Verschmelzen der kleinen mit den großen Formelementen zu einer einheitlichen Wirkung. Diese ist in dem erwähnten letzten Selbst- bildnis der Pariser Periode, dem mit der Staffelei, erreicht, dagegen in keinem der vorangehenden Bilder in gleichem Maße. Die Schwäche vieler dieser Selbst- hildnisse liegt zum wesentlichen Teil eben in der Unausgeglichen- heit zwischen der „Kleinstruktur" und den größeren Formen des plastischen und knmpositionellen Bildaufbaues. Diese Unausge- glichenheit durchzieht die ver- schiedenen Phasen, die sich in der Entwicklung der Kunst Van (ioghs während der zwei jahre in Paris auch an den Selbstbild- nissen feststellen lassen5). Die beiden hier in Abb. Z, 3 wieder- gegebenen Bilder stellen die ex- trem entgegengesetzten Anwen- dungsweisen des Pointillismus in der Reihe der Pariser Selbst- bildnisse dar. ln dem Selbst- bildnis Abh.3 (H.406) ist das puintillistische System in ober- Häehlicher Weise einer beinahe phutographisch wirkenden plasti- schen Form des Kopfes aufge- setzt, nur hinzugefügt -- in dern 4 anderen Selbstbildnis (Abb. 2, ll. 399), dem das Gemälde Abb. 1 übrigens in der Haltung und im Bildausschnitt besonders nahe- steht, ist die pointillistischc Dar- stellungsweise, kraftvoll graphisch in verschieden gerichteten Strich- lagen, gegenüber dem pedanti- schen (ietüpfel im anderen Fall von Grund auf Träger des ganzen Bildgerüstes. Sie bestimmt ganz und gar den Bildaufbau, hier gibt es keine vnrgefaßte plastische Form, auch das Volumen wie das Licht sind völlig in der Sprache des Pointillismus ausgedrückt. ln solcher methodischen Unbedingt- heit hat Van Gogh den Pointillis- mus kaum jemals sonst angewen- det, dieses Bild hat in seinem Gesamtwerk den Charakter einer experimentellen Übung (und ent- behrt dabei, als einzige Ausnahme, der sonst so intensiven psycho- logischen Schilderung). "ln den anderen Selbstbildnisscn Van (ioghs aus den Pariser Jahren zeigt sich ein ständiges Hin und Her zwischen radikaler Anwen- dung der pnintillistischen Me- thode und ihrer Durchbrechung in der Richtung zu einer selb- ständigen zeichnerischen Aus- 2 Van Uugh. Sclbstbildn J Van Gogh. Sclbslbildni Wintcrbothan: 4 Van Gogh. Sclhslbildni Mrs. Lcigh U. Block . 13mm (H. w; 1886187 (u. 406 'l'cifc. jillmcr-Fcbru Privat: Chic: 13891 nunluu: o, Ar: i. xu). u: S114. Jc Slg. Mr. l) Es befand sich früher in Schweizer Privatbcsitz. 1) Die Nummern beziehen sich hier und tiachfolgctid auf die Hypcrion-Atisgmbc des Ocuvrc- kataloß von B. Dc la Faillc. Pzris 1939. 7 Eine Neuausgabe das Ocnvrckatalogs ist ii' Vorbereitung. 3) Den hat Toulouse-Latitrcr: in scinvm Bildnis Van Goghs, dem Prlslcll von 1887 irr Srcdzlijk-Museum in Amsterdam, wicdcrgegebcn. ') .. . , . daß ich diese: Porträt konzipicrt hatte w' das eines Bonzen. cincs einfachen An- bm-ß des ewigen nuaaiin" nur habe ich die Augen m. lwnig schräg gestellt. ä l: jipnnuisc" (Brief vom 17. Scp btr 1388 an den Brndcr Theo) 5) A. M. Hammachcr hat diese Entwicklung in der Studie "Van (in (Einlcilung zu dcrn Katalog dcr Ausstcllutig "Van Cogh wlfporlr ' v lt! lllT KtltlStllüt d- lung Mzrlborough in London. Oktober 1960, dcutsdu: Amgal Nr. innnngraphicn zur hildtndcn Kunst" in Rcvlams Univcrsalhihliothck Hier ist auch dir übrige LlKCfilllf zu m Thcnn dcr f lbstbild ' ' Van ghs angeführt ausführlich dargelegt, wnhci er drc Ilhascn untcrsc i lct erst eine: Furtwtzun}; dm "Brabant-Antwcx-pcxicr Palette Zwcitcns "CLHC bn. cr unrn itintidilnal bcinahi wilde Pinsclüihrung und cinc irtwzs zufgchelltc Firbigk t. d 't ihren hraunmtcr und dunkelgrünen Tönen in dvr Nihc Mnnucellis bleib und schließlich cincn Neu Impressionismus in der Art Scurats und Signacs, mit der entsprechenden licllcrcn Farbigkeit. 'li lonks zt himscll"