ANTON KOLlG Im Jahre 1911 stellte im Rahmen der Neukunslgruppe neben Faistauer, Kokoschka und Wiegele auch Anton Kalig aus, Jahrgangsgenosse Oskar Kokoschkas. 1886 geboren, war Kolig aus dem möhrischen Neutitschein nach Wien gekommen. um hier zuerst an der Kunstgewerbeschule und später an der Akademie zu studieren. Schon 1911 kam er nach Natsch zu Franz Wiegele, dessen Schwester seine Frau wurde. Von 1912 bis 1914 war er in Paris und in Frankreich, von 1916 bis 1918 Kriegsmaler. Im Jahre 1924 lernte er Italien kennen und van 1928 bis 1943 war er Lehrer an der Stuttgarter Akademie. Im gleichen Jahre kehrte er in seine Wahlheimat zurück. Bei dem Bombenangriff, der Wiegele das Leben kostete. wurde er verschüttet und verwundet, verlar er sein Heim und seine Werkstätte. Am 17. Mai 1950 starb er. Im Gegensatz zu Wiegele wurde Kolig wahrend seiner Wiener Jahre van Gustav Klimt entdeckt, gefördert und nachhaltend beeinflußt. Dies kam nicht so sehr auf dem Gebiete der dekorativen Malerei zum Ausdruck als vielmehr in der Vorliebe für die zeichnerische Darstellung. Hier, in den zahlreichen Aklzeichnungen, lebte Klimts Zeichenkunst verwandelt weiter. Der iunge männliche Akt war Koligs zentrales Schaflensgebiet. seinen plastischen Aufbau mit bildnerischen Mitteln darzustellen, ein Ziel, dem er bis ins hohe Aller verpflichtet blieb. Obwohl er nie eine Skulptur geschaffen hat. sondern immer nur Maler und Zeichner war. trügt sein ganzes Schaffen den Stempel eines geheimen Plaslikers.