höchster Gefahr sich
vor einem Kruzifix in der Burg niedergeworfen und sich
im Gebet bereit erklärt hat, auch Schande und Verach-
tung durch die Feinde der Kirche zu erdulden, wenn
Gott es so wolle. Es wurde dann das Gerücht verbreitet,
RUPERT FEUCHTMULLER
und den frühen Werken Fischers von llrlach angeregt
ist und dann die schlanken oberitalienischen Arkaturen
Carlones in seine Konzeption einbezieht. Das Stiegen-
haus von St. Florian vertritt diese Stilstufe. Schon aber
Schloß Hohenbrunn bemüht sich um eine Eingliederung
dieser fremden Elemente. Niemals verleugnet Prandtauer
seine schlichte Wandauffasstmg und die plastische Kraft
seiner Gesimse. Auch dann nicht, als er mit Fischer von
Erlach in Hcrzogenburg zusammenarheiiete, in Dürn-
stein und Zwettl Matthias Steinl begegnete und sich mit
Lukas von Hildebrandt um den Neubau von Göttweig
bewirbt. Freilich übernimmt er die Idee der monumen-
talen Palastlassade Fischers und die anmutige Dach-
silhouette Hildebrandts. Dennoch sind seine letzten
Werke, der Kremsmünstererhoi in Linz, die Kirchen von
Ravclsbach und Wullersdorf, ein Bekenntnis zur Tra-
dition, die sich mit den frühen klassizistischen Strömun-
gen berührt.
Die geniale Leistung Prandtauers liegt gleichsam in der
Instrumentation seiner Bauten, in dem Vermögen, ge-
wisse Gegebenheiten zu neuen großartigen Wirkungen
zu führen. Dies zeigen uns die malerischen Blickpunkte,
die sich vom Stiegenhaus in St. Florian ergeben, ebenso
wie die Westfront von Melk. Betrachtet man die kleine
Skizze, die Gallner dem Kapitel von Melk vorlegte, als
1701 für den Neubau des Barockstiftes abgestimmt
wurde, dann steht man bewundernd vor dem vollendeten
Kloster. Wie hatte sich das bescheidene Konzept unter
dem Einfluß eines großen Kunstkreises gewandelt; wie
11
gab eine Anregung die andere und wie fügte Prnndtauer
alle zu vollkommener Einheit. Sein Kloster Ausdrucl
großen es, den wir an dem Progr
slil-en und lresken heute noch ablesen können. Es
ginnt bei den frtungsztrtigcn Bastionen, fü
pnl tigen Hüle und findet, dureh die lange
vorher in dem zing von Bibliothek, Älrirmor-
sazil und lxir ne uhelnd aufragende Bekrönung.
Weltlirhe kCpldhLfitäilOll erhält ihr geistig religiobes
Ziel.
La" man die Einheit von Land haft und Bnukunxt
41 sich wir dann erkennt man in Prandtziuers Klo-
slerbnutcn eine unive nie Gesinnung von echt Öster-
reich 1er, liehenswiirdigcr Prägung.
um 1725. Der l'r slüizl
Melk, im Hinterer der 172-1
vollendete älziturhol.
Portal von St. Flor orial in dcn 1hrcn 171 -1713
einem Rili jakoh -usgi uht
Wurf wurde durch die Plilbllkel" Leonh Sattler und Johann
Biuneo verändert.
Slieqenhziu; von SLFlurinn. Das Sliegcnhzlu
en Frciirep en lca dUulxChCn B1 'Cl ge mit, wurde in
lcr lxonzeplion festgelegt und von Jaknh
llcndel.
de xnm Mzirmr a1 SLFlnrizin. Der Marmor-
wurde in den Jdlll 171i17Z2 erbaut Die mzfestd-
nach hoch vende .1 mflul! der Pn-
lasl" rund die DHChSllhOUCHC
von llild rnndt angeregt wurde.
im im In rn von tin und Bartholnmiius Alm-
iherrlirht den Sieg die Tun
SLPullcn, nenli
ten wurde von koh indtnuer
ren 1703-1717 111i "rund einer ilx np d'r Gmlin
Moniee ichi Kunsi Haupt-
die 1712
gab eine Anregung die andere und wie fügte Prandtauer
alles zu vollkommener Einheit. Sein Kloster ist Ausdruck
eines großen Planes, den wir an dem Programm der Pla-
stiken und Fresken heute noch ablesen können. Es be-
ginnt bei den festungsartigen Bastionen, führt in die
palastartigen Höfe und findet, durch die lange Südirom
vorbereitet, in dem Dreiklang von Bibliothek, Marmor-
saal und Kirche eine jubelnd aufragende Bekrönung.
Weltliche Repräsentation erhält ihr geistig religiöses
Ziel.
