fahren aus dem Hause Burgund fort, von Karl V., Albert
und lsabella, sowie die seiner Verwandten Ferdinand von Tirol
und Rudolph 11., den Schöpfern der kostbaren Kunstsamm-
lungen von Ambras und Prag.
Schon im Jünglingsalter in Madrid, wo er die Sammlungen
Karls V. und Philipps ll. bewundern konnte, hatte er seine
Leidenschaft für die italienische Malerei entdeckt und Auf-
käufer nach Italien geschickt mit dem Auftrag, erlesene
Werke der römischen, Bologneser und vor allem der vene-
tianischen Schule sowie antike Büsten und Statuen für ihn zu
erwerben. Für Tizian, Paolo Veronese und Tintoretto hatte er
eine besondere Vorliebe und es gelang ihm, eine der schönsten
Bildersammlungen seiner Zeit zu vereinen, sowohl was die Zahl
wie die Wahl der Werke anbelangte.
Als er im Jahre 1647 zum Generalstatthalter der Niederlande
ernannt wurde, führte der Erzherzog die S17 italienischen Bilder
mit sich, aus denen seine Galerie bestand, und brachte diese im
alten Coudenberg-Palast unter, der von Albert und lsabella
in eine der glanzvollsten fürstlichen Residenzen der Zeit umge-
wandelt worden war.
Um diese wertvolle Sammlung zu ordnen und zu betreuen sowie
um sie ständig zu bereichern, war es für den Erzherzog von
größter Wichtigkeit, sich die Mitarbeit eines sachkundigen
Mannes, begabter Künstler und gewissenhafter Beamter in einer
Person, zu sichern. Er hatte das Glück, alle diese Eigenschaften
in David Teniers dem jüngeren vereint zu finden, den er schon
1647 zum rglznlanfe de nmlera und Kustos seiner Sammlung ernannte.
1610 in Antwerpen geboren und von seinem Vater David Teniers
dem Älteren, einem unsteten, eigenwilligen Maler (einer B0-
heme-Natur), von dessen Werken kein einziges mit Sicherheit
auf ihn zurückgeht, herangebildet, hatte David Teniers d. J.
die Aufmerksamkeit des alternden Rubens erregt. Dieser hatte
ihn im Jahr 1636 mit seinem Mündel Anne Breughel, der
Tochter des berühmten Samt-Breughel, verheiratet; Helene
Fourment war die Patin des ersten Kindes des jungen Paares
gewesen.
I'm Jahr 1637 war der junge Teniers in die Gilde aufgenommen
worden und hatte schnell den Ruf erlangt, der ihm einen Platz
unter den Großen der glanzvollen Antwerpener Schule des
XVll. Jahrhunderts sichern sollte. Maler von ländlichen Milieus
und Genreszenen, von kleinen religiösen Vorwürfen und Alle-
gorien, von Porträts, Landschaften und Kartons für Bildteppiche,
hatte er sich mit viel Erfolg einem Sujet zugewendet, das zu
dieser Zeit sehr beliebt war, nämlich der Wiedergabe von Lieb-
habersammlungen, den „cabinets d'amateurs". 1m Jahr 1649,
in dem sein Vater starb, verläßt er Antwerpen und läßt sich in
Brüssel, in der Nähe des Coudenberg-Palastes, nieder.
Der Erzherzog beauftragte ihn damit, seine Sammlungen, die
fast ausschließlich aus italienischen Kunstwerken bestanden,
durch den Ankauf Hämischer Bilder und zahlreicher Wandtep-
piche zu vervollständigen. Teniers wußte zwei günstige (ic-
legenheiten geschickt auszunutzen und erwarb zahlreiche Stücke
anläßlich der Versteigerung der Bildergalerie von Charles l.
Stuart in Amsterdam, die auf Cromwells Befehl erfolgt war, und
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