3 Steinbockhornllcrhcr in vergol- deter Silbcrulonlieriulg, Privat- bcsitz. sl. Wolfgang 4 (lvaler Herber aus Steilibockhnnl m vcrgoldctcnl Silber gefrlßr. Dunkel aus vcrguldctcm Silber. mit Uoppeladler als Bekroli g. Allffdcr Warldllng 7 Stcinbb ke HHCl ein Stllulzr gtxtllllltli. n- llLll lt- ein vollplast "her Stein- bock aus vcrgold Silber als Henkel. Salzburg um 1650. SIIHIIIHHXI}! lxullnnrrlr, Wien 5 SlUlllbUCkllUfHlJlTllCf um 1730, silbcrlnrllltiert, ehemals Samm- n Besitz der Galerie burg orll-lleckclbecher in vergoldeter Augsburger Silber- lnontlcrilllg in zr-ltgcnräßcm roten: lntdercllli, im Bnltle der Flrllu Fischer-Hohler, lNlun- rllcll 7 Slcinbuvikllrvrnbcclicr mir Dar. slcllllng der Klfflk" m Miillu (Salzburg). Sclmrlkzunlncr rlr-r Residenz Mullcllcn nung, dem Anzeiger eines Stein- buckwilrltliebes wurden sogar 50 tl. versprochen! Noch um 1700 fängt man Tiere im Zillertale, um sie im 'l'ennengebirge auszusetzen, aber auch am neuen Standort werden sie von den Wilddieben ausgerot- tet. Ab 1707 gibt es kein Exemplar mehr in freier XVildbahn; nur im Wildpark des Schlosses Hellbrunn bei Salzburg lebt noch ein kleines dorthin gebrachtes Rudel. 1801 kommt dann auch dort das Ende: Die Franzosen General Morcau besetzen Salzburg, und dieser knallt innerhalb einer Stun- de sämtliche Tiere, vom Bock bis zu den Kitzen, nieder. Es ist schwer erklärlich, warum man mit Ausnahme von Trink- und Pulverhiärnern, Pestsegen und Bestecken kaum Gegenstände aus Steinbockhorn findet, deren Ent- stehung stilistisch vor 1700 anzu- setzen ist. Warum begann man erst im 18. Jahrhundert Becher und Dosen daraus zu schnitzen? Allein die 11 Becher aus der Schatz- kammer der Münchener Residenz sind alle eindeutig aus der Älitte des 18. Jahrhunderts. Es durchaus müglich, daß man bei unter wä re der damaligen Vorliebe für (Ihi- noiserien - durch einen geschnitz- ten chinesischen Trankopferbecher aus Nashorn angeregt wurde. das so kostbare, seltene Steinbockhorn ähnlich zu verarbeiten. Man ver- gleiche an einem vollplastiscb ge- Steinbockhornbecher die Gestaltung von Gebüsch und Bäumen mit dem De- kor eines chinesischen Nashorn- bcchers. Dazu bietet die Schatzkammer der Münchener Residenz die bestc (äelegenheit. Derselbe Vergleich kann auch im Museo degli Argenti im Palazzo Pitti in Florenz ange- stellt werden, wo wir neben chine- sischcnNashornbechernSalzburger Steinbockhornarbeiten ausgestellt sehen 4). Für die Theorie, daß Salzburg llauptsitz und Mittelpunkt dieses liunstzweiges war, bildet ein Be- cher der Schatzkammer der Mün- chener Residenz ein wichtiges Beweismittel: Er zeigt die Dar- stellung der Müllner Kirche in Salzburg mit dem anschließenden Kloster (Abb. 7). Erist ohne Zwei- fel die Arbeit eines Salzburger Schnlrzcrs. schnitzten Ein weiterer aufschlußreicher Hin- weis dafür ist die Verlassenschafts- abhandlung nach dem Salzburget Domherrn Phillipp Carl Graf von Seinsheim, der 1761 starb und 50 000 Gulden Schulden hinter- ließ. Seine Gläubiger waren größ- tenteils Künstler und llandwerker, die nur kleine Teilzahlungen er- halten hatten, aber stets neue Aufträge zur Ausgestaltung seines Stadtpalais und des Weingarten- sehliäßls übernommen hatten. Um Wenigstens den bediirftigsten Gläubigern mit einer Ausgleichs- quote zu helfen, wurden sein llaus- rat und seine Sammlungen ver- steigert. An erster Stelle wird da ein Lorentz llärmler, „Stein- bockschnitzer in der Gstätten" ge- nanntii). Für 4 34 Jahre Arbeit hat er 1114 Gulden zu bekommen. Er erhielt 152 H. 41 X. Es heißt dann: „Dieser arme Bürger wird allen Ansehen nach wegen diesem Verlust auf die Gant kommen." 7 1742 wird Lorentz Härmler Bürger der Stadt Salzburg (l). An zweiter Stelle wird ein Leopold Ehegasser aus Reichenhall mit 197 H. 10 X Forderung für Stein- bockarbeiten aus den Jahren 1755 29