Läßt man die Einheit von Landschaft und Baukunst
aul sich wirken, dann erkennt man in Prandtauers Klo!
sterbauten eine universale Gesinnung von echt öster-
reichischer, liebenswürdiger Prägung.
12
Maria Taferl, Einblick in die Kuppel. Dic Kuppel der Wall-
fahrtskirehe, die fru er aus Holz erbaut war. wurde von jakob
Prandtauei" in den Jahren 177-1711 in St ausgeführt. Den
Plan der Fresken entwarf Antonio Beduy sie wurden unter
Mitwirkung italienischer und deutscher nstler 1714-1718
ausgeführt.
Sonnlagberg, lllick zum llochaltar. Die Walliahrtskirche auf
dem Sonntagbcrg wurde von jakob Prandtauer 1706 begonnen
und war im Rohbau 171-1- vollendet. 1732 wurde der Bau durch
josel Munggcnast abgeschlos. n. Die Kirche gehört zu den
schönsten Farbriiumen des öst reichisehen Barock, die Fresken
stammen von Daniel Gran 1738-1742. Der Hochaltar wurde
nach einem Modell Melchior Helrles 1751 errichtet.
Melk, Einblick in die Kuppel. Die Kuppelfrcsken der Stilis-
kirche stellen den Höhepunkt des ikonologischen Programmes
dar. Sie zeigen die Verherrlichung, der Dreifaltigkeit. Die Ent-
würfe für die Kuppelzwickel stammen von Antonio Beduzzi,
die Fresken selbst vollendete Johann Michael Rottmayr 1717.
Mellc, Kircheninnercs. Die Stiftskirche von Mclk gehört zu
den prunkvollstcn Bauten des österreichischen Barock. Jakob
Prandtauer entwarf 1702 den Grundriii, Antonio Beduzzi ge-
staltete den Hochaltar und die Seitenaltüre und becinflußte die
Fresken, die Johann Michael Rotxmayr ab 1716 auslührte.
10 Melk Stich. Der Kupierstieh von Leopold Schmittner, der
1750 nach dem Entwurf Franz Rosenstingls ziusgeiührt wurde.
gibt eine Vorstellung von der majestätischen Größe der ge-
samten Stiftsanlage.
11 Melk, armorsaal. Der Marmorsaal des Stiftes Melk mit
seinen Fresken von Paul 'l'roger Sieg des lierkules über die
Laster, Triumph dcr Miißigkeit, 1731 gehört durch seine ar-
chitektonische Gliederung und durch seine Farh- und Lichtwir-
kung zu den schönsten Räumen des Stiftes.
12 Flugaufnahme von Melk. Die Aufnahme zeigt deutlich
die Konzentration und Steigerung dcr Bauelemente im Westen
der Stiltsanlage.
13 Unterschrift Prandtaiuers.
14 Melk, Bibliothek. Die Bibliothek des Stiftes, die erst nach
dem Tode jakoh Prandtauers vollendet wurde, knüpft mit dem
Frcskenprogramm Paul Trogers Herkules Christianus, Triumph
der göttlichen Weisheit an das Programm des Marmorsaales
an. Die Anlage hat die Klosterbibliotheken von St. Florian und
Scitensletten bceinflußt. Die Plastiken der Fakultäten schuf
Joscl Pübl 1734.
13
14
13
IN
15
LORENZO MATTIELLI
und die Plastik
der Zeit Prandtauers
Zur Zeit Prandtauers, rund das volle erste Viertel des
18. Jahrhunderts, gibt es in Wien unter vielen anderen
drei Namen für die Plastik den 1663 in Venedig ge-
borenen Giovanni Giuliani, also einen Generationsge-
nossen Prandtauers, der am Beginn der neunziger Jahre
nach Wien kam, den in der Venediger Mark", in Vi-
eenza 1688 geborenen Lorenzo Mattielli, dessen erstes
Zeugnis für den Aufenthalt in Wien von 1712 stammt
dem Jahr der Vollendung des letzten Werkes der beiden
Strudel der Altar mit den Klagefiguren in der Kapu-
zinerkirche und den größten Namen der österreichi-
schen Barock-Plastik überhaupt, Raphael Donner, den
Schüler Giulianis 1693 im Marchield geboren, der im
Tbdesjaht- Prandtauers sein erstes bedeutendes Werk,
den Paris des Mirabell-Stiegenhauscs vollendet Abb. 9.
Mattielli ist ihm später beim Wettbewerb um den Markt-
hrunnen unterlegen, eine Niederlage, die ihn bewog nach
Dresden zu gehen. Für die Zeit bis 1726, die zugleich
Mattiellis iruehtbarste war als Hauptwerke entstehen
die sechs Raptus-Gruppen, Vasen und nicht mehr er-
haltenen Fontänen des Schwarzenberggartens, die Engel-
Reihe um den Karlskirchen-Tambour und die Michael-
Gruppe der Michaelerkirche- steht er im Zentrum der
Betrachtung.
