m: Trage-r, Aktsludic, Drrsdcn, Kupferszichkabil KLARA GARAS Paul Trogen Werke in Italien Unsere Kenntnisse über das Werk und die Tätigkeit Paul Trogers wurden in der letzten Zeit w besonders durch die 1962 in Innsbruck veranstaltete Troger-Ausstellung 7 um vieles bereichert. Und doch liegen immer noch weite Strecken seiner Tätigkeit dem Lichte verschlossen, unerforscht und unveröHentlicht; was bisher publiziert wurde, ist im Vergleich zu dem, was er in der Tat geschaifen hat, immer noch ein Bruchteil. Die Übersicht ist schwer, das Quellenmaterial nur lückenhaft mitgeteilt, viele der Fresken, der Tafelbilder und Skizzen vergessen oder verkannt. Wir Wollen an dieser Stelle nur eines der schwierigen TrogeraProbleme berühren, die Frage seiner Friihwerke, die Periode seines italienischen Studienaufenthaltes. Wie bekannt, war der aus Zell (Welsberg) in Tirol gebürtige (1698) Paul Troger nach einem kurzen Unterricht in der Heimat und bei dem Fleimstaler Maler Giuseppe Alberti mit Unterstützung des Grafen Thun, Erzbischofs von Gurk, zur weiteren Ausbildung nach Italien geschickt worden. Die Quellen, besonders der 1762 im Wienerischen Diarium erschienene Nekrolog, berichten ausführlich über die einzelnen Etappen dieser Reise: von Venedig kam Troger (nach einer eventuellen kurzen Rückkehr nach Tirol) nach Rom, wo er mit Martin Meytens Freundschaft schloß und eifrig nach der Antike studierte (l723f24). Er besuchte auch Neapel, weilte dann längere Zeit (zwei bis drei Jahre) in Bologna und kehrte endlich auf dem Wege über Padua und Venedig um 1727 nach Österreich zurück. Auch die Meister, die in ltalien für ihn von Bedeutung waren, werden im Nekrolog gewissenhaft aufgezählt: „Die lebenden Meister, nach welchen er während seiner Abwesenheit aus seinem Vaterlande studierte, waren Sylvester Manaigo, Joh. Bapt. Piazetta, Seb. Concha, der Cav. Marco Buonl-ili (Benefial) und Franz Solimena." Beachtet man den Wortlaut dieses Berichtes, so scheint es kaum richtig, anzunehmen, Troger wäre regelrecht Schüler der genannten Meister gewesen, die Verbindung war lockerer, ungezwungener. Wie aus seinen italienischen Skizzenbiichern ersichtlich 7 leider sind aber auch diese in Wien, Budapest, Nürnberg und anderswo in großer Zahl erhaltenen Studienblätter noch nicht eingehend studiert worden ihat Troger nach allen möglichen Kunstwerken in Italien, Malereien und Skulpturen, zeitgenössischen und älteren Meistern eifrig gezeichnet. Die hier zum erstenmal veröffentlichte schöne Zeichnung des Dresdener Kupferstichkabinetts kann wohl mit Recht als eine charakteristische Studie dieser Periode betrachtet werden (Abb. l). Von Trogers eigenem Stil, seinen selbständigen Werken um diese Zeit. kann man sich iedoch schwer eine Vorstellung bilden. Nur ein einziges dariertes Bild dieser Jahre ist