3.4 Mörser und Slössel, Oberrhein, H. ]h., Bronze, Slg. Osthoff, I le- fcld. 5 Mörser, Basel, 14.-15. ]h.. Bronze, 51g. Bernoulli, Basel. Form breitgelagert. Beide Momente - waagreehte Wülste und breite Form - entsprechen romanischcm Slilempfinden. Es mag auch erwähnt werden, daß die zwei Pistille wegen ihrer doppelten Stoßbolzen (die eine Seite ist verdeckt) und wegen ihrer Mittelknäufe von besonderem Interesse sind. Solche Knäufe kommen auf deutschen Stösseln nicht häufig, auf europäisch-süd- ländischen dagegen regelmäßig vor. Der so für Konstanz gesicherte Mörsertypus des 13. jahr- hunderts ist noch in der Gotik des 14. Jahrhunderts am Oberrhein gebräuchlich gewesen. Der große, 26,4 cm hohe Apmhekenmörser (Abb. 2) stammt z Basel und befindet sich in Bad Homburger Privatbesitzß Sein Ma- terial ist helle Bronze. Er dürfte dem 14. jahrhundert angehören. Obwohl streng zylindrisch, spricht die schlanke Form gegen das 13. Jahrhundert. Andererseits ist auffallend, daß die gekanteten und scharf eckigen Griffe verhältnismäßig tief liegen, nämlich genau in der Mitte der Wandung, wie bei dem Mörser von 1264, und daß auch hier zwei Verzierungswülste horizontal genau durch die Mitte der eckigen Griffe laufen. Die Standfläche zeigt ein sockelartiges Horizontalband und der kelchförmig erweiterte obere Rand ist auf der Aus- scnseite durch zwei Rillen dreigeteilt. Der zugehörige Stösscl ist auffallend groß und hat, anders als die zu den gotischen Rippenmörsern gehörigen Pistille, einen Mit- telwulst; ein Schlagbolzen dient als Handgriff. Die Form des Stössels erinnert an Zepter des 14. jahrhunderts. Gotische Pistille haben oft keinen Griff, manchmal einen Querstab, einen henkelartigen Rundgriff oder eine Ga- belung am Ende des Schaftes (Abb. 3 u. 4)} Ein dritter Mörser, der zuverlässig ebenfalls aus Basel stammt, wird in Abb. S gezeigt. Er befindet sich in der Sammlung Dr. Christoph Bernoulli, Basel, und ist 19,5 cm hoch. Sein Material ist ebenfalls Bronze, der Guß ist dünnwandig. Zeitlich dürfte dieses Stück jünger sein als das Homburgcr. Die Verzierungen beschränken sich auf zwei Horizontalwülste, die von den Griffansätzen aus- gehen. Die Griffe sind eingeknickt, wie es auf vielen der deutschen Rippcnmörsur des 15. Jahrhunderts vor- 20