Nach dem Frühwerk, den Putten in Hirsehstetten, erhält
er den ersten größeren Auftrag für das Stiegenhaus in
Melk Constantia und Fortitudo, flankiert von den Ni-
schenfiguren, jugendlicher Genius Fama, Ruhm und
bekränzter Greis Merito, Verdienst, ferner die knäbl
mit Adlern", wie sie in den Rechnungen genannt wer-
den, an den Rampenpfeilern der Treppenabsätze Abb. 5.
Dieses Putten-Thema war Mattielli wie auch Giuliani
in den Liechtenstein-Palästen besser als Donner gele-
gen. Der Genius Abb. dessen Kopf nicht die von
Santino Bussi zu schwer gestaltete Nischenkuppel er-
reicht, wirkt etwas befangen. Die Faltenbildung des
wehend geschürzten Gewandes war schon in der derben
Arbeit des Koloman Tor-Einfahrt gegeben. Etwas wie
von Fahnen Verhängtcs, Loses bleibt charakteristisch.
Die Figur ist in ihrer leisen Verträumtheit, dem tänze-
risch Weichen und Zarten sicher den besten Anlagen
Mattiellis entsprungen und wird als Typus im späteren
Oeuvre fortentwickelt. Im Apollo der ersten Gruppe des
Schwarzenberggartens ist er gereifter sofort zu erkennen
Abb. 3. Die Bewegung ist schwingend geworden. Der
Rhythmus der Glieder Apollos und Daphnes ist Raum-
fangend, aus dessen dämmernder Tiefe er mit besonderer
Zartheit, nahezu schwebend, wächst. Die letzte Entfal-
tung zeigt der Typus dann im Michael Abb. über dem
Vorbau der Wiener Michaelerkirche.
16
lm gesamten Oeuvre Nlattiellis lehlt die Bildni
Standbild. das tur sich allein bestehende plastische Mal.
Er ist Baupl. tiker, d. h. eine Werke entstehen vom
Architekten Bau und Garten oder für den zXltar
Abb. vom Theat ieur gefordert. Damit hängt
auch die Wahl de Mate zusammen. es fehlt das
klas hc des hen Mals. Marmor und "z. 110174
plastik
vorz glichc ungen au uweisen hatte und in der das
nL Ühorgestühl des Ve Giulizxni Abb.
entstand. wurde von ihm nicht geschaffen. Sobald
Ge genheit dazu bietet, liefert er die Wodclle und
liillt das Sehnitzen anderen, wie etwa die Statuen am
llochaltar in Mclk Abb. deren "ine Form oder
Modelle seindt dem Bildthnucr in St. ten als ein For-
mu wr vorgewiesen und von lhme hernach in die große
Figuren ges -llct worden". Am liebst hat Mattielli
wi auch uliani den einer raschen Bearbeitung
lei II nnehgebenden Sandstein mit seiner körnigen.
lichtsaugenden Oberfläche verwendet. Stuck nur im ge-
borgenen, umbauten Raum, wie im Mclker tiegenhaus
mit dem bezaubernden Höhepunkt der De oiation, den
,.kniibl mit Adlern", die in der Dresdner Zeit eine gl
lichere Nachbildung im neuen Wer li, dem Porzellan
17
gefunden hätten als die Mittelgruppe seines großen
NCPIUHbFUIlUCIlb. Diese aber mag vielleicht der Por-
zellan-Feind Winckelmann ge ligt haben. unter dessen
Einfluß geraten, Mattielli die Formensprache des zur-
ten St" der Wien seine besten Werke verdankt. auf
einen kühlen und etwas spröden Klang gestimmt h.
18
Schnittcr mit Gnrhcn, um 1700. Portnlplastik vom Schwnig-
hol", ncm Meierhof de ehcmalgicn Chorhcrrcnstiltes von-
Sz. dltcn.
Antonio Bedu
Altar der Slif
Lorenzo IX lli. Apollo und Daphne, erste Raplusgruppe
Entwurf für den Hoch-
rchiv Ivlclk.
nichmusge
der ch dem Stich von Salumon Kleiner der ursprünglichen
Aulbu Iung entsprcchcndcn Reihe im Schwnrzenhcyggarten,
1719 begonnen.
Apostel vom Hochaltar in Melk, Aus 'hl'ung in Holz nach
clcm Mndcll Lorenzu Mulliellis von Peter Wider-in dem Schwie-
gersohn Jakob Pr ndtauers in St. Pöllen, 1731.
