7 Srkmäw 1' (Abb Ffner benützt werden, eine Lade, die mittels einer Seidenschlaufe (die beim Einschieben der Front nicht hinderlich ist) herauszuziehen ist. llier drinnen befindet sich wieder ein Hebel, der eine Sperre entriegelt, worauf durch Federdruck eine weitere Lade, allerdings nach rückwärts, herauskommt, weshalb für dieses Manöver die große Lade aus dem Schrank ganz herausgenommen werden rnuß (Abb. 7). Die verwendeten Hölzer sind: Einfassung - Rosenholz, Flächen - Riegelahorn, Lade massives Kirschholz. Die schon gearbeiteten, vergoldeten Messing- riegel (an der linken Schranktür) mit abschraubbaren Knüpfen findet man in vielen Neuwieder Möbeln wieder (alte Schrauben). Es muß ein großer Vorrat derartiger Werkstücke bestanden haben. Die Gliede- rung des Sockelgesimses entspricht der des oberen Abschlußgesimses: kleiner Stab - Mahagoni, Hohlkehle - Rose, Kante - Mahagoni. Das Furnier der Viertelsäulen entspricht dem der oberen Frieszonc, ist also aus braunem Wurzelahornholz. So wird die intarsierte Front des Möbels oben und seitlich von der gleichen Holzart und Farbe eingefaßt. W Kämpfer, Kapitelle, Schaftring, Basis und Plinthe sind aus dünnem vergoldetem Messing. - Die Rückwand ist ganz aus Eiche und auf Rahmen und Füllung gearbeitet. Bezeichnend für die Authentizität des Möbels ist, daß die Türen nicht in Scharnieren hängen, sondern sich in Bogenzapfenbändern bewegen. Die Füße sind aus massivem Nußholz. Weitere Vergleichsbeispiele: Die Griffe der kleinen lnnenladen finden sich xivörtlich auf dem Schreibschrank von 1780[9O (Huth, Tafel 33) wieder. Furnierte Viertelsäulen zeigt eine Standuhr von 1771 in Schloß Wilhelmstal (Huth, Tafel 57). Messingviertelsäulen zeigt der kleine Schrank der Kurhessischen Familienstiftung aus Schloß Fasanerie (Abb. 9) und unter anderem ein Schreibschränkchen um 1780 aus Schloß Eltville (Huth, Tafel 65, links). Illebrgwzrktirrbrlßerl (Abb. 4, 5, (z) Das Mittelfeld der Tischplatte (braun gebeiztes Ahornholz) wird von 34 einem großen Blumenarrangement (Abb. 5) beherrscht (helles bis dunkel getöntes dreifarbiges Ahornholz). Den stillebenhaften Charakter dieser Marketerie betont die bildmäßige Rahmung 4 die uns bereits bekannte Bordüre (Strich-Punkt-Strich) -- und eine Einfassung aus braunem Vifurzelahornholz. Zur senkrechten Tischkante aus Mahagoni- furnier leitet ein abgesetzter Rundstab über, der mit Rosenholz quer- furniert wurde. Das Tischgestell (Abb. 4) ist an allen Flächen der Zargen und der Beine mit braungebeiztem Ahornholz und an den abgeschrägten Kanten mit Mahagoni furniert (beim zweiten Tisch wurden hier Bänder aus quergestelltem Rosenholzfurnier wie an der Tischkante verwendet). Die Beine sind zum Abschrauben. Eine Ein- richtung, die bei dieser Art von Neuwieder Möbeln vielfach üblicl- war, um den Transport zu erleichtern. H. lluth zitiert ein Schreiben A. Roentgens an Markgräfin Marie Luise von Baden vom 7. März 1769, worin es bezüglich eines „Schreibtischgens" heißt: „Die Füße sind nummeriert, so daß man bey deren Anschraubung an dem Tischgen nur die nämliche numero suchen darf, die sich auf dem Fuß befindet um jeden an sein rechtes Ort zu bringen." w Die Schrauben sind handgeschnitten (also alt), und die Beine sitzen sehr exakt. Die Front der Laden ist mit zwei Blumensträuß chen intarsiert und von einer dunkel gefärbten Ahornader eingefaßt (anstelle des sonst bei Roentgen üblichen kleinen Wulstrandes). Boden und Vorderstück sind aus Eichenholz, die Seitenwände aus Platanenholz. Die Lade enthält eine Schreibplatte (Eichenholz), die oben mit marmoriertem Ziegenleder (goldgepreßte Bordüre) beklebt und unten mit Platanenholz gegenfurniert ist, und außer- dem vier kleine Laden für Schreibutensilien. An der rechten Schmal- seire des Tisches kann noch eine zusätzliche Schreibplatte heraus- gezogen werden. 7.um Bau des Tischchens sei kurz vermerkt, daß die Zargen und die Platte aus Weichholz und die Beine aus Eichenholz sind. Bemerkenswert ist, daß die Ansätze, in welche die Beine in