LORIDUS RÖHRIG: Neue Graphiken von Kurt Ammann Als im vergangenen Jahr Kurt Ammann die erste Ausstellung seiner Gemälde und Graphiken in Wien zeigte. schrieb ein bekannter Kritiker: ..Welch ein merkwürdiges Schauspiel: zwanzig Ma- ler in einem!" Das war sehr richtig ausgedrückt. denn Ammann hatte. wie er selbst bekennt. noch nicht seinen ganz persönlichen Weg gefunden. Seine Werke. die übrigens sehr beitöllig auf- genommen wurden. zeigten eine er- staunliche Vielfalt. Aber die Persön- lichkeit, die hinter ihnen stand, ließ sich nicht recht fassen. Das Bild. das der Künstler van sich selbsl gab. war zwar interessant. aber verwirrend. Die Werke des letzten Jahres bieten nun ein völlig anderes Bild. Sie sind auf eine einzige Richtung festgelegt. Der Gestnltungswille des Künstlers sucht nicht mehr, sondern ist ganz auf die Bewältigung bestimmter Formen konzentriert. Diese Entwicklung kam zwar nicht überraschend. denn man kann sie heute rückschauend in vielen seiner früheren Werke angekündigt finden, aber die Konsequenz ist be- merkenswert. mit der Ammann nun den einmal als richtig erkannten Weg weilerverfolgte. So kam er in kurzer Zeit zu einem unverwechselbaren. sehr persönlichen Stil. Eigentlich lößt er sich keinem der .,güngigen" Stile und Richtungen einordnen, und das scheint uns nicht gegen den Künstler zu spre- chen.