Lurcnza Mallielli, Putto mit Anllcr im Melkc
haus, 1717.
Lorcnzo Mattielli, ngcl Michael und Luzifer. Bildgruppe
übvr dem Vorbau der Mlchaelerkirchc in Wien, um 1725.
Giuvalnni uliani, vom Chorgcslühl in Ilciligcnkrcuz,
1708. Stift ligcnk
Lolcnzc Muttielli, Fama aus dem Slicgcnhaus in Mclk,1717.
Georg Raphael Donnc Paris dem Stiegcnhausc im
Schloss "ibell in Snl urg, SlgnlCfl und 1726 dnticrt.
10 Lcunhnrd Sattler, Lcuchlerhaltcr aus Stift St. Florian,
liegen-
19
LUSTBARKEIT
UND
ANMUT
ZUR
SOMMERSZEIT
Die Fresken Johann Bergls
im Melker Gartenpavillon
WILHELM MRAZRK
20
Im Jahre 1763 hat Johann Bergl, ein aus Böheimb ge-
bürtiger" Wiener Maler, vom Melker Abt Urban II. den
Auftrag erhalten, das im Gartentrakt des Stiftes en-
bautc Lust-Haus" mit Fresken zu schmücken.
Nach Beratung mit dem Auftraggeber entschloß sich
Johann Berg für den großen Ovalsaal und einigen klei-
neren Ncbenräumen, einen Themenkreis zu malen, der
ihm besonders gelegen war und worin er bereits Er-
folge aufzuweisen hatte. Und so schmückte er die Decke
des großen Saales mit dem Triumph des Lichtes, den
vier Jahreszeiten und mit den vier Weltteilen. An den
Decken und Wänden der Nebenräume aber malte er
exotische Szenen, Pflanzen, Tiere und Menschen des
fernen Ostens und Westens, wie er sie kurz vorher im
kaiserlichen Luslschloß St. Veith bereits gemalt hatte.
Unter den Weltteilen kam Europa der vornehmste Platz
zu. Bergl malte sie gegenüber dem Eingang, im Norden,
und umgab sie mit einem großen Gefolge von Friedens-,
Kriegskünsten und Wissenschaften. Folgend dem grie-
chischen Mythus vom Raube der Europa, thront sie auf
dem Rücken eines bekränzten Stieres. Damit durchbrach
Bergl das übliche Schema, das Europa immer mit dem
Pferd darstellte. Aber auch den übrigen Wcltteilen, Afrika
im Süden, Asien im Osten und Amerika im Westen, ord-
ncte er andere Tiere zu als allgemein üblich war. Aber
gerade durch diese Freiheit gewinnt seine Invention
einen zusätzlichen poetischen Reiz. Diese Weltteile sind
eben nicht einem wissenschaftlichen Weltbilde entsprun-
gen, sondern der Phantasie eines barocken Künstlers, der
dem Theatralingenieur verwandter ist als dem nüch-
ternen Topographen.
Über der Europagruppe, aufsteigend bis zum Decken-
miltelpunkt, wo eine vom Tierkreis mit den Monats-
zeichen der hellen Jahreszeiten überwülbte Sonnen-
seheibe im Himmelsraume leuchtet, hat Bergl die vier
Jahreszeiten gemalt. Dem Erdbereiche zunächst den
alten, geflügelten Nordwind und einen kleinen Wind-
putto, die beide aus vollen Backen Schnee und Regen
über Europas nordwestliche Gefilde blasen.Darüber den
Winter mit gesenkler Fackel und weiter nach oben den
Ilerbst mit einem Füllhorn und den Sommer mit einem
Ährenbündel. Dem Lichtzentrum zunächst aber fährt der
reichbekränzte Frühling in einem Triumphwagen dahin.
Johann Bergls künstlerische Lösung, seine hellen und
leuchtenden Farben, die von der Sonnenscheibe der
Deckenmitte nach unten zu immer kräftiger, bunter wer-
den, und die kompositorische Anordnung zeigen ihn als
einen echten österreichischen Künstler. Bis ins kleinste
Detail atmet alles eine beschwingte Heiterkeit und ist
alles ein irdisches Vergnügen in Gott".
Eine solche farbige Welt diente in erster Linie der
Lustbarkcit und Anmut". Damit hat Johann Bergl in
allem dem Wesen und der Bestimmung eines barocken
Lust-Hauses" oder Maison de plaisance" entsprochen.
Er gab der harmonischen Architektur des Melker Gar-
tenhauses ein heiteres und leuchtendes Innen, das es zu
einem besonderen Juwel österreichischer Kunst macht.
