zösischen lÄrsprung hingewiesen. Die mit äußerster Sorgfalt ge? bildeten gotischen Architektur? elcmente und die Bildung der schmalen und aufragenden Ge? stalten sowie die Dramatisierung der Szene bekunden, daß der Künstler von der zeitgenössischen burguntlischen Skulptur, aber auch von der flämischen Vinia- turmalerei beeinllußt wurde. Auch die Emaillierungstechnik „ä la runde bosse" spricht dafür. ln ihrem grundlegenden Äufsatz iiber „Die französischen Gold? emailplastiken um 1400" haben Theodor Müller und Erich Stein- gräiber (Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, Dritte Folge, Band V, 1945, 295.) einen Katalog von 38 gleichartigen und ebenfalls „a la runde bnsse" cmaillierten (inldschmietiearbei- tcn zusammengestellt. Unter die? sen Werken nehmen das berühmte Altüttinger Rössel, das lieliquiar des Papstes Sixtus V. im Dnm von Äluntaltn soxxie der Oberteil des Esztergnmer Kalvarienberges einen besonderen Rang ein. Alle drei sind in Paris, dem bedeutend- sten Zentrum der französischen (inldschnxietlekunst, entstanden. ln diesem Zusammenhange weisen die beiden Äuturen auf eine archivalische Quelle hin, wonach die Französische [Qönigin lsabeati dem römisch - deutschen Kaiser und König von Lhgarn, Sigis- niund, im Jahre 1424 ein „gnl? denes Kreuz mit lidelsteinen und Perlen" nach Budapest über? bringen ließ, das wumiäglich mit der lisztergoixier Kalvarie iden- tisch ist. Demnach sprechen die historischen, stilltritischen und emailtechnischcn Vnraussetzun? gen alle für eine etigc Beziehung des Kalvaricnberges zum fran- eben KÖnlgShHf und zu einer Pariser G0ldsclunicdewerkstätte um 1410. 48