ville (Xkidersdorf), die Madonna in Morhange (Mürchingen), der Ree liquienschrein von Marsal. Der reifen Stufe des früheren 14. Jahr! hunderts gehören an: die Madone von Bouxiereseaux-Dames, Xlaxeviile, Münster, SioneVaude-e mont, St-Die und in den Museen zu Berlin, London, New York, Paris (Cluny), Schleswig Zürich. Der reifsten hifxtischen Phase (ver- mutlich um 1340) zählen wir zu: die Madonnenstatue von Lone guyon und die kürzlich vorgestelle te Äladunnenstatuertc in rheini- sehem Privatbesitz (Abb. 1) (siehe Anm. 1). ln dieser Blütezeit wirken auch immer wieder lmpulse aus der lle-de-Frtince, der Champagne und Burgund nach Lothringen, doch bleibt die eigene Ausdruckse kraft bestimmend. Die hohe Qualität dieser Bildwere ke macht es erst verständlich, daß die lothringische Bildnerei auch nach außen wirken konnte. liitte läüeltstrahlung in die Champagne (hlarlotmen Brienne-la-Vi- eille, Baroville) ist zu vermuten. Eine Ausstrahlung in die grenz nahen (jebiete Luxemburgs und Südbelgiens (Madonnen hltmtmetlv, Dampicourt, Vance und Vviilndetl) liegt ebenso auf der lland wie die ins trierische (Äladonnen in F.uren Trier, Sitze madonna der Sammlung Neuere luurgfliiäln aus Trier) und ehemals lothringische, heute saarländische 'l'erritoriun1 (Madonna in Saare lULiiSeROClCXI, die von der gleiche artigen, aber qualitiitvolleren Sitz- madonna in llargnrtenfNorrllothe ringen zibhängt). Einflüsse der lothringischen Statuarik und 'l'_i'e pik lassen sich auch in Norde burgund (Marlonneit in Jonvelle, BUtISSCfTlUCOLIYI und Fresse e alle im Dep. l lte-Safme), in der Schweiz (lireiluurg i. Ü, Museum, läopf), vor allem am Oberrhein aufspüren: in Basel (Historisches Museum, Kopf) und in Freiburg i. Br. (innce re 'l"rtimeaumadonna und junge frauen der hlünstervtirhalle). Die stärkste auswärtige Nachwirkung laßt sich in Köln nachweisen 3). Bis nach Westfalen, Hessen und gar Italien lassen sich lothringische Zuge in der Skulptur des 14. Jahr- hunderts aufspüren. Der (irund für die starke Wirkung der lothringischen Skulptur in die lJCIUIClIBZIICH Kunstlandschaften und bis hin in entlegenere Gebiete nen und von von l111l_i_{li'lf()lgCn(lClTl erkannt werden: Die französische Statuarik, die seit der monumentalen Skulptur an den Kathedralen der lleedeeFrance und der Chantpztgne für weite Gebiete Europas bestimmend war, verwandelt sich seit dem gehenden 13. Jahrhundert in eine sehr bewußte, teils hötischegrazile, teils hochgotisch manierierte Hale tung. ln Köln läßt sich dieser Fjnfluß am stärksten in den großen Figuren an den lnnenpfeilern des Domchores ablesen. Anderseits brach aus nvvstischer Versenkung in die Passion Christi pressiver Formwille hervor, am extremsten in den Pest- (iabelkrw Tixen. Zwischen diesen Polen des höiischen Manierismus und des xnvstischen Expre mus bedeutete die lothringische iktiffassting eine klassische Mitte, in der aus konservativer (Je ine nung eine kraftvolle Statuarik bewahrt und doch der milde Zug des dolce stil nuovo zur (ieltung gebracht wurde. ilm 135i) hat die lothringisehe aus- cin exe und mis- 3 Bildnerei den Höhepunkt ihres „klassischerW Schaffens bereits überschritten. Die Entwicklung zeigt nun hauptsächlich zwei Tene denzen: eine in den Traditionen der hochgotischen Blüte weiter- trcibende (wobei die Haltung teilweise ins Pruvinzielle absinkt) und eine Strömung, die nach vere feinerten Gestaltungsmöglichkei- ten sucht und dabei die alte Älontie mentali .it opfert. Auch der phie siogntinxische Typus verwandelt sich (vgl. Madonnen von Lucev und Domhrot-leeSec). liin charake tcristisches Beispiel dürfte die hlatlonna der Pfarrkirche Lamarche in Südlothringen sein (AblmZ). Der schlanke Aufbau, die zierlichen Säume, das feine von Antlitz mit der schmalen gebogee nen Nase bedeuten einen neuen Klang. Für Lothringen kommt dieser Ausdruck zunächst über-