21
Der Welttcil Europa. Die Mitteliigur auf dem Rücken des
Stieres thronend, der das jupiterzeichen zwischen den Hörnern
trägt, repräsentiert Europa. Der Triumphbogen hinter ihr mit
dem Rcichsndler und die Reichsinsignicn Krone, Rcichsapfel und
Schwert machen es evident, dnß Bergl hier auf die Kaiserin
ltinrin Thcrcsin nnspielt. Zur Rechten sind die Kriegskünste
Feldherr mit Lorbeerkrztnz und Vließ, Krieger mit Schwert,
Pauken, Trompeten und eine Kanone. Daneben die Malerei und
die Musik. Zur Linken die Wissenschaften, Astronomie und
Medizin Mann mit Flasche und die Bildhauerei. Unter der
Europa die Gztrtcnkunst und Gartenarchitektur.
Der Wclttcil Afrika. Ein Mohrcnfürst mit Pferd und Perlen-
schmuck ist von mehreren Mohren umgeben. Sie sind mit der
Perlenwiische beschäftigt. Tiver und Löwe sowie Palme und
Pyramide, aber auch die beidpen Putten mit einer Ananas und
einem Granatapfel sind Attribute Afrikas.
22
Der Weltteil Amerika im Westen. Um einen Indianer mit
Federkrone, Federschurz, Bogen und Papagei sind mehrere Wilde
geschart. Ein riesiger Elefant im Hintergrund, köstliche Früchte
und ein handelnder spanischer Kaufmann charakterisieren den
fernen Westen.
Der Weltteil Asien im Osten des Saales. Ein orientalischer
Fürst mit seinem Gefolge aus Orientalen, Sklaven und Chine-
sen. Palme, Zeltdach, Kamel, Krokodil und Straußenvogel
vervollständigen die orientalische Szenerie.
Detail von einer Wandbemalung. Ein Indianer mit einem
prächtigen Pferd.
Detail aus dem Deckengemälde eines Nehenraumes. Puttcn
mit exotischen Früchten.
23
.1 Ävnlnfljrr .1," mf-lm 1M
Triumphbogen beim Stock im Eisen anläßlich der Hochzeit
Josefs II. mit Maria Elisabeth von Parma 1760.
Zuschauerraum, Prospekt und Szene von Ferdinando und
iiuseppe Galli-Bihiena für die Freilichtoper Angelica Vinci-
trice di Alcina".
Szcnenhild für eine große höfische Oper von Giuseppe
GaIli-Bibiena.
BAROCKES FEST
FRANZ HADAMOWSKY
Keine Epoche ist in unseren Landen so stark mit thea-
tralischen Elementen durchsetzt wie das Barock. Nicht
nur das Theater der Zeit legt den stärksten Akzent auf
großartige Schaudekorationen und reiches, prunkvolles
Kostüm, auch sein nächster Verwandter, das Fest, sucht
es ihm darin gleichzutun, und theatralisch komponiert
sind die Deckengemälde und Fassaden ebenso wie die
Statuen und Schaugerüste, der festliche Aufzug und das
Feuerwerk; selbst an Bekundigungen der Religion fehlt
der theatralische Hintergrund nicht die oratoriumsarti-
gen sacre rapprcsentazione wurden in der Hcfkapclle
vor einem theatralisch komponierten Bild dargeboten
und die heiligen Gräber entbehren nicht des theatrali-
schen Prospekts.
Die Künstler des Barocks kamen zunächst aus dem Sü-
den, aus dem Lande des Lichts und der Farbe, aus Italien;
sie waren Augenmenschen und so durchdringt das
Schaubar-Theatralische das gesamte, nicht nur das künst-
lerische Leben; sie erst gaben den absolutistischen Herr-
schern den repräsentativen Rahmen des theatralischen
Festes wie des lestlichen Theaters.
In Wien waren es vor allen zwei Familien, die der thea-
tralischen Repräsentation der deutschen Habsburger
dienten die Burnacini und die Galli-Bibiena. In dem
Jahrhundert von 1650 bis 1750 arbeiteten sie für ihre
Kaiser; Burnacini Vater für Ferdinand 111., Burnacini
Q4
BAROCKES THEATER
Sohn für Leopold I., die Galli-Bihiena für Karl Vl. und
Maria Theresia. Der 'I'heatralingenieur des frühvcrstor-
benen Josefs I. war nach dem Tod Burnaeinis 1707
Antonio Beduzzi, dessen Bedeutung aber in der Real-,
nicht in der Schein-Kunst liegt. Diese Szenenkünstler
schufen die Dekorationen und Kostüme für die italieni-
schen Opern bei Hof, die entweder in dem großen llof-
theatcr in der Burg 1749 in den großen Redoutensaal
umgewandelt. im Komödiesaal der Favorita dem heu-
tigen Theresianum oder im Freien aufgeführt wurden.
