Die Biedermeier-Ausstellung in Gutenstein und Miesenbach hat die hundertste Wiederkehr der Todestage von Leopold Kupelwieser (1796-1862) und Friedrich Gauermann (1807 il862) zum äußeren Anlaß. Das malerische SchaHen der Familie (iauermann, das zwei Generationen durchmißt, gibt den zeitlichen Rahmen einer künst- lerischen Entwicklung, die teils im Barock, teils aber auch im Idealismus der Aufklärung wurzelt und bis an die Schwelle einer neuen Zeit führt, die im Realismus ihr oberstes Gesetz sah. Die naiven Veduten Jakob Gauermanns haben die malerische freie Auffassung eines Johann Christian Brand und Jakob Schmutzer bei reits überwunden, sie sind auch nicht von so großartigem Pathos erfüllt wie die Uebirgsszenerien von joseph Anton Koch; sie wirken intimer, sind jedoch begrenzter in ihrer Wirkung. Martin von Mnlitnrs handwerkliches Können steht hinter ihnen, eine naive Llmnittelbarkeit aber gibt ihnen den eigenen Reiz und eine belehrende edle Tendenz sucht den moralisierenden Bestrebungen der Zeit zu dienen. Jakob (Jaucrmanns Zeichnungen und Aquarelle sind bildhafte Niederschrifr ten, wollen aber keine künstlerisch unabhängigenGestaltungen bringen. Sein Sohn Friedrich, der talentierte, arbeitet anfangs noch ganz im Sinne der Tradition seines Vaters. Er studiert in der Natur die Materiw lien seiner Bilder und fügt sie im Atelier zu den großangelegten Kom- positionen. Während die einzelnen Studien erstaunlich unmittelbar in der Wirkung sind, überraschen die ldeenskizzen durch ihre kühne Phantasie. Sie wollen nicht die Wirklichkeit selbst, sondern ein Erleb- I hwhitlv khmcxiruxm. Scllnlblldixls am dem vlaliw 1:437. aufder Kurh- NCIIU bei - F (Lultlnumi um" n. m17 Hkhuixrln": Nlncr-vlnv m1.- Qmn