1 Adriaen Bloemaerz (nach 1609A1666), "Der fur uns Blu geschwitzt hat". Aus dem Zyklus der Geheimnisse des Rosa: a kxanzes. 1637. Salzburg. Aula Acudcnxic: .. Samuel van Hoogsnaetcn (1627-1678). Mann am Fensm 1653. Wien, Kunsthistorischcs Museum ANMERKUNGEN 1-2 l Gerson. Die Ausbreitung und Nachwirkun Malerei des 17.]h.. Hzarlem 1942. 1 HajdcCki, Die Niederländer in Wicn, Oud holländische a 2511901. GÜNTHER HEINZ Holländisrbe Maler de: 17. jabrbundertx in Österreirb Als der Haarlemer Maler Pieter van Laer in Jahre 1639 ein Werk seiner realistischen Kurts am Wiener Hof präsentierte, war der Erfolg geradezu schmählich: Der Kaiser war nu mit Äliihe zu bewegen, das Bild i eim Bettlerszene 7 überhaupt anzusehen. Vat l.aer konnte in Wien jedenfalls nicht Llll geringste Anerkennung linden, was im all gemeinen darauf zurückgeführt wird, daß di: Suiets seiner Arbeiten als abstoßend empfun den wurden. Dies allein aber dürfte woh keinesfalls der Grund gewesen sein, erzeugt: doch gerade in diesen Jahren der am Hof4 tätige ltaliener lncarnatini großformatige Knm positionen von außerordentlich abstoßende Themenstellung. Doch war der herrschendi Geschmack im gleichen hlaß vom Hämischer Hochbarock und von der Kunst der Bologne sen bestimmt, so daß in diesen Jahren dir eingehende, vom Pathos der großen Kornposi tion nur wenig gefärbte Schilderung de: holländischen „Caravaggisten" keinen An klang finden konnte. lis ist die Ablehnung Laers also ein Kennzeichen einer bestimmter Stufe der Stilgeschichte im österreichischer Barock, nicht nur eine rein persönliche Episodr in der Lebensgeschichte des Künstlers. Eben sowenig ist es ein Zufall oder ein Erfolg persönlicher Geschicklichkeit n die z. B. var Laer durchaus mangelte , daß nur 20 Jahr: später holländische Maler oder Meister reit holländischer Schulung, ja gerade einer de" Nachfolger van Laers, ()s nbeeck, in Xlfier Fuß fassen konnten, da die Stilwzindlung aucl die hiälischen Kreise bereits erfaßt hatte. Bis dahin aber war es nur einem seinen heimatlichen Boden ganz entfremdeten Künst ler möglich, in den Gebieten des heutiger Österreich zu bedeutenden Aufträgen zu ge langen. Adriaen Bloemaert hatte so viel vor flämischen und italienischen liintliissen auf- genommen, daß sein Stil sich einem geradezt internationalen Barock des katholischen Kul turkreises einordnete. Zweifellos war dies nui oder am ehesten einem Utrechter Meister möglich, da hier itattirgemäß die stärkste Ver- bindung sowohl zu dem flämischen Kunst- schaffen als auch zu der vorbildlichen italie- nischen Malerei bestand. llloelttaert schuf für die Snlzburger Llniversitfit das Altarbild unc einen Teil der XYattdbiltler in der sog. Aulz (Abb. 1), das erste bedeutende. seinem Umfang nach das größte Werk eines holländischer Malers des 17. Jahrhunderts auf dem Boder des heutigen Österreich. Bloemaert zeigt sicl als würdiger Vertreter der btrechter Malerei