Sie entwarfen aber auch die Dekorationen für die Fa-
schingslustspiele der adeligen Dilettanten und die Mario-
nettenspiele, die vor allem die kai erlichen Kinder er-
freuten. Für die musikalischen religiösen Aufführungen
der Karwoche, die ja keine Ausdeutung durch schau-
spielerische Aktion erlaubten. gestalteten sie wenigstens
den theatralischen Hintergrund. Für die höfisehen Feste,
vor allem das große Faschingsfest der WirtsehafF,
zeichneten sie die Kostüme, und errichteten die Schau-
bauten der Freude und der Trauer die Triumphpforte
beim Einzug, das allegorisehe Schaugerüst für die Hoch-
zeit und das Castrum doloris für den Fürsten, wenn er
von der Welt Abschied nahm. In vielerlei Gestalten, aber
aus einem und in einem Geist, dienten sie der Kunst
ihrer Zeit.
Damenkarussell der Kaiserin Maria Thercsia in der Win-
tcrrcirschule 1743.
Entwurf des Prospekts von L. O. Burnacini für ein religiöses
Schauthealer Chon Dalhan et Abiron".
Prunkwagen zum festlichen Einzug des Infamen Ferdinand
in Antwerpen 1635.
25
Barocker Prunk
in kirchlichen
Stickereien
DORA HEINZ
Seit dem hohen Mittelalter sind reichste und kostbarste
Werke der Stickereikunst zum Schmuck kirchlicher Ge-
wänder entstanden. Insbesondere in den Frauenklöstern
wurde die feine Stickerei der Paramente gepflegt; da-
neben aber waren schon seit der Spätgotik auch berufs-
mäßigc Sticker ti g. Sowohl von den Klöstern, wie auch
von diesen selbständigen Kunsthandwerkern getragen,
erlebte die kostbare Stickerei im Barock ihre letzte
künstlerische Blüte und ihre größte Ausbreitung. Von
der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte
des 18. Jahrhunderts fand die kostbare Nadelarbeit auch
in Österreich reiche Pflege; im Auftrag der Kirchen und
Klöster oder als Widmung an diese entstand in dieser
Zeit die reiche Fülle prunkvoller Ornate, die heute
da die gleichartigen Werke weltlicher Bestimmung zum
weitaus größten Teil verloren gegangen sind noch
den ganzen Reichtum und die Vielfalt der Möglichkeiten
barocker Stickkunst vor Augen führen können.
Bis zum Ende des 17. ahrhunderts bestimmt üppigstcr
Aufwand den Charakter der Paramente. Auf immer neu
sich vcrzweigenden Ranken geordnet, füllen die Blüten
in ihren charakteristisch stilisierten Formen den ganzen
Raum und bedecken den Grund fast vollständig. Star-
kes Relief in verschiedenen Höhen und vielfältige In-
nenmusterung bereichern die Goldstickerei noch um
plastische Effekte; reichlich verwendete Pailletten he-
leben den Grund durch flimmerndc Lichtreflexe Abb. 1.
Um 1710 verlieren die Muster an Dichte, die Einzelmo-
tive an Schwere. Die unendlich wandlungsfähigen For-
men des Laub- und Bandelwerks bringen Klarheit und
betonte Gliederung in die Dekorationen. Gegenüber dem
Reichtum der Zeichnung hält sich die Farbigkeit in sehr
zurückhaltenden Grenzen, Gold und Silber bestimmen
vorherrschend den Eindruck Abb. und 3. Die Leich-
tigkeit und Zartheit der Stickerei mit ihrem durchbro-
chenen Gitterwerk läßt nun auch den Stiekgrund stärker
mitsprechen.
Erst um 1730 werden die farbigen Akzente kräftiger, die
buntfarbige Seidenstickerei in reichen Schattierungen
tritt in den Vordergrund. Die naturfeme Ornamentik
des Laub- und Bandelwerks weicht üppig sich entfalten-
den großen Blumenmustern Abb. 4. Phantasievollste
Erfindung und beginnender Naturalismus der Einzel-
motive mischen sich in dem reichhaltigen Formenschatz
der Muster mit ihrer leuchtenden Farbenpracht. Diese
prunkvollen Stickereien der liturgischen Gewänder fü-
gen dem vollen Ensemble der Praehtentfaltung in den
Kirchen der Barockzeit noch einen letzten Akzent zu.
Stickerei von der Kasel und Min-a des Bcrtholdiornzncs
aus dem Benediktinerstift Melk. Goldreliefslickerei mit etwas
bunter Seide auf weißem Grund. 1712 im Auftrag des Abtes
Berthold Dicrmayr von dem Perlsticker Johann Jakob Edl-
mannsperger ausgeführt.
