lCn von Rcnmo G ultuao (1912) ge- widmci. Dllmil leistet Wclz eine ähnliche Pionierarbeit, wie er sie seil 1954 für (iincomo Mnnzii vollbraehle: Bis dato wnr auch (iuiluao noch nul keiner Aus- alcllung hlilleleurorns mit einer größeren Folge von Bildern verireien. Gulluso, einer der linuplnleialci" eine: betont politischen Realismus, hal sich nun vor- wiegend dem Sulleben und der liguralen Darstellung zugekehrt, Sein Werk slchl ganz unter dem Zeichen einer durchaus [versbnlichen Auneinnnderselzung mit Pi- euasos Llnearslil; auch Gulluso bcsilzl die gleiche vehemente Kraft des Zu- pnrkens und Um-Gcslnllens, über er in kein Formzerlrümmerer, sondern be- müht sich. durch [Thcrtreihung und for- male AgresS uns die Dinge so nahe- zubringen, bis ie sich uns gleichsam schmerzhaft einprägen. ln diesem Sinn sind die zzlhlreiehen Slilleben (zu deren Reperioire als Symbol der Form-Ver- werfung sjxls r neapolimnische Kaf- feemaschine gehorl) auch durch kräf- tige, ja glühende Farbnkzente von lo- dernder Krfl bestimmt. liin einziges Bild, eine „Büglei-in" vnn 1958, wein Gunuso als Nachfahren Duumiers und der Sozinlmulerei des 19. Jahrhunderts im Allgemeinen aus. (Abb. 3) Innxbrucb. um] Grnz: Gold und Silber. Zeitlich last glcichlaulend lühren die beiden Landeshauptstädte (Innsbruck: Hofburg, Gruz: joanneum) große Kol- lektionen von Cold- und Silhcrschmiedev arbeiten vor; der Sinn beider so ähnli- cher Ausstellungen ist es wohl, zu einer allgemeinen Invcntarisierung des noch Vorhanclencn zu gelangen und dem Be- schziuer die "Fatsache ins Bcwußtsein zu rufen. wie innig auch auf diesem Sektor des Schailens Kunst und Geschichte mil- einander verbunden sind. Das qualitativ höhere Niveau wird im Allgemeinen von der lnnsbrucker Ausstellung gehalten, die noch dazu ganz vorzüglich in den bar wird. Die Innsbrucker Schau hebt mit dem temporär hcimgekehrten Wiltener Kelch an, zeigt, um zunächst bei den Spitzen zu bleiben, die vorzügliche Haller Monstranz (E. 15. _lh.), die WaldauPsche Reliquien- sammlung, die an und für sich eine ein- zigartige Kuriosität ist, bringt eine Reihe vorzüglicher Kunstuhren, ferner den Herzogshut samt Szepter aus der Ka- planei Mariastein, mehrere „Handsteinc" aus Silberglanzerz, eine große Folge von Hausaltärchen, die Schützcnketten von Innsbruck und Kufstein, Universitäts- und Fakultiitsszepter, eine riesige An- zahl liturgischen Gerätes aller Perioden und schließt mit bürgerlichem Tafelsil- ber des frühen 19. jahrhundcrts. Beson- ders zu loben ist die große Systematik der Präsentation, man kann in der ein- faehstcn Weise die Entwicklung einzel- ner Themengruppen (Kelche, Ziborien, Monstranzen, Pokale etc.) innerhalb der einzelnen Perioden bestens studieren und sich vor allem Klarheit über die einzel- nen Einflußkomponenten verschaffen. Der von Dr. Magdalena Weingartner verfaßte Katalog ist im Textteil von lückenloser Gründlichkeit und Akribie, während der Tafelteil rcin technisch zu wünschen übrigliißt. Auch im Mittel- punkt der G r a 2 e r Ausstellung stehen selbstverständlich die großen Haupt- werke, so etwa der „Landschadenbund- becher" (um 1570), der mit seinen 105 cm Höhe wohl das größte existente Objekt seiner Art ist, oder die herrliche 'l'aufgarnitur Herberstcin (Augsburg, 2. H. 16. ]h.), der Danziger Prunktcller (Durchm. 