ger, zu seinen Füllen kniet die Stifterin mit den beiden 'l't'iehtern. Die Mittelfigur, vermutlich eine Marienskulp- tur, ist bedauerlicherweise verlorengcgangen. Der obere Abschluß des Altarcs wird von einem gesprengt-artigen Figurenaufbau gebildet, in dessen Mitte sich der thro- nt-nde Erlöser befindet, der von einem Wolkenkranz um- geben wi d. Von den beiden flankierenden seitlichen Pla- stiken ist nur mehr die linke, eine betende Madonna, er- halten. Zum Altar gehört ferner ein polyehromierttzs lirttgment einer Altarschranke mit der lnschrift WOLF- GANG LENTL. Die Skulpturen des Altares, besonders die Schreinfiguren, sind durch den üppigen, tiherschäu- mcnden Stil der Zeit um 1520 gekennzeichnet. in dem das Volumen der Gestalten das größte Ausmaß erreicht und die Bewegthcit der Form auf das höchste ent- wickelt ist. Nicht uninteressant ist der Flügelaltar aus der Schloß- kapelle (Jrafenegg. lm Schrein wird die Krönung Ma- riens dargestellt; die beiden Flügel zeigen auf den Innen- seiten Szenen aus dem Marienleben in Reliefdarstelluitg, auf den Außenseiten in Tempera gemalt die Legende des hl. Sebastian. Hier findet sich auch die Datierung H91. Die architektonischen Teile des Schreines und des Gesprenges wurden im 19. Jahrhundert angefertigt. Die Bekrönungsfiguren des Gesprenges werden aus dem hl. Antonius liremita, einem Apostel und einem Heiligen gebildet. Aus der Schlollkapelle Grafenegg stammen außerdem zwei zusammengehörige Altarflügel, auf denen in acht Tafeln der Mitrienzyklus wiedergegeben wird. Die Tafel der Anbetung (lhristi trägt die Jahreszahl 1505. Es dürfte hier eine oberdeutsche Arbeit vorliegen. liinen einheimischen Maler können wir in Andre Stangl erblicken, der die Witwe des gleichfalls aus Krems ge- bürtigen und hier tätigen Malers Laurenz Wilgiter hei- ratete. Stangl scheint für das Stift Göttweig, aber auch für die Pfarrkirchen Niecler-Ranna und Alt-Pölla geaiw beitct zu haben. Das Museum der Stadt Krems besitzt von seiner Hand ein signiertes und datiertes 'l'afelbild mit der Darstellung der h.l. Anna Sclbdritt sowie der Verkündigung an Joachim. Das Künstlcrmonogramm A5 wurde ineinander ticrschrankt in der linken unteren Bild! hiilfte angebracht, der alte Rahmen besitzt die Signatur und Datierung "Andre Sehtttngl 1315", Zu den größten Kostbarkeiten des Museums zahlen die beiden Tafelbilder des Kremser Arztes und Apothekers Dr. Wolfgang Kappler und seiner Frau Magdalena. Der Arzt wird im Brustbild wiedergegeben, gehüllt in einen weiten schwarzen Mantel. der um den llals rot ausge- schlagen ist. Der damaligen Mode entsprechend trägt er rote Pulfärmel mit schwarzen Streifen; seine lliinde sind übereinander gelegt und stützen sich auf einen Codex. Sein (iesicht ist schmal geformt. die Augen sind dunkel. die Nase lang und schmal, seine Mundwinkel leicht heruntergezogen, so daii der Eindruck einer ernsten, strengen Persönlichkeit hervorgerufen wird. ln der lin- ken oberen Bildhälfte hat der unbekannte Künstler das von Kaiser Karl V. verliehene Wappen Knpplers fest- gehalten. Die Taf ist ferner mit der Aufschrift: „1530 llfigies Wolfgangi Kztppler Argentinen. medicine doctor etatis sue 37" versehen. Kappler. der aus Straßburg stammte und in Venedig Medizin studierte, starb in Krems im Jahre 1567, mit ihm gleichzeitig seine Frau Magdalena. Sie wurde von demselben Künstler gemalt und vor eine typische Landschaft der Donauselmule ge- stellt, auch nur in llalbfigur. bekleidet mit einem roten Kleid mit schwarzem Saum. einer weißen goldbcstickten Bluse und einer charakteristischen Haube. Die Rückseite der "Tafel bringt die Abbildung der Kinder der Familie Kappler in Form der Wurzel jesse. Das (iermanische Nationalmuseum in Nürnberg erwarb übrigens im Jahre 1933 von einem Niederösterreichei" das Porträt des Michel Agler von 1529, das stilistisch völlig mit den beiden im Kremsei- Museum befindlichen 'l'emperabil4 dern übereinstimmt. Es i f f ....t..,..._sw-t-._..e-.. „u. .. . ,