Gremiale aus dem Bcnediktinerstilt Seitcnslcnen. Gold-
reliefstickerei auf rotem Damast, Goldspitze. In der Mitte Wap-
pen des Abtes Ambros Pi-euenhubcr mit dem Damm 1726 von
einem Bergknappen gehalten, als Hinweis auf die Herkunft des
Abtes aus Eisenerz.
Kasel aus dem Chorhcrrensrift St. Florian. Auf weißem Sei-
dcnrips Goldstickerei und große phantastische Blüten in leuch-
tend bunter Seide. 1730-40.
26
BAROCKES
KUNSTHANDWEBK
IGNAZ SCHLOSSER
28
Der materielle Wohlstand, der um di
I8. Jahrhunderts und während
neu jahrhundei in Österreich he
die Mittel für einen sher nicht dagewesencn Auf-
schwung des Kunsthandw
Als zweite eure he Manufaktur für llartpoivellan
gründete audius lnnocentius Du Paquier im jahi 1718
cli Wiener Porzellanmanufaktur. Wenn auch die Manu-
faktur zeitlebens mit ields hwierigkeiten zu ktimp
liatte. so war hc urig in den nicht
ganz dreißig hren ihr Bestandes eine erstaunliche.
Von llaus au ging die Manufaktur ihre eigenen un-
abhängigen Xllfege und
tlichsten nze
kurzer Tribut geznllt; li
ellungen in chwarzlot und Gold dienen als
rf lur ein hö isti- vice; das Lziub- Band
und Jitterwerk "i'd il malerischer und als Rel fdckor
xierwendet; naturalist ehe "deutsche" Blumen schmu'
ken neben den 0st iai hen Blumenstr en die
.e; neben etwas unbeholfencn plastisthen Versuche
stehen schon
Einleitung zu KOKIIPO1IOIIEH spaterer Jahre.
Im jahre 1744 wird die Manufaktur verstaatlicht, V01"
übergehend der Anschluß an die modischen Blumen-
straullie der Meillner Manufak gesucht. in den
formen und vor allem in den litbenswürdigen Plastiken
der Rokokozeit wieder ein eigener Weg gefunden.
So wie beim Wi ner Porzellan die künstlerischen Lei-
stungen bis auf wenige Ausnahmen anonvm blieben, so
ging auch bei den Gläsern des Riescnge rges in dieser
Zeit nur "eltcn um amentlich bek nnte hrieider.
Dafür war aber der lgemeine chsehnitt der Plas-
hneidekunst im Ri eiigehi Ie auf einer sonst nirgends
reich .n Höhe. LL und Bandelwerk
Rokokodekor, die ligur en Darstellungen, Bildn" se,
jag enen und Land. haften im Tiefse itt wette Llfl
mit den kristallähnliehen hmuckformen des Hochs
schnittes. Dazu kommen noch die in der gleichen Gegend
29
.. .. .v "WWU...
Belvedere und am SchloßyHof Kunst-
schmiede in dieser Epoche sehr viele.
Monstranz, Silber vergoldet. Treibarbeit, reich mit Edel-
steinen besetzt, Verklärung Christi. Franz Kick, Wien 1762.
Wallfahrtskirche Sonntagberg, N. O.
Kelch, Silber vergoldet, mit Emailtäfelchen Leidensgc-
schichte und Edelsteinen besetzt. Augsburg, Meister N. M.,
1693 vom späteren Kaiser Josef l. gestiftet. Wallfahrtskirche
Maria-Taferl, N.O.
Monstrnnz, Silber vergoldet, Treib- und Filigranarbeit.
Dreifaltigkeit, Maria, Engel mit Leidenswerkzeugen, am Fuß
Emailtäfelchen. Augsburg, Meister N. M., 1693 von Leopold l.
gestiftet. Wallfahrtskirche Maria-Talerl, N. O.
Deckclpokal mit Schnittdekor. Inschrift mit Chronogramm
1718 auf Johann Baptist Födermayr, Rubinfäden in Schaft und
Knauf. Böhmen, 1718. Stift St. Florian, O. O.
Dcckelschale mit Laub-, Bandel- und Gitterwerk und dem
Wappen des Propstes Johann Baptist Födermayr von St. Florian.
Wiener Porzellanmanufaktur des C. I. Du Paquier, um 1730.
Osterr. Museum für angew. Kunst, Wien.
Prunkschrank aus St. Florian von Leonhard Sattler und
Stephan jegg ausgeführt für Propst johann Baptist Föder-
mayr, 1722.
Schmiedeeisernes Gitter mit Lnub- und Bandelwerk. Von
Nicolas Peigine, 1730. Stift SLFlorian, O. O.
beheimateten Gläser mit Sehwarzlotmalerei sowie die
Zwischengoldgläser.
Auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst wird die Vor-
herrschaft des süddeutschen Zentrums Augsburg gebro-
chen; Wien wird in seinen Leistungen autark. Neben
den Namen Känischbauer, Moser und Domanöck gibt
es eine Reihe von Meisterzeichen, deren Monogramme
noch nicht gelöst werden konnten; Kirche, Hof und Adel
waren gewiß eifrige Besteller. Doch wurde der größte
Teil der Arbeiten in Edelmetall in den napoleonischen
Kriegen wieder eingeschmolzen.
Von der Fülle von Aufträgen, die in dieser Epoche den
Tischlern und Schnilzern zuteil wurden, kann man sich
gar keine rechte Vorstellung machen. In den Adels-
palästen in der Stadt und auf dem Lande, die um diese
Zeit fertig wurden, brauchte man neue Einrichtungs-
gegenstände; in den vielen klösterlichen Bauten dieser
Zeit mußten doch mindestens die Prunkräume neu aus-
gestattet werden; aber auch die kirchlichen Neubauten
bedingten die Neuanfertigung von Kirchenbänken, Chor-
gestühl, Beichtstühlen. Zum Ruhmesblatt auch dieses
llandwerks gehört es, daß es neue Lösungen suchte
und fand, Lösungen, die nicht gemeinhin unter der
Bezeichnung süddeutsch gehen können; sondern die
österreichisch sind.
Bei der Erwähnung der Architektur drängt sich von
selbst der Gedanke an die Monumente der Kunstschmiede
auf. Man halte sich bloß vor Augen, welche monumen-
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ANSCHLAG
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DAUERANKÜNDIGUNGEN
GEMEINDE WIEN-STÄDTISCHE ANKUNDlGUNGS-UNTERNEHMUNG
man l-RATHAUSSTRASSE wnsvnou 33-oa-s1 sann
VERLAG DER
ÖSTERREICHISCHEN
TAATSDRUCKEREI
ERNST MARBOE
DAS USTERREICHBUCH
Verbesserte Ausgabe. 81. btS 100. Tausend. 592 Seiten aul leinstem, holzlreiem, blutem
weißem Papier, reich illustriert mit 470 zum Teil ganzseitigen Textbildern und Kerlen, alle
in Vier- und Mehrtarbenollsetdruck, außerdem noch 16 Vollbilder.
ln Leinen gebunden 145.-
KURT PETER KARFELD
ÖSTERREICH IN FARBEN
Texf von Josef Friedrich Perkonig. 80 Seifen Umhang mif 16 ganzselfigcn und 36 den
Texl eingeklebßn Blldäfü in vierlerbigem Buchdruck. Erhälflich in deuischer, englischer und
lranzbsxscher Spreche. Vornehmer Ganzleineneinbend mit Goldprägung und wwrkungsvdler
vlerfarbiger Schutzumschlag.
Preis 1eder Ausgabe 163.20
Dr. FrHz Dworschuk, Dr. Rupor! Feuchlmüller,
Dr. Karl Garznrulli-Thurnllckh, Dr. Josol Zykan
DER MALER MARTIN JOHANN SCHMIDT
QOIIIIIIII .021 KREMSER scumor- 111s-1ao1
328 Seden Tex! m19 eingeslreuien Abbildungen. 120 gsnzsemge Kunsldruckluleln en-
Öarbngem Buchdruck und 24 Sechsfarben-Lmhldrucklaleln.
In Leinen gebunden 380.-
OTTO BENESCH
EGON SCHIELE ALS ZEICHNER
Mappenwerk im Format 24X 34 cm. MIO 16 arbigen und Schwnrzweißblldern 14 Sauen
Text. LIeÖerbar in deurscher, englischer und französischer Sprache.
Prers pro Mappe 96.-
BREN,
IRONIMUS,MAC. TOTTER
WITZE UND KARIKATUREN
Aus einer Ausslellung der Usierrexchischen Sfaaisdruckerew
T20 SeNen Umhng, m10 112 ganzselfigen Sfrichzeichnungen. Formuä 22 24 cm
In Halbleinen gebunden B5.-
"BELVEDERE WIEN 15. MAI 1955"
Die Unlerzeichnung des Shaafsvedrages
Eme Reprodukiion nach dem Gemäide von Professor Roher! FUCHS. Hergeslellf
sechslarblgem LicNdruck.
Bildgröße 60x 71 Cm
Papwergrdße o5 1a cm Preis 170.-
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Zu beziehen durch alle Buch- und Kunslhandlungen sowie durch die Vnrknufsshlle dor ßhmsdruckorol-Wionor Zeläungh
Wlen Wollzoila 27a
FLOBIDUS
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