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DIE GRAPHIKEN DER SCHROLL-PRESSE
Über die Arbeii einer neugegründeien graphischen Werksiaii
Druckgraphik in all ihren Abarten
und Schattierungen hat sich nach
dem letzten Krieg - und in erster
Linie von Frankreich ausgehend -
im Schaffen zeitgenössischer Künst-
ler einen wichtigen Platz erobert.
Parallel dazu läßt sich eine zuneh-
mende Höherbewertung der Origi-
nalgraphik im allgemeinen beob-
achten; in dieser Hinsieht haben
sich die Grenzen zur Malerei be-
reits verwiseht. Daß das graphische
Blatt wertmäßig mit dem Taufe]-
bild vielfach sogar schon konkur-
riert, beweisen nicht nur die auf-
sehenerregenden Auktionen, in de-
nen iür Holzschnitte, Radierungen
und Lithographien französischer
und auch deutscher Meister Preise
bezahlt werden, die man früher nie
für möglich gehalten hätte. An die-
ser merkbaren Steigerung des Inter-
esses für die originale Druckgra-
phik hat die zunehmende technische
Perfektion der Künstler ihren gro-
ßen Anteil. Sie macht es möglich.
daß das Unmittelbare der Skizze,
des Aquarells oder der Tusehzeich-
nung im drucktechnischen Blatt er-
halten, aber auch ausgefeilt und
durch viele technische Manipulatio-
nen so gestaltet werden kann, daß
etwas entsteht, was mit Pinscl oder
Feder nicht erreicht werden kann:
Das Mitspielen des Materials, die
praktisch unbegrenzbaren Aus-
drucksweisen und Variationsmög-
lichkeiten oder Koppelungen im
Technischen, schließlich Struktur-
reize und das Taktile sind Möglich-
keiten, die der Druckgraphik ein
weites und kaum ausschöpfbares
Feld öffnen.
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