1 Teller mit Wappen Erzherzog Ferdinand: II. und Anna Katharinas von Mantua; um 1580190 r Tiroler Landcslnuseum 2 Teller mit österreichisch "m Bindenschild 'on Virgiolotto Calamulli in Faenza; um 1580190 v- Tiroler Landesmii um 3 Teller mit Wappen d:s Freiherrn von T 'is; um 1530190 - Tiroler Landesmuseum ERICH EGG Tiroler T lge rbirz" aus Faelzga Im Tiroler Landesmuseum und in tirolischem Pri- vatbesitz benndet sich weißglasiertes Tafelgeschirr, das die Wappen heimischer Besteller t _ t. Es wurde daher schon die Vermutung geäußert, daß es sich um Erzeugnisse einer Südtiroler Majolikawerkstatt oder zum mindesten einer solchen im Alpenraum handeln könnte l). Diese Vermutung einer Werk- stätte, die gemalte Majoliken herstellte, hat sich bei den Öfen mit ihren gemalten Tafelkacheln durch Josef Ringlers Nachweis der Werkstätte des Malers Bartlme Dill Riemenschneider in Bozen für die Jahre 1530-50 als richtig bestätigt Z). Die künstlerischen Vorlagen für die 5' tiroler Majolik ' die Meister der Dürcrnachfolge in Nürnberg und Augsburg, die technischen Kenntnisse dürften aber aus den berühmten Werkstätten von Llrbino oder Faenza gekommen sein, wo man sich umgekehrt nicht scheute, auf bildliche deutsche Vorlagen zu- r ckzugreifen. Viel weniger weiß man dagegen über das deutsche illzyolilelzgerrbirr der ersten Hälfte des 16. Jahrhun- derts. Für eine Reihe von Tellern, die deutsche Dekoration und Figuren ausweisen, hat man an die „ Hirschvogelwerkstatt in N' nberg und an die Vierk- u statt des Peter Reicher in Triest gedacht-i). Josef Ringler hat eine Schale rnit der Darstellung „Simson und Dalila" von 1526 (nach einem Holzschnitt Hans Burgkmairs von Augsburg) auf Grund eines Monogramms auf der Rückseite dem Maler und Schwiegervater Bartlme Riemenschneiders, Peter Rieder, mit allem Vorbehalt zuzuschreiben versucht 4). Allerdings ist die Signatur nicht eindeutig mit PR aufzulösen und sind vom Maler Rieder (1513 bis 1524 in Innsbruck, 1524 bis 1541 in Bozen tä keinerlei sonstige Hinweise auf die Fayencemalerei bekannt. Wahrend die Herstellung von Ofenkachcln schon aus klimatischen Gründen im Norden be- heimatet war, ist das kostbare Thfelgeschirr fru - zeitig aus den berühmten n ttelitalicnischen NXier - s ten bezogen wurden. Dies beweisen deutlich einige erhaltene Teller von Nürnberger und anderen deutschen Bestellern. Nach 1563 fand unter dem liiniiuß Erzherzog Ferdinands ll. in Tirol eine stärkere Hinneigung zur italienischen Kunst statt, die sich vor allem im Bezug von (' ern, Goldschmiedearheiten, Schmuck, Kristallvasen usx äußerte. So war es 3 nur natürlich, daß auch ' afelges hirr aus dem 37