Aulalionsvorsclaau Mitte September bis" Mitte Oktober 1961 S c p t c m b e r : 14.[15. Ed. Hünerberg, Braunschweig, Kunstgegenstände aller Art; 19.[22. Dorolhcum, Kunstabt, Wien, Kunstgegcnstände aller Art; 29J30. F. v. Artus, FrankfurtfM., Nach- luß Prof. Zünglein. () k t o b e r z 2.f4. Dorolhcum, KunStabL, Wien, Mün- zcn; 4., . Weinmüller, München, Kunstge- gc srändc aller Art; 4J7. Kunsthaus am Museum, Köln, Kunstgegenstände aller Art; 10.113. Dororheum, Kunstabn, Wien, Kunstgegenstände aller Art. NOTIZEN AUS DEM KUNSTLEBEN Eine Wiener Idee - in Spoleio ver- wirlaliebt Seit einigen Jahren erwacht das roman- tische Städtchen Spoleto im grünen Um- brien jedesmal in der Sommerszeit zu neuem Leben. Die „Festwochen zweier Welten" ziehen zahlreiche Fremde in die Stadt, vorwiegend Amerikaner. de- nen besonders die Musik am Herzen liegt. Giunder dieses Unternehmens ist der moderne KDmpOnisl Giancarlo Me- notti. Alles Gewicht dieser Wochen, die heuer vom 16. Juni bis 17. Juli dauer- ten, lag bisher auf musikalisch-theatra- lischem Gebiete und die bildenden Kün- ste waren nur insoweit vertreten, als die spuletiner Galerien die Gelegenheit wahrnahmen, und eine oder die andere Ausstellung, zar Festwochenzeit veran- stalteten. Dies wurde mit dem Tage anders, als sich Elizabeth Wong, eine ecuragierte Bühnenbildnerin aus Wien, entschlossen hatte, die nüchternen Räume eines alten spolctiner Hauses für die Festwochen- zeit zu mieten und darin Ausstellungen zu arrangieren. die neben jungen Oster- re hern, auch Künstler aus alle: Welt dem Festwoehenpublikum präsentierten. Um die lnternationalität noch zu beto- nen und auch ihrem chinesischen Na- men gerecht zu werden, gab diese Wie- nerin ihn ' Galerie nicht ganz ohne AbA sieht den Namen „Tao", was so viel wie Weg und Ziel bedeutet. lm Vorjahre zeigte Elizabeth Wcng, die über ein sicheres Qualitätsgefühl ver- fügt, die Arbeiten, Aquarelle, Olbilclet" und (Jobelins, von Hubert Aratym, die große Beachtung fanden. Hubert Ara- tym hat ja inzwischen bewiesen, daß er nicht nur in Spoleto eine Ausstellung verdienen würde. ln diesem Jahr war der Rahmen weitergespannt. Neben dem Osten-reicher Günther Kraus, dessen Ausstellung im Wiener Amerikahaus in hester Erinnerung ist, waren Plastiker und Maler verschiedener Nationalitäten und künstlerischer Tendenzen vertreten. Der Plastik-er Will Frenken zeigte Zeich- nungen, der Sizilianer josio abstrakte Olbilder und der in Mailand lebende Chinese Hsiao Chin war mit taehisli- sehen Kompositionen vertreten. Am lzr- öffnungstage waren nicht nur Menoni und Samuel Barber anwesend, sondern auch mehrere Honoratioren der Stadt, sowie zahlreiche Einheimische und Fremde. Die Ausstellung. die während der Festwochenzeit bis Mitternacht ge- öffnet hatte, wurde gut besucht und fand ausgezeichnete Kritiken. Die ori- ginelle Idee dieser Wienerin veranlaßte das britische und amerikanische Fern- sehen, je eine Lifesendung zu bringen. Wie wir von der diritloressa Elizabelh Wong erfahren konnten, haben ihr die spoletiner Erfolge Mut gemacht, auch in Wien eine Galerie aufzumachen. Die- ser Mut, der im fernen Spoleto die Bür- ger zweier Wellen mit den Werken jun- gcr, moderner Künstler vertraut machte, sollte er nicht auch in Wien Unter- stützung finden und zum Erfolg führen? (Ahh. 1.) Dr. Mrazek VON NFN AN YLRC7FFEN'FLlCIl'I' „Al' UND MODERN}: KLNÄT" KLIRLBIÄRICIYFIQ ("BLR DIE Ff!!- RIiNDLN KUNSTHANDLUNGEN 05' IZRRIJCHS Die Galerie St. Chrixtapb Minen im Kunsthanclelsviertel von Wien, in der Spiegelgusse, etnbliertc sich im Vonühling 1956 die Galerie St. Chri- stoph in einem der beiden monumenta- len, 1803 von jahann Aman erbauten Klosterneuburger Häuser. Ihr Besitzer, Dr. Wolfgang H o f s t ä I t er hatte seine berufliche Tätigkeit allerdings schon Jahre zuvor in einem wesent- lich heschcideneren Lokal aufgenum- mcn. Holstälter gehört zu jenem Typ des Kunsthändlers, der seinem Beruf aus Berulung nachgeht. Schon als Gymna- siast hnltc er sich mit dem Restaurieren und Abdecken von Skulpturen, Möbeln und Antiquitäten belaßt. 1952 sehloß er seine Studien als Kunsthistoriker ab und legte eine wichtige Dissertation über das gotische Möbel vor. Seither hat er in zahllosen Auslandsreisen - er wzir einer der ersten, der nach Nordamerika fuhr, um dort Kunstwerke für den einheimi- schen Markt zu erwerben - seine Kennt- nisse und Erfahrungen systematisch aus- gebaut und sich einen weltweiten Hori- zont erworben. Stärker als bei anderen Berufen über- trägt sich im Kunsthandcl der persön- liche Stil des Ausübendcn auf den Ge- samlchnrnkter seines Unternehmens. Wenn wir nunmehr aus der Vielfalt des llofsttittefschen Besitzes einige charak- teristische Werke zur Diskussion stellen wollen, so geschieht das in der Über- zeugung, daß sich die innere Linie ihres Betreuers selbst in vorliegender beschei- dener Auswahl offenbart. Abb. I: Romanischer Leuchter für zwei Flammen, Schmiedeeisen, dreiteiliger Fuß, ligural gebildeter Schaft. Höhe 23 cm. Die auf dieser Abbildung nicht sichtbare Frisur ist typisch romaniseh. Das Werk wird als französisch, 12113. Jahrhundert, angesprochen und ist von archaischer, elementarer Kraft; Nutz- und Schmuckierm bilden noch eine un- trcnnbare Einheit. Abb. 2: Relief, Kalkstein, Beweinung Christi, 34,5)(40,5 cm, Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Grundidee dieser von Vorbildern der Malerei angeregten Komposition, nämlich der schroff durchgestreckte Körper Christi mit dem 33