107,9 cm) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und der Globus-Dop- pelbecher von Abraham Gcssner (nach 1594). Mcngenmiißig liegt auch hier der I-lauptakzent auf dem liturgischen Gerät der Barockzeit. Es ist erfreulich, daß man die großzügige Aufnahme von Ob- jekten nicht verschmiihte, die (soweit dies bei der Materie überhaupt möglich ist) zur Volkskunst überleiten. Mit Recht sind die Grazer und Wiener Mei- ster ihrer Zeit besonders herausgestri- chen. Zu rühmen ist die Kühnheit. mit der man sich über die noch in Innsbruck gewahrtcn konventionellen Zeitgrenzen hinwegsctzte, indem man Stücke aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und eine große Zahl ganz moderner liturgischer Geräte aufnahm, um so die Kontinui- tät und Lebendigkeit des Schaffens zu beweisen. Der Katalog ist textlich we- niger komplett als der lnnsbruckcr, da- für aber ungleich besser bebildert. Als Leihgcber beider Ausstellungen sind neben den großen Museen zahlreiche Kirchen, Stifte, Walllahrtsstätten (Ma- riazelll), Adelsfamilien und Private ver- zeichnet; zu einem Großteil der Objekte besteht also entweder ein persönliches Verhältnis ihrer Besitzer, oder aber ste- hen sie im liturgischen Gebrauch - sie „leben" also in einem sehr spezifischen, durchaus begrüßenswerten Sinn. ßestnnde klassizisuseher Gemälde aus dem Besitz der Österreichischen Gale- rie, die durch die Cezanne-Ausstellung und neuerdings durch die „Blaue-Rei- ter"-Schau temporär heimatlos gewor- den sind. Es bestünde nun an und für sich wenig Anlaß, diese „Ausweich"- Manifestation zu würdigen, stünde sie nicht unter einem besonderen Vorzei- chen; es handelt sich keinesfalls um eine bloße Schaustellung inteie. anter Gemälde, Handzeichnungen und Reliefs, sondern um den geglückten Versuch, an Hand originaler Bild-Dokumente eine Gesamtdarstellung des österreichischen Klassizismus zu geben, um seine Grund- lagen, sein Wesen und seine Ent- wicklung aufzuzeigen. Dieses Bemühen hat sich in dem von Dr. Koschalzky und Dr. Aldrian äusserst sorgfältig und er- schöpfend gestalteten Katalog manife- stiert, der als Hand- und Nachschlage- buch über die betreffende Periode ange- sehen werden kann. Linz: Ausstellung von Schülerarheiten der Kunstschule. Seit 1947 gibt es in Linz eine Kunstschule, die seither liitigst das Offentlichkeitsrecht erworben hat und sich zu einem blühenden lnstitut von weit überregionaler Bedeutung ent- wickelte. Eine groß angelegte Ausstel- lung zeigte nun, worum es den Lehrern des Institutes, nämlich den Professoren Herbert Dimmel (Malerei), Dr. Alfons Ortner (künstlerische Graphik), Walter Ritter (Bildhauerei), Erich Buchegger (Gcbrauchsgraphik), Friedrich Neuge- bauer (künstlerische Schrift) und Wolf- gang Wersin (Innenarchitektur) geht: Ist die handwerklich-technische Ausbil- dung eine unabdingbare, nicht zur Dis- kussion stehende Selbstverständlichkeit, so sieht die Kunstschule ihre Hauptauf- gabe im Erwecken künstlerischer Aus- sagemögliehkeiten; das Künstlerische in der Persönlichkeit des Schülers zu evo- zieren, ist das hohe und edle Ziel des Institutes, über dessen Aufbau und Ar- beit wir demnächst ausführlich berichten werden. Dr. Köller Ergebnisse der Auktion Suhloß Mandxee, Kunsthandlung Alfred ]aeger, 6. August KaL-Nr. 10 Angelica Kauffmann, Zwei Mädchen mit Tauben, Mischtechnik, S 8.5()().-, Kap-Nr. 13716 4 Panneaux, obcriltnlicnisch, 17. Jahrhundert, Jahrm- zeilcn, 28,00().-, Kuh-Nr. 36 Barock- Knrpus eines Kruzilixus, Höhe 61cm, 5.000,-, KzlL-Nr. 41 2 Sandsteinxkulp- turen. Engel, Gcgcnslückc, frühes 18. Jahrhundert, 3().O00.-, KaL-Nr. 84[85 Z Sulzbnrger Earorhxclaränke, Z0.000.-, KaL-Nr. 92 ]oxephini:cber Salonscbrcib- tiscb, 22.00U.-, Ran-Nr. 117 Flümixclae Tapixserie, Prcmeniercnde Figuren, spä- tes 16. jnhrhundert, 2S.O0O.-, KaL-Nr. 199 Chinesische llulxplrxstik der Ming- DynnSliC, Manjusri, 4.500._. 34