ZENTRUM DER GOTIK das vordem die Kanzelbrüstung in der Stiftskirche geschmückt hatte, zum Flügelaltar umbauen und dabei um sechs Tafeln erweitern. l)ie Wiener Emailwerkstätte. der dieses Werk anvertraut war, wußte sich in ganz erstaunlicher Weise dem älteren Werk des Nikolaus von Verdun anzupassen. lhr verdankt das Stift auch das köstliche Ziborium und die Niello-Patene Propst Ste- phans. Stephan ließ auch zwei Flügel des Kreuzganges neu errichten. ln ihren wundervollen Glasgemäilden, die zum Teil den Tafeln des Nikolaus von Verdun nach- gebildet sind, findet sich mehrmals das Bildnis des Prop- stes. Die bedeutendste künstlerische Leistung seiner Zeit stellen aber zweifellos die Taielbilder dar, die 133i auf die Rückseite des nunmehrigen Emailaltars gemalt wur- den. lhr Meister verschmilzt die kompositorischen und perspektivischen Errungenschaften Giottos (dessen Fres- ken in der Arenaknpelle zu Padua er aus eigener An- schauung gekannt hahen muli) mit dem westlich beein- llußien, gotischen Stil der Buchmalerci. Die Ausdrucks- l Kopf der Klosterneuburger Mullergouea. 2 Die Klostcrncuburgci" Mullurgolles. Um 1310. 3„Schönc Madonna" vom Südlurm der Kluslcrncuhurgcr Stiftskirche, Kluslcrncuburg 1405.