sters, 1496 datiert, kündigt schon in der Landschaft des Hintergrundcs den Anbruch einer neuen Zeit an. Voll- kommen hat sich diese in den folgenden acht Tafeln des johannesaltars durchgesetzt. Diese Tafeln beweisen, daß Frueauf mit den neuesten Werken der Niederländer ver- traut war, daß er ihre künstlerischen Errungenschaften zu nützen wußte und ganz auf der Höhe seiner Zeit stand. Neben Naturschilderungen von berüekender Un- mittelbarkeit zeigen sie ernsthafte Auseinandersetzung mit Problemen der Perspektive u. a. Die Krönung des Werkes Frueaufs bedeuten aber die vier kleinen Tafeln, die „in anmutigem Märchenton" die (Jründungslegende des Stiftes schildern. Generationen von Romantikern haben daraus Anregungen geschöpft. Die Tafel mit der Sauhatz zeigt den Buchberg in Klosterneuburg, - das erste Landsehaftsporträt auf österreichischem Boden. Mit diesen Werken wurde Rueland Frueauf zu einem Be- gründer des sogenannten „D0naustils". Auch dieser ist in Klosterneuburg durch eine ganze Reihe ausgezeich- neter Bilder vertreten. Ebenso findet sich Buchmulcrci, die schon zur Renaissance überleitet, wie etwas das rie- senhalte, zweibändige Urbar des Propstes Georg llaus- manstctter. Die Baukunst schuf mit dem reichen Erker am ehemali- gen Schultrakt des Stiftes eines der bedeutendsten spät- golischen Denkmäler Österreichs. Damit war aber die Gotik in Klosterneuburg nicht zu linde. Nicht nur, daß hier auch während des ganzen 16. jahrhunderts gotische Formen lebendig blieben. Das 17. jahrhundert brachte ein Wicdererstchen der Gotik. Wie anderwärts wurden auch hier von rudollinischen Malern gotische Tafel- hilder kopiert, aber in Klosterneuhurg war das Nach- leben der Gotik noch stärker. Um 1610 wird an dem von Propst Thomas Ruell errichteten Prälaturgebäude eine Kapelle mit prächtigem, gotischem Maßwerklenster er- baut, und 1638 errichtet Giovanni Bnttista Carlone